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© 2009 APOD - Don Goldman |
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NGC 6164 / NGC 6165 | RA: 16 33 41.84 Dec: -48 04 48.22 (J2000) | ||
HD 148937 |
RA: 16 33 52.39 Dec: -48 06 40.28 (J2000) | ||
Bipolarer Nebel | Sternbild: Norma | ||
Rotverschiebung: z = - | Entfernung: ~4.200 Lj | ||
Durchmesser in arcmin: 21' x 13' | Durchmesser: 25 x 15 Lj | ||
Absolute Helligkeit: -1,35M | Scheinbare Helligkeit: 9,2m | ||
Entdeckt: 1834 | John Herschel | ||
Teleskop: 14.5" Cassegrain | Jahr: 2009 |
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Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet. Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2 | ||
Bemerkungen
zum Bild: NGC 6164 / NGC 6145 ( HD 148937 )
Das obige Bild von Don Goldman, das am 7.Mai 2009 auf den Seiten der Astronomy Picture of the Day erschien, zeigt in einer Übersicht den Raum um den Stern HD 148937, der im Sternbild Norma (Winkelmaß) zu finden ist. Die Strukturen im Innenbereich, die eine Ausdehnung von etwa 7 Lj besitzen und an einen planetarischen Nebel erinnern, werden von einem schwach sichtbaren Halo umgeben, welches bei den gegebenen Daten einen Durchmesser von etwa 25 x 15 Lj besitzt. Bei ihm wird vermutet, dass es von einer früheren Aktivität des Sterns stammt. HD 148937 ist ein relativ großer Stern, der etwa 40 mal so viel Masse wie die Sonne besitzt. Er hat ein Alter von etwa 3 bis 4 Mio. Jahren und befindet sich somit ungefähr auf der Hälfte seiner Lebenszeit. Sterne seiner Größe verbrennen ihren Wasserstoffvorrat aufgrund des in ihnen herrschenden, hohen Druckes schneller und werden dadurch im Schnitt nur 6-8Mio Jahre alt. Sie enden dann in einer Supernovaexplosion. Wie andere Sterne seiner Größe erhitzt HD148937 das ihn umgebende Wasserstoffgas mit seiner ultravioletten Strahlung, so dass dieses von selber rötlich zu leuchten beginnt. Man nennt dieses Gas einen Emissionsnebel. Zudem treibt er mit seinem Strahlungsdruck, seinem Sonnenwind aus zerlegten Atomen, also Ionen, Aushöhlungen in das Gas. Andere Teile des umgebenden Nebels werden von dem Stern einfach nur beleuchtet. Sie werden zu Reflektionsnebeln und leuchten bläulich. ![]() Das Bild des Bereichs von RCW 108 zeigt eine Übersicht der dort befindlichen NGC-Objekte Wie es aussieht stammt das Gas des Nebels um den Stern HD 148937 von ihm selber. Er hat es wahrscheinlich zu Teilen über ein starkes polares Magnetfeld abgesondert, wofür die symmetrische Form des Nebels spricht. Das Aussehen des Nebels lässt aber auch den Gedanken zu, dass große Fliehkräfte des rotierenden Sterns, das Gas ins All hinausgeschleudert haben. Inwieweit eine oder beide Möglichkeiten zu der Gasstruktur um den Stern herum geführt haben, ist den Astrophysikern noch nicht klar. Im unteren Teil des Bildes sind innerhalb der Gaswolke vereinzelte Gasblasen mit Schweif zu erkennen, die als cometary knots oder Kometen Knoten bezeichnet werden. Man vermutet, dass es sich bei diesen Knoten um Höhlungen mit Gas einer geringerer Dichte handelt, welches von dichterem Gas mit höherer Geschwindigkeit eingeholt und umschlossen wurde. Vorgänge dieser Art wurden bisher nur bei der Bildung von Planetarischen Nebeln beobachtet. Sterne fusionieren Wasserstoff zu Helium, was bedeutet, dass Wasserstoffatome unter dem großen Druck so zusammengequetscht (fusioniert) werden, dass zwei von ihnen zu Neutronen und zusammen mit zwei Wasserstoffprotonen zu einem Heliumkern gepresst werden. Die verbleibenden zwei Elektronen bilden die Hülle des neu entstandenen chemischen Elements Helium. Dass dieser Vorgang eine ungeheuere Menge an Wärmeenergie produziert kennen wir von unserer Sonne. Bei großen Sternen entstehen weitere Atome als Nebenprodukte. Zunächst bis zum Eisen und nach der Supernovaexplosin letztendlich alle 98 natürlichen, chemischen Elemente, die wir auf der Erde kennen. Im Besonderen aber Kohlenstoff, Sauerstoff und aus diesen beiden die Verbindung Stickstoff. Wenn man wie bei HD 148937 also Sticksoff in den abgestoßenen Hüllen nachweisen kann, so muss er in seinem Alterungsprozess schon ein ganzes Stück vorangeschritten sein. Sterne mit einem unstabilen Verhalten und einer relativ symmetrischen stickstoffreichen Hülle nennen die Astronomen 'blue variables'. HD 148937 soll ein solcher sein und ähnelt damit Eta Carina. Dass die beiden Gaswolken ober- und unterhalb von HD 148937 je eine eigene NGC-Bezeichnung tragen, liegt an John Herschels Sicht der Dinge im Jahr 1834. Sein Teleskop zeigte ihm wahrscheinlich zwei helle Bereiche im Umfeld eines Sterns, die er nicht weiter zu interpretieren wußte. Das nachfolgende Bild ist eine Ausschnittsvergrößerung des Innenbereichs von HD 148937. Hier kann man die Wolkenstrukturen, welche den Astophysikern noch immer Rätsel aufgeben, gut erkennen. Es wurde im Jahr 2009 mit dem 8,2m Spiegel des Gemini Observatoriums in Chile angefertigt. |
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