NGC 1068  |  M77  |  ARP 037

© Francois and Shelley Pelletier/Adam Block/NOAO/AURA/NSF

 


 
ARP 037
RA: 02 42 40.71 Dec: -00 00 47.81 (J2000)
 
 

NGC 1068

RA: 02 42 40.71 Dec: -00 00 47.81 (J2000)
 
 

M 77

RA: 02 42 40.71 Dec: -00 00 47.81 (J2000)
 
 
Galaxie (R)SA(rs)b;Sy1 Sy2
Sternbild: Cetus
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.004030
Entfernung:           50 Mio. Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   7,1'
Durchmesser:       103000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -21M
Scheinbare Helligkeit:     9,6m
 
 
Entdeckt: 1780

Pierre Francois Andre Mechain

 
 
Teleskop: Kitt Peak 3,5m
Jahr: 2006
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 1068 | M 77 | ARP 37

M77 im Sternbild Walfisch zählt zu den großen Spiralgalaxien. Ihr Kernbereich soll einen Durchmesser von 103.000 Lichtjahren besitzen, während sich die Außenbereiche bis zu 170.000 Lichtjahre hinstrecken. Im Vergleich besitzt die Milchstrasse einen Durchmesser von ca. 100.000 Lichtjahren. M77 entfernt sich von uns mit einer Geschwindigkeit von 1.100 km/s.

Spektralanalysen im Kernereich von M77 weisen darauf hin, dass sich in ihm Gaswolken mit sehr hoher Geschwindigkeit bewegen. Zur Erzeugung dieser Geschwindigkeit muss sich in dem Kern, der kleiner als ein Lichtjahr ist, eine extrem starke Energiequelle befinden. Da der Kern auch eine starke Quelle für Radio und Röntgenstrahlung darstellt, vermutet man im Zentrum von M77 ein Schwarzes Loch. Die Astrophysiker schätzen, dass es etwa 15 Mio. Sonnenmassen umfasst und bezeichnet die gesamte Galaxie als Seyfert Galaxie.

Seyfert Galaxien zeichnen sich durch kurze Helligkeitsschwankungen in ihrem sehr kleinen Kern aus. Diese Kerne strahlen kräftig im ultravioletten und infraroten Spektralbereich zudem sind sie starke Röntgenquellen. Einige von ihnen strahlen auch im Radiobereich. Der Seyfert Galaxientyp wurde 1943 von dem amerikanischen Astronom Carl K. Seyfert entdeckt. Etwa 1% aller Galaxien sollen diesem Typ entsprechen. M77 ist die von der Erde aus nächst gelegene Seyfert Galaxie.

NGC 1068
© HST, Nasa | ESA

Die beiden nachfolgenden Falschfarbenbilder zeigen M77 | NGC 1068 im ultravioletten Licht (oben) und im Röntgenlicht (unten). Im obigen Bild wurden die Grautöne des belichteten UV-Fotos so eingefärbt, dass die violette Farbe geringe Mengen, die blaue Farbe höhere und weiß die intensivste UV-Strahlung darstellt.
Die blau dargestellte Strahlung stammt von jungen Sternen der Galaxie. Die violett dargestellte Strahlung vom Halo der Galaxie, also dem Raum, der sich weit um jede Galaxie herum erstreckt, und in dem sich vorwiegend Gas- und Staubwolken befinden. Da diese Wolken nicht von sich aus ultraviolett strahlen, nehmen die Astronomen an, dass es sich hierbei um reflektiertes Licht handelt, das im Kern der Galaxie entsteht und vom Gas des Halos in Richtung Erde gespiegelt wird. Auf diese Art erhält man u.a. eine Vorstellung des Haloraumes von Galaxien, der wegen seiner dunklen Staubwolken normalerweise nicht oder nur unvollständig sichtbar ist. Im Bild ist ebenfalls zu erkennen, dass der Zentralbereich der Galaxie relativ hell im ultravioletten Licht leuchtet, wobei sich die Leuchtkraft zudem auf zwei Bereiche aufteilt.
Das untere Falschfarbenbild zeigt rot eingefärbt, die im sichtbaren Licht erkennbaren Bereiche der Galaxie. Mit der grünen und der blauen Farbe des RGB-Bildes wurde das aus dem Kernbereich abgestrahlte Röntgenlicht eingefärbt.

NGC 1068
© Chandra+HST, Nasa | ESA

Hierbei ergibt sich eine beeindruckende Verteilung dieser Strahlung, so wie bei einer Taschenlampe. Im Bild nicht zu sehen aber dennoch bekannt ist, dass der Zentralbreich auch eine Quelle von Radiostrahlung darstellt. Fasst man zusammen, werden im Kern von NGC 1068 extrem hohe Energiemengen im Gesamtspektrum der elektromagnetischen Wellen umgesetzt, die im sichtbaren Bereich dieser Strahlung, durch dichte Staubwolken abgedunkelt werden. Die Mengen an Energie sind kleiner als bei anderen Galaxien ähnlicher Erscheinungsform, dennoch deutet als Ursprung für sie, alles auf ein Schwarzes Loch im Kern von NGC 1068 hin, dessen Masse derzeit mit ca.15 Mio. Sonnenmassen angegeben wird.
 

 

Hilfsmittel

 

Astro.GoBlack.de