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Bemerkungen
zum Bild: NGC 6210
Dieser Nebel gehört zu dem Stern: HD
151121
Alternativname: Turtle Nebula
Der Schildkrötennebel oben im Bild ist
der planetarische Nebel des Sterns HD151121 in seiner Mitte.
Dieser Stern ist ausgebrannt und wird zu einem Weißen Zwerg
zusammenfallen. Er sendet Gasjets aus, welche die Wolken der
zuvor abgestoßenen oberen Gashüllen des Sterns
überholt haben. Wenn man will, kann man daraus eine
Schildkröte erkennen, was dann den Namen Turtle Nebula
rechtfertigt.
Das obige Bild ist ein Falschfarbenbild.
Seine Farben stehen für die Verteilung bestimmter Gase in
den Wolken. Ein zweites Bild des HST zeigt, dass der Nebel über
die obige Form hinausragt, also ausgedehnter ist. Dass es sich
bei planetarischen Nebeln um die letzten Aktionen eines
ausbrennenden Sterns handelt, wurde bereits gesagt. Unklar ist
den Astrophysikern jedoch, warum es hierbei so viele verschiedene
Verteilungen der Gasstrukturen gibt. Diese Frage möchten sie
klären und so sammeln sie Daten über die Sterne
innerhalb der Nebel, die häufig verdeckt sind, sowie über
die Zusammensetzung der Gase, deren Ausbreitungsgeschwindigkeit,
Temperatur usw.
Warum ihnen die Analyse des gesehenen so
schwer wird, erklärt sich, wenn man bedenkt, dass alle
Bilder, die ja wie Stillleben wirken, Situationen darstellen, die
man auf der Erde als Explosion beschreiben würde. Eine
Gewehrkugel besitzt kurz hinter dem Lauf eine Geschwindigkeit von
etwa 800-1000m/s und die Brenngeschwindigkeit von brisantem
Sprengstoff kommt auf 6000m/s (Dynamit) bis 10.000m/s. Schon der
ganz normale Sonnenwind unserer Sonne besitzt Geschwindigkeiten
300.000-800.000m/s. Die Gashüllen von planetarischen Nebeln
dagegen dehnen sich anfänglich mit nur 20.000-40.000m/s aus
und die Jets von Sternen können bis 250.000 m/s erreichen.
Hieraus ergibt sich, dass aus kleinen Störungen des Ablaufs,
große Wirkungen auf die ins All hinauseilenden Gasfronten
hervorgehen.
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