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© NASA, HST |
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NGC 1512 | RA: 04 03 54.28 Dec: -43 20 55.90 (J2000) | ||
Galaxienpaar mit NGC 1510 | Sternbild: Horologium | ||
Daten: s.unten | |||
Teleskop: 2,4m HST | Jahr: 2001 |
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Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet. Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2 | ||
Bemerkungen zum Bild: NGC 1512
Die obigen Bilder des Hubble Space Teleskops zeigt den Kernbereich sowie ein Übersichtsbild der Galaxie NGC 1512 des New General Catalogue von Johan Ludvig Emil Dreyer im Sternbild Pendeluhr. Der Ausschnitt des Kerns soll 2.400 Lichtjahre überspannen, während der Durchmesser der Galaxie mit 70.000 Lichtjahren angegeben wird. Die Vergrößerung des Kerns von NGC 1512 zeigt, dass dieser aus relativ alten Sternen besteht, wie das bei den meisten galaktischen Kernen zu beobachten ist. Um den hellen Kernbereich windet sich eine Wolke aus dunklem, molekularem Staub. Ungewöhnlich ist, dass sich um diesen Kern ein fast kreisrunder Ring aus jungen, heissen Sternen spannt. Ein möglicher Anlaß für die Vorgänge in NGC 1512 läßt sich erahnen, wenn man zuvor das Bild von NGC 1510 gesehen hat und weiß dass beide Galaxien einen Tanz um ihren gemeinsamen Schwerpunkt vollziehen, sich also gegenseitig stark, gravitativ beeinflussen. ![]() Andererseits sollen Galaxien mit derartigen Ausbrüchen der Neubildung von Sternen im Kernbereich auch bei Galaxien ohne diese Turbulenzen beobachtbar sein. Allerdings so meinen die Astronomen wäre in dem Original des Übersichtbildes sogar so etwas wie eine Pipeline der Zuleitung von neuem Material erkennbar. Mit anderen Worten ausgedrückt, die Astrophysiker haben ein Problem mit diesem Ring. Sie können nicht erklären, wieso es gerade hier, dicht am galaktischen Kern zu einer derartig heftigen und ausgeprägten Neubildung von Sternen in jüngerer Zeit kam. Die Zukunft wird zeigen, ob sich Lösungsansätze finden lassen. NGC 1512 entfernt sich von der Erde mit einer Geschwindigkeit von 898km/s. Die Gesamtmasse von NGC 1512 wird auf etwa 200 Mrd. Sonnenmassen geschätzt. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ![]() Ebenso interessant wie das obige Bild ist seine Entstehung. Sie zeigt das Handwerkszeug mit dem die heutige Astronomie zu ihren farbenprächtigen Bildern gelangt. Das Zeitalter der Elektronik und Computer macht es möglich, Daten über die Verteilung jedes gewünschten Bereichs der elektromagnetischen Wellen zu sammeln. Auch aus solchen Bereichen, die weit außerhalb des von Menschen wahrnehmbaren Lichtspektrums liegen. Im obigen Bild wurde dies aus 7 verschiedenen Bereichen getan. Zwei davon liegen im Bereich der ultravioletten Strahlung, zwei im Bereich sichtbarer Wellenlängen und drei im Bereich der infraroten Wärmestrahlung. Leider wurde nicht angegeben, über welche Zeit die Strahlung der einzelnen Wellenlängen gesammelt wurden. Technisch gesehen ermitteln die hochempfindlichen Sensoren der verwendeten CCD-Kameras pro Bild, wieviele elektromagnetische Impulse eines Wellenbereichs auf den Pixeln ihrer Bildmatrix ankommen. So entsteht ein Abbild der Wirklichkeit das pro Bildpunkt nur aus Zahlen besteht. Diesen Zahlen werden Farbschattierungen, normalerweise eines einzelnen Farbbereichs, zugewiesen. Oben ist zu sehen, dass dem für menschliche Augen unsichtbaren UV-Licht, die blaue Farbe zugewiesen wurde. Den beiden Bildern des sichtbaren Lichts wurden die Farben grün-gelb und gelb zugewiesen und dem ebenfalls nicht sichtbaren infraroten Licht wurden Farben aus dem gelbroten bis zum roten Spektrum zugeordnet. Nach der computergestützten Überlagerung aller sieben Bilder entsteht das obige Bild. Es vermittelt den Eindruck eines natürlichen Farbbildes, doch enthält es Bildelemente, die ein menschliches Auge, so nie wahrnehmen könnte. Bilder wie das obige nennt man Falschfarbenbilder. Als übliche Fotografie würden ein Falschfarbenbild in den Bereich der Täuschung fallen. Als wissenschaftliches Bildmaterial erschließt es den Augen ungeahnte physikalische Erkenntnisse. |
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Hilfsmittel |
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Objekt | entdeckt | Entdecker | z | Entfernung | ||
NGC 1510 | 1836 |
John Frederick William Herschel |
0.003045 | 36 Mio.Lj | ||
NGC 1512 | 1826 |
James Dunlop |
0.002995 | 40 Mio.Lj | ||
Objekt | Typ | m | M | max.Parallaxe | Durchm. | |||
NGC 1510 | Galaxie | SA0 pec | 12,6 | -17,61 | 1,3' | 14.000 Lj | ||
NGC 1512 | Galaxie | SB(r)ab | 11,13 | -19,32 | 8,9' | 104.000 Lj | ||