NGC 4214
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NGC 4214 auch NGC 4228
RA: 12 15 39.17 Dec: 36 19 36.80 (J2000)
 
 
Galaxie: irreguläre Zwerggalaxie
Sternbild:    Canes Venatici (Jagdhunde)
 
 
Rotverschiebung:            z = 0,000970
Entfernung:           13 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   8,5' x 6,6'
Durchmesser:       30.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -18,2 M
Scheinbare Helligkeit:     9,8m
 
 
Entdeckt: 1785
Friedrich Wilhelm Herschel
 
 
Teleskop: Hubble Space Telescope
Jahr: 2011
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=73
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 4214 / 4228

Um einen 'vollständigen' Eindruck von der Galaxie NGC 4214 zu erhalten lohnt es sich zunächst das Bild des Sloan Digitzed Sky Survey zu betrachten. Hernach kann man sich die Bilder des Hubble Space Teleskops ansehen, die auf vielen Internetseiten präsent sind, die aber nur die 'nebligen' Ausschnitte im Kernbereich dieser Galaxie hervorheben. Aus dem obigen Bild erklärt sich auch, warum NGC 4214 hier und da als elliptische Galaxie gekennzeichnet wird.

NGC 4214 wird im New General Katalog von Johan Ludvig Emil Dreyer auch unter der Bezeichnung NGC 4228 geführt. Die Galaxie soll eine irreguläre Zwerggalaxie sein und der Mittelwert diverser Entfernungsangaben liegt bei ~13 Millionen Lichtjahren. Ihr größter Durchmesser dürfte somit bei etwa 30.000 Lichtjahren liegen. Mit der gegebenen Entfernung zählt NGC 4214 / 4228 zu den Nachbargalaxien der Milchstraße. NGC 4214 / 42228 ist im Sternbild der Jagdhunde zu finden.

Bild des Hubble Space Telescope von 1997

Das Bild des HST zeigt den Kernbereich von NGC 4214 / 4228. Es ist zu erkennen, dass in den dortigen Nebelbereichen ein intensiver Entstehungsprozess neuer Sterne im Gang ist. Mehrere Entwicklungsschritte sind zu erkennen.

Unten links im Bild sind etwa ein Dutzend hellgelb leuchtender Blasen zu sehen. Hier entstehen gerade neue Sternansammlungen. Das Leuchten der Blasen wird in dem Falschfarbenbild durch die ultraviolette Strahlung der vielen, dort in der Entstehung befindlichen Sterne verursacht. Dieses Licht ionisiert das Gas und bei der Rückbildung der zerlegten Gasteilchen entsteht das Licht.

Junge Sterne erscheinen in weiß-bläulichem Licht, was von ihrer 10.000°C bis 50.000°C heißen Oberfläche herrührt. Zudem verstrahlen sie einen heftigen Partikelstrom den man Sonnenwind nennt. Dieser bläst über Jahrmillionen in den Raum hinein und reißt die dort befindlichen Gaspartikel mit sich fort. So wird der Raum um die älter werdenden Sterne immer klarer. In der großen Gaswolke entstehen Hohlräume mit sichtbar darin eingebetteten Sternen. Im Bild sind mehrere Stellen zu erkennen wo dies geschehen ist.

Auch in dem auffallenden Zentralbereich der Galaxie hat sich dieser Prozeß abgespielt. Hier tummeln sich einige hundert sehr großer Sterne in einem solchen Hohlraum. Jeder von ihnen ist um das 100-fache größer als die Sonne und das 10.000-fache heller als sie. Die im Gas entstandene Blase hat sich durch die vereinigten Sonnenwinde all dieser Sterne gebildet. Allerdings wird diese Blase nicht mehr lange weiterwachsen. Die die meisten Sterne in ihr sind trotz ihres intensiven Lichts, schon alt. Das liegt an ihrer Größe. Massereiche Sterne haben kein langes Leben. Sie werden in kosmisch kurzer Zeit als Supernovae explodieren.

Ohne Gas werden sich in der Blase keine neuen Sterne mehr bilden. Doch angeregt durch die Schockwellen der Supernovaexplosionen können sich an irgendwelchen anderen Stellen im Gas einige Moleküle zu nahe kommen, verklumpen und zu Keimen neuer Sterne werden. Die vielen winzigen Sternpünkten, die weite Bereiche des Bildes überdecken und die älter sind als die blauen Supersterne berichten davon, dass dieser Prozeß auch in NGC 4214 schon einige Milliarden Jahre andauert.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de