NGC 6210
© ESA / NASA, HST, 06.08.1997
 

 
NGC 6210
RA: 16 44 29,52 Dec: 23 47 59,39 (J2000)
 
 
Planetarischer Nebel
Sternbild:    Hercules (Herkules)
 
 
Rotverschiebung:            -
Entfernung:           6.500 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   0,5' x 0,47'
Ring-Durchmesser:       0,9 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -2,7 M
Scheinbare Helligkeit:     8,8 m
 
 
Entdeckt: 1825
Friedrich Georg Wilhelm von Struve
 
 
Teleskop: Hubble Space Telescope – 2,4m
Jahr: 22.11.1998
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=73
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 6210
Dieser Nebel gehört zu dem Stern: HD 151121
Alternativname: Turtle Nebula

Der Schildkrötennebel oben im Bild ist der planetarische Nebel des Sterns HD151121 in seiner Mitte. Dieser Stern ist ausgebrannt und wird zu einem Weißen Zwerg zusammenfallen. Er sendet Gasjets aus, welche die Wolken der zuvor abgestoßenen oberen Gashüllen des Sterns überholt haben. Wenn man will, kann man daraus eine Schildkröte erkennen, was dann den Namen Turtle Nebula rechtfertigt.

Das obige Bild ist ein Falschfarbenbild. Seine Farben stehen für die Verteilung bestimmter Gase in den Wolken. Ein zweites Bild des HST zeigt, dass der Nebel über die obige Form hinausragt, also ausgedehnter ist. Dass es sich bei planetarischen Nebeln um die letzten Aktionen eines ausbrennenden Sterns handelt, wurde bereits gesagt. Unklar ist den Astrophysikern jedoch, warum es hierbei so viele verschiedene Verteilungen der Gasstrukturen gibt. Diese Frage möchten sie klären und so sammeln sie Daten über die Sterne innerhalb der Nebel, die häufig verdeckt sind, sowie über die Zusammensetzung der Gase, deren Ausbreitungsgeschwindigkeit, Temperatur usw.

Warum ihnen die Analyse des gesehenen so schwer wird, erklärt sich, wenn man bedenkt, dass alle Bilder, die ja wie Stillleben wirken, Situationen darstellen, die man auf der Erde als Explosion beschreiben würde. Eine Gewehrkugel besitzt kurz hinter dem Lauf eine Geschwindigkeit von etwa 800-1000m/s und die Brenngeschwindigkeit von brisantem Sprengstoff kommt auf 6000m/s (Dynamit) bis 10.000m/s. Schon der ganz normale Sonnenwind unserer Sonne besitzt Geschwindigkeiten 300.000-800.000m/s. Die Gashüllen von planetarischen Nebeln dagegen dehnen sich anfänglich mit nur 20.000-40.000m/s aus und die Jets von Sternen können bis 250.000 m/s erreichen. Hieraus ergibt sich, dass aus kleinen Störungen des Ablaufs, große Wirkungen auf die ins All hinauseilenden Gasfronten hervorgehen.
 
 
 
  Theorie zur Entstehung planetarischer Nebel
  Liste der planetarischen Nebel
 
 
Hilfsmittel
 

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