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Bemerkungen
zum Bild: NGC 3603
Dieses
Bild (Norden oben, Osten links) wurde von der Europäischen
Südsternwarte am 4.Juni und 9.April 1999, mit dem 8,2m
Grossteleskop Antu und dem Objektiv Fors1 aufgenommen.
Es zeigt in der Vergrößerung eine Region im
Carina-Spiralarm der Milchstrasse von etwa 20 mal 20 Lichtjahren.
Der Sternhaufen NGC 3603 in der Bildmitte, enthält die
größte, bisher bekannte Menge von Riesensternen in der
ganzen Milchstrasse. Mindestens 50 heisse O-Sterne sind hier
versammelt.
Der
hellste Stern des Bildes ist der rote Superriese IRS4. Er liegt
etwa 80 Bogensekunden vom Haufenzentrum, Richtung Nord-Ost (oben,
links), entfernt. Man vermutet, dass er bald als Supernova
explodieren wird. Zudem sind der Ring-Nebel und der bipolare
Superriese Sher 25, etwa 18 Bogensekunden oberhalb der
Haufenmitte zu sehen. Weit ausserhalb, unten-links, von
Nebelwolken umhüllt, der entstehende Sternhaufen IRS9. Zudem
besteht das Bild aus 6967 computergezählten Sternen.
Der
rötlich leuchtende Nebel besteht vorwiegend aus Wasserstoff,
der eigenes Licht abstrahlt. Man nennt solche Nebel
Emissionsnebel oder HII-Regionen, die im Gegensatz zu
Reflektionsnebeln stehen. Bei Emissionsnebeln werden die
Elektronen des Wasserstoffs durch Strahlung, z.B. der eines
Sterns, angeregt, auf ein anderes Schalenniveau zu springen.
Kehren sie aus diesem Zustand zurück, wird ein Lichtquant
ausgestrahlt, der uns als rötliches Licht erscheint.
Reflektionsnebel dagegen werfen nur das sie anstrahlende Licht
zurück. Da dies in den meisten Fällen blau ist,
leuchten auch sie blau. Der Nebel im Bereich von NGC 3603 ist mit
einem Durchmesser von 20 Lichtjahren, der ausgedehnteste Bereich
von emittierendem Wasserstoffgas in unserer Milchstrasse. Die
Energie, die ihn zum Leuchten anregt, erhält er von dem noch
jungen Sternhaufen NGC 3603. Dieser ist, gemessen am Alter der
Sonne, die 5 Milliarden Jahre hinter sich hat, mit einem Alter
von etwa 1-2 Millionen Jahren noch sehr jung.
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