Rotten Egg Nebula
© ESA / NASA, HST
 

 

Rotten Egg Nebula
RA: 07 42 16,95 Dec: -14 42 50,20 (J2000)

 

 
Planetarischer Nebel
Sternbild:    Puppis (Achterdeck des Schiffs)
 
 
Rotverschiebung:            -
Entfernung:           4.200 - 5.000 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   -
Durchmesser:       ~1,4 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -1,23 M
Scheinbare Helligkeit:     ~9,47 m
 
 
Entdeckt: -

-

 
 
Teleskop: HST - 2,4m
Jahr: 12.2000
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: Rotten Egg Nebula
Dieser planetarische Nebel gehört zu dem Stern: QX Pup, OH 231.8+4.2
Alternativname: Calabash Nebula

Dieses Bild vom Dezember 2000 zeigt den Calabash- (Flaschenkürbis) oder Rotten Egg- (verfaulende Eier) Nebel im Sternbild Puppis. Er zeugt davon, dass sich der Stern OH231.8+4.2 oder QX Pup der in seiner Mitte leuchtet, sein Ende als Normalstern erreicht hat. Er fällt gerade aus dem Stadium eines Roten Riesen zusammen, um in einigen tausend Jahren zu einem Weißen Zwerg geworden zu sein. Das Objekt als Flaschenkürbis zu bezeichnen, ergibt sich aus seiner Form. Den Namen Rotten Egg erhielt er, nachdem Radioastronomen eine Reihe von Schwefelverbindungen wie Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid, bei ihren Untersuchungen im entweichenden Gas fanden. .. Könnte man im Weltall riechen, würde es nach verfaulenden Eiern duften. Man glaubt, dass diese molekularen Verbindungen durch Schockwellen erzeugt werden.

Planetarische Nebel stammen von sonnenähnlichen Sternen, denen nach rund 10 Mrd. Jahren der zu verbrennende Wasserstoff ausgegangen ist. Sie blähen sich dann für einen Zeitraum von einigen Millionen Jahren zu Roten Riesen auf, um dann im Verlauf von etwa 10.000 Jahren unter Bildung eines Planetarischen Nebels zu einem Weißen Zwerg zusammenzufallen. Weitere Milliarden Jahre vergehen, bis sich der Restkörper des Sterns zur Unsichtbarkeit abgekühlt hat. Der planetarische Nebel hat sich dagegen schon nach etwa 30.000 Jahren in den Weiten des Weltalls verloren.

Der Stern OH231.8+4.2 ist seit etwa 800 Jahren auf seinem Weg zu einem planetarischen Nebel und man vermutet, dass er in weiteren 1000 Jahren zu einem Butterfly- oder Schmetterlingsnebel aufgeblüht sein wird. Um im Bild zu bleiben, entwickelt er sich gerade aus seinem Kokon heraus.
Der Rote Riese dessen Gas in Richtung seiner Pole hinweggeschleudert wird, befindet sich hinter einer Wolke von Staub und ist im Bild nicht zu sehen. Das Gas in den gelben Bereichen des Nebels besitzt dabei eine Geschwindigkeit von 500 bis 700 km/s. Der Masseausstoß ist so heftig, dass sich wahrscheinlich bereits jetzt, der größte Teil der Sternmasse in den bipolaren Nebelteilen befindet.

Eine Gruppe spanischer und amerikanischer Astronomen untersucht nun, wie sich das ausgestoßene Gas verhält, wenn es in das, den Stern umgebende Gas des Weltraums, 'hineinrammt'. Die Schockfronten bei denen dies geschieht sind im obigen Bild blau. An diesen Stellen treffen beide Gasfronten aufeinander und erhitzen sich. (Je hellblauer desto heisser). Man vermutet, dass dieses Aufeinandertreffen die Ausbildung des späteren planetarischen Nebels im Wesentlichen bestimmen wird und arbeitet nun daran die bisherigen Computermodelle mit den hier erstmals gesehenen Strukturen abzugleichen.

Das Bild wurde mit dem WFPC2 Instrument (Wide Field und Planetary Camera 2) des Hubble Space Teleskops über vier verschiedene Filter aufgenommen. Licht mit einer Wellenlänge von 791 nm ist rot eingefärbt (Belichtungszeit 900 s). Wellenlängen um 675 nm sind grün (900 s), das kombinierte Licht von Wasserstoff (656 nm) und ionisierten Stickstoffatomen (658 nm) ist blau (Belichtungszeit 14.700 s)
 
 
 
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  Liste der planetarischen Nebel
 
 
Hilfsmittel
 

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