NGC 1427A
© HST / Hubble Legacy Archive
 

 
NGC 1427
RA: 03 42 19.42 Dec: -35 23 33.22 (J2000)
 
 
Galaxie: E5
Sternbild:    Fornax
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.004630
Entfernung:           69 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   3,6'
Durchmesser:       72.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -19,03M
Scheinbare Helligkeit:     12,59m
 
 
Entdeckt: 1837

John Frederick William Herschel

 
 
Teleskop: 2,4m HST
Jahr: 2006
 

 
NGC 1427A
© HST / ESA, NASA, Hubble Heritage Team
 

 
NGC 1427A
RA: 03 40 09.30 Dec: -35 37 27.98 (J2000)
 
 
Galaxie: Ir
Sternbild:    Eridanus
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.006764
Entfernung:           53 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   2,3'
Durchmesser:       36.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -17,65M
Scheinbare Helligkeit:     13,42m
 
 
Teleskop: 2,4m HST
Jahr: 2003
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 1427 + NGC 1427A | ESO 358-49
Galaxien des Fornax Clusters
Der Fornax Clusters in der Übersicht   

Die Bilder des Hubble Space Teleskops zeigen die Galaxien NGC 1427 und NGC 1427A, die auch als ESO 358-49 bezeichnet wird. NGC 1427 ist im New General Catalogue von Johan Ludvig Emil Dreyer enthalten. Beide Galaxien sind Teil des Fornax Galaxien Cluster, liegen jedoch in den Sternbildern Chemischer Ofen (NGC 1427) und Eridanus (NGC 1427A).


NGC 1427A ist eine irreguläre Zwerggalaxie, die aussieht wie ein Pfeil, der schräg nach unten aus dem Bild zeigt. Von ihrer Größe und ihrer Art ähnelt NGC 1427A der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Nachbargalaxie unserer Milchstraße. Auffallend an ihr ist die über den Gesamtbereich der Galaxie verteilte Bildung neuer Sterne, die in blauem Licht erstrahlen. An den rosa leuchtenden Stellen bilden sich sogar ausgedehnte Sternhaufen.
NGC 1427A liegt, wie ihr Name andeutet, in der Gegend der elliptischen Galaxie NGC 1427 die etwa 69 Mio. Lichjahre von uns entfernt ist. Eine einfache Erklärung für die im Bild von NGC 1427A zu erkennenden Besonderheiten wäre, dass sie zu nahe an NGC 1427 läge oder vorbeiflog und von deren Gravitationskräften durchwühlt wurde.

Die Bildmontage von Aladin-Bildern zeigt die räumliche Lage von NGC 1427A zu NGC 1427. Beide Galaxien werden in einem Galaxienhaufen gefunden, der nach dem Sternbild , in dem er zu sehen ist, Fornax-Cluster genannt wird.

An diese Erklärung wollen die Astrophysiker aber nicht heran. Für die an NGC 1427A beobachteten Phänomene ist die Galaxie von NGC 1427 zu weit entfernt. Zudem durcheilt NGC 1427A, relativ zu der Geschwindigkeit des Fornax Clusters, den Raum mit der sehr hohen Geschwindigkeit von 600 km pro Sekunde. Sie bewegt sich dabei in die Richtung des von ihr selber angedeuteten Pfeils. Dort liegt das Zentrum des Clusters.

Die Astrophysiker des NASA-Hubble Heritage Projektes, zeichnen folgendes Bild. NGC 1247A war zunächst kein Mitglied der Fornax Galaxiengruppe, stürzt jetzt allerdings mit der besagten, hohen Geschwindigkeit in diese hinein. Dabei trifft die Galaxie auf die intergalaktische Materie dieses Clusters. Der Zusammenstoß dieser Materie mit den Gaswolken der Galaxie führt zu Schockfronten, welche die relativ junge Sternbildung im Raum der gesamten Galaxie hervorruft. Das hierbei auch die Gezeitenkräfte weiterer Galaxien innerhalb des Fornax Clusters mitwirken wird zwar nicht ausgeschlossen, jedoch glaubt man nicht, dass sie in besonderer Weise wirksam sind.

Die auftretenden Schockwellen, die man sich wie den Wind vor der Windschutzscheibe eines Autos vorstellen kann, bewirken zudem einen Bremsvorgang der Sterne und des Gases an den Rändern der Galaxie. So streckt sie sich zu dem im Bild dargestellten pfeilförmigen Aussehen. Die Astophysiker glauben sogar erste Ablösungserscheinungen ganzer Galaxieteile diagnostizieren zu können. Sie vermuten, dass NGC 1427A in einigen 100 Mio. Jahren, zu Teilen zerlegt, durch den Raum eilt und den Fornax Cluster mit weiterem intergalaxtischen Material anreichern wird.

Die an NGC 1247A gewonnenen Hypothesen zu den Entwicklungsmöglichkeiten von Galaxien im Weltraum sind noch jung. Glaubte man zunächst an die weitgehend statische Beharrung von Galaxien, nach den Turbulenzen der Entstehung des Weltalls, musste man folgend feststellen, dass es durchaus Veränderungen durch nahe Vorbeiflüge und Zusammenstöße dieser Sterninseln gibt, die auch nicht so selten sind, wie man anfänglich annahm. Die an NGC 1427A beobachteten Veränderungen durch eine Art kosmischen 'Wind', stellen eine zusätzliche und neue Qualität dar.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de