NGC 6745
© ESA / NASA – HST -- SDSS
 

 
NGC 6745
RA: 19 01 41,70 Dec: 40 45 11,02 (J2000)
 
 
Galaxie Typ S zerstört
Sternbild:    Lyra (Leier)
 
 
Rotverschiebung:            z = 0,01516
Entfernung:           206 Mio. Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   1,5' x 0,7'
Durchmesser:       90.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -20,70 M
Scheinbare Helligkeit:     13,3 m
 
 
Entdeckt: 1879
Jean Marie Edouard Stephan
 
 
Teleskop: HST - 2,4m
Jahr: 02.03.1996
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 6745 | PGC 20361
Alternativname: Birds Eye Galaxy

Mit etwas Vorstellungskraft kann man in dem obigen Bild des Hubble Space Teleskops, vom 2.März 1996 einen Vogelauge erkennen, dessen Schnabel bläulich eingefärbt ist. Auf dem Hubble-Bild nicht zu sehen, ist die kleinere Galaxie PGC 20361, die diese Färbung hervorrief als Sie an NGC 6745 vorbeiflog. Aus dem blauen Streifen kann der Weg erkannt werden, den die zweite Galaxie nahm.

Wenn sich zwei Galaxien treffen, selbst wenn sie sich durchdringen, passiert den Sternen normalerweise nichts. Die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Sterne kollidieren ist aufgrund ihrer punkthaften Verteilung innerhalb des weiten Raumes relativ klein. Man kann dies am Beispiel der Sonne, die einen Durchmesser von 8 Lichtsekunden besitzt und ihrem Nachbarstern Proxima Centauri ermessen. Beide sind 4,3 Lichtjahre voneinander entfernt, und wie oft passt eine Strecke von 8 Lichtsekunden in die von 4,3 Lichtjahren? Ich komme auf 17 Mio. mal. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Stern auf Höhe der Linie Sonne- ProximaCentauri die Sonne treffen würde, wäre also 1: 17 Mio. Und sie verringert sich weiter wenn man bedenkt, dass er ebenso oft oberhalb oder unterhalb dieser Linie fliegen könnte. Nichts destotrotz würden die gravitativen Kräfte der beiden Kontrahenten ihre Wege erheblich ändern.

Anders als mit den Sternen verhält es sich mit der Materie, die sich innerhalb dieses Raumes befindet. Riesige Wolken aus atomarem oder molekularem Gas, dazwischen Partikel feinsten Staubes. Durch diese Woklen fliegen Sterne oder sie durchdringen sich gegenseitig und werden durch die Gravitation im wahrsten Sinn des Wortes aufgemischt. Treffen solche Wolken aufeinander, wirbelt ihr Gas durcheinander und erzeugt durch die hohen Aufprallgeschwindigkeiten Stoßwellen, wie in einem Teich. Diese Gravitationswellen führen zu Verdichtungen der Prtikel, aus denen die Gaswolken bestehen. Sie stoßen zusammen und bilden, wenn sie zusammenbleiben, die Gravitationskeime zur Entstehung von neuen Sternen. Im obigen Bild ist dieser Prozess auf dem gesamten Kollisionsweg der beiden Galaxien zu sehen. Junge, heiße und dadurch hell und blau leuchtende Sterne sind entstanden.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de