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© ESA / NASA, HST |
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Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet. Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=73 | ||
Bemerkungen zum Bild:
ESO 225-9
Dieser planetarische
Nebel gehört zu dem Stern: -
Alternativname:
Ant Nebula, Menzel 3, Hen 2-154
Dieses Bild wurde am 1.Februar 2001 mit dem Hubble Space Teleskop aufgenommen und zeigt den planetarischen Nebel ESO 225-9 in noch nicht gesehenem Strukturreichtum. ESO 225-9 ist auch als Menzel 3 (Mz3) oder Ant Nebula (Ameisennebel) bekannt. Wie alle anderen planetarischen Nebel entstand Mz 3, als ein sonnenähnlicher Stern mangels Brennstoff zu einem Roten Riesen aufquoll, der in seiner letzten Phase seine äußeren Gashüllen abstieß. Die unterschiedlichen Gasstrukturen und Strömungsgeschwindigkeiten, die hierbei auftreten, interessieren die Astronomen, denn sie lassen Rückschlüsse darüber zu, was sich bei Sternen physikalisch abspielt, wenn sie ihren Brennstoffvorrat verbraucht haben. Eine grobe Theorie hierzu existiert zwar, aber viele Abläufe wurden noch nicht verstanden. Der Grund hierfür liegt in dem unbekannten Verhalten der Materie, unter den extremen Bedingungen innerhalb eines Sternes. Zwar kann man durch die Extrapolation bekannter Gesetze, Vermutungen anstellen, doch ist es nicht möglich, das wirkliche Verhalten auf der Erde experimentell nachzubilden. Nur die vergleichenden Beobachtung an zusammenbrechenden Sternen selbst, liefert Hinweise darauf ob die Vermutungen stimmen, und / oder ob es noch unbekannte Erscheinungen in Bezug auf ihre Materie gibt. Dabei hindern die Entfernungen der Beobachtungsorte. Selbst die Erklärung einfacher Ereignisse wird durch sie erschwert. Ein Beispiel ist die Frage, warum der obige Nebel nicht wie andere planetarische Nebel, ein kugelförmiges Aussehen besitzt. Es gibt zwei Vermutungen. Die eine besagt, dass sich in großer Nähe zu dem Zentralstern, der diesen Nebel hervorrief, ein zweiter, sehr viel kleinerer, massiver Stern befindet, der die wegströmenden Gase, durch seine Anziehungskräfte und sein Magnetfeld 'durchmischt' hat. Dieser Stern müßte ein sehr starkes Magnet- und Gravitationsfeld besitzen und etwa die Entfernung Erde-Sonne von dem Zentralstern besitzen. Computersimulationen unterstützen diese These, jedoch konnte der zweite Stern bei keinem der bisher gefundenen Nebel mit ähnlichem Aussehen, gefunden werden .. und es spricht auch einiges dafür, dass es unmöglich ist ihn zu finden. Bei den Ausdehnungen eines Roten Riesen wäre dieser Stern von den äußeren Gashüllen des Riesensterns umgeben, würde sich also, wenn man so will, im Inneren des Riesen aufhalten. Eine zweite Möglichkeit bestünde darin, dass sich der sterbende Stern schnell dreht und sich seine starken Magnetfeldlinien, durch die Rotation verzerrt, um ihn herumwinden. Zusammen mit einem extrem starken Sonnenwind, der 1000 km pro Sekunde besitzen müßte, und auf seinem Weg ins All den verwirbelten Feldlinien ein Stück weit folgt, könnten nach außen gerichtete Gaswirbel entstehen. Diese könnten durch die ultraviolette Strahlung des Sterns oder durch energiereiche Zusammenstöße mit dem zuvor abgestoßenen Gas zu leuchten beginnen und dadurch sichtbar werden. Bis auf M2-9 ähnelt kein anderer der bisher untersuchten planetarischen Nebel Mz3. Doch auch zu diesem gibt es Unterschiede. Bei Mz3 ist die Fluchtgeschwindigkeit der Gase zehnfach größer. Alleine bei dem Stern Eta Carinae ist eine ähnliche Gasstruktur zu sehen, doch ist Eta Carinae ein junger und massereicher Stern, der gerade entstanden ist. So interessant wie die physikalischen Erwägungen der Astronomen, sind auch deren Aufnahmetechniken. Die Astronomen Bruce Balick (University von Washington) und Vincent Icke (Leiden University) untersuchten Menzel 3 im Juli 1997 mit Hubbles Wide Field Planetary Camera 2. Ein Jahr später, 1998, taten dies die Astronomen Raghvendra Sahai und John Trauger des Jet Propulsion Lab in California. Im Gegensatz zu den vorherigen Aufnahmen benutzten sie leicht veränderte Filtereinstellungen. Das vorliegende Bild wurde nun aus den Datensätzen dieser beiden Aufnahmeserien zusammengesetzt, wobei die Filtereinstellungen durch das Hubble Heritage Team noch einmal neu kombiniert wurden. |
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