NGC -PGC 36871   (HCG 59c)
© ESO / NASA
 

 
NGC 4650A
RA: 12 44 49.06 Dec: -40 42 51.52 (J2000)
 
 
Galaxie:
Sternbild:    Centaurus
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.009607
Entfernung:           ~130 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   1,6' x0,8'
Durchmesser:       ~60.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -19,0M
Scheinbare Helligkeit:     13,9m
 
 
Entdeckt: -
-
 
 
Teleskop: HST
Jahr: 1999
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 4650A

Das obige Bild des Hubble Space Teleskops vom 6. Mai 1999 zeigt die Galaxie 4650A, Die im Sternbild Centaurus (Kentaur) zu finden ist.

Etwa 130 Millionen Lichtjahre entfernt, ist NGC 4650A eine von 100 bekannten Galaxien, die einen sehr auffälligen und unüblichen polaren Ring um sich herum besitzen. Diese Gas- und Staubringe wurden von den Astronomen noch nicht richtig verstanden, was meint, sie spekulieren, aber sie wissen nichts. Dass an dieser Galaxie etwas aussergewöhnliches passiert sein muss, ergibt sich aus der bloßen Betrachtung des Bildes. Dass dieses Aussergewöhnliche nicht einzigartig ist, ergibt sich aus den 100 weiteren Fällen die man kennt. Der einzige Unterschied zu den bisherigen Beobachtungen ist die Qualität des Bildes, die den Astronomen mehr Detaills vor Augen führt.

Ein Ring aus Staub und Gas, der relativ unstrukturiert erscheint und in dem sich an den blauen Stellen neue Sterne in großer Zahl bilden, verläuft fast rechtwinklig aufgestellt um eine relativ normale, nicht erkennbar verformte Galaxienscheibe herum. Eine Möglichkeit für diese Struktur wäre der Zusammenstoß zweier Galaxien vor 1 Milliarde Jahren sagen die Astronomen, bei der einer kleineren Galaxie das Gas abgesogen worden wäre, das nun den Ring bildet. Der Rest dieser Galaxie wurde möglicherweise teilweise oder vollständig zerstört. Die Astronomen bleiben aber eine Erklärung schuldig, wie zwei Galaxien zusammenstoßen und welche Bewegungsvektoren herrschen müssen, damit sich der gegebene Zustand einstellt. Dass es derartige Zusammenstöße tatsächlich gibt zeigt das Bild der Cartwheel-Galaxie aus anderer Perspektive eindrucksvoll. Jedoch scheint hier die innere Galaxie einen Drehsinn zu besitzen, der den äußeren Ring über Zentrifugalkräfte erklärbarer macht.
Ein zweite Sache erfreut die Astronomen an obiger Galaxie. Weil der polare Ring sich weit in das Halo der Galaxie hineinerstreckt, erhoffen sie sich, die Wirkung von 'Schwarzer Materie' beobachten zu können. Diese heißt so, weil sie selber keine elektromagnetische Strahlung aussendet und damit für uns und unsere Messinstrumente 'unsichtbar' ist. Sie kann sich nur durch ihre gravitativen Effekte verraten. Nur über die 'Schwarze Materie' die in allen Armen von Galaxien vermutet wird, kann erklärt werden, warum sich Sterne in den Spiralarmen gleichmäßig mit dem Kern der Galaxie drehen. Sie muss mit ihrer Gravitation die 'Versteifung' des Systems herstellen. Wäre dies nicht der Fall, so müßten sich die Sterne je weiter sie vom galaktischen Zentrum entfernt sind auch langsamer um dieses drehen. .. so wie es z.B. im Sonnensystem zu beobachten ist. Hier werden die Planeten um so langsamer, je weiter sie von der Sonne entfernt sind.

An dem Polring von NGC 4650A zieht nun einmal die 'Schwarze Materie' der horizontal drehenden Galaxie und vertikal die, die sie selber besitzt. Die Auswirkungen dieses Kräfteansatzes sind es, worauf die Astronomen nun warten.



NGC 4650A darf nicht mit NGC 4650 verwechselt werden. Beide Galaxien liegen wie im obigen Bild zu sehen ein gutes Stück voneinander entfernt.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de