NGC 4319
© ESA / NASA, HST 2001 / 2002
 

 
NGC 4319
RA: 12 21 43,87 Dec: 75 19 21,29 (J2000)
 
 
Galaxie: Typ SB(r)ab
Sternbild:    Draco (Drache)
 
 
Rotverschiebung:            z = 0,004923
Entfernung:           ~75 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   3,0' x 2,3'
Durchmesser:       ~65.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -19,81 M
Scheinbare Helligkeit:     12,0 m
 
 
Entdeckt: 1797
Friedrich Wilhelm Herschel
 
 
Teleskop: HST - 2,4m
Jahr: 2002
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 4319 + Quasar Markarian 205

Das Bild zeigt in der Mitte die Balken-Spiralgalaxie NGC 4319. Rechts darüber ist eine kleine aktive Galaxie zu sehen, die im Bereich der Wellen des Radiobereichs stark strahlt und deswegen als Quasar (Quasi Stellares Objekt) angesprochen wird. Sie trägt die Bezeichnung Markarian 205, da sie in dem Katalog des armenischen Astronomen Benik Markarian mit der Nummer 205 aufgeführt ist. Dieser Katalog nennt Galaxien mit intensiver ultravioletter Strahlung, von denen viele einen aktiven Kern besitzen und als Seyfert-Galaxien oder Quasare bezeichnet werden.

NGC 4319 besitzt eine Rotverschiebung von 0,004923 und Markarian 205 eine solche von 0,070846. Da die Rotverschiebung von Galaxien, nach der Annahme des Astrophysikers Edwin P. Hubble ein Maß für die Entfernung eines Objekts zu unserem Beobachtungsstandort darstellt, müßte Markarian 205, etwa 14 mal weiter entfernt sein als NGC 4319. Bei einer Entfernung von 75 Mio. Lichtjahren zu NGC 4319 ergäbe sich für Markarian 205 eine Entfernung von knapp 1 Mrd. Lichtjahren.

Nun zeigen Bilder, auf denen beide Galaxien abgebildet sind Strukturen, die eine gravitative Wechselwirkungen zwischen beiden Objekten nahelegen. In NGC 4319 treten Verzerrungen der Staubstreifen und in den oben nicht deutlich sichtbaren äußeren Spiralarmen auf , hinter denen Markarian 205 zu liegen scheint. Zudem scheint ein feiner Lichtbögen beide Galaxien zu verbinden. (Diese ist auch im obigen Bild enthalten sein, wenn man es, nicht ganz publikumsfreundlich nachbearbeitet.) Diese Beobachtung machte bereits im Jahr 1971 der Astrophysiker Halton Arp und sie brachte ihn zu der Hypothese, dass Markarian 205 und NGC 4319 etwa gleich weit von uns entfernt sein könnten. Dann müßte es für die stark differierende Rotverschiebung einen weiteren Grund geben, als die von E.P. Hubble angenommene Entfernung. Mit dem Erscheinen des obigen Hubble Bildes im Jahr 2002 lebte diese Hypothese wieder auf.

Sie führte, wegen der aus ihr resultierenden, einschneidenden Konsequenzen für die gesamte 'Big Bang'-Theorie der Astrowissenschaft, zu einer lebhaften Diskussion unter den Astophysikern und ist bis heute nicht ganz abgeschlossen. Zwar wiederspricht die größere Anzahl der Astronomen der Annahme von H.C. Arp, ohne jedoch eine belegbare Erklärung, für die auf den Bildern zu erkennenden Eigenarten, zu besitzen.

Eine Möglichkeit der These von Halton C. Arp genauer nachzugehen ist seine offizielle Internetseite unter ..
www.haltonarp.com
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de