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Bemerkung zum Bild:
XTE J1550 564
Alternativname:
V*
V381 Nor
Die drei kleinen Aufnahmen des obigen
Bildes stammen von der Chandra X-Ray Raumsonde und sollen in der
jeweiligen Bildmitte ein Doppelsternsystem im Licht der
Röntgenstrahlung zeigen. Von diesen ist ein Stern nicht
sichtbar, denn bei ihm soll es sich um ein Schwarzes Loch
handeln. Das System besitzt den Namen V381 Normi, da es im
Sternbild Norma (Winkelmaß) zu finden ist.
Nach der Interpretation der Astrophysiker
stellen die Punkte rechts und links neben dem zentralen Punkt
(V381 Nor), die Endpunkte zweier Jets dar, die von dem Schwarzen
Loch ausgehen. Die Grafik rechts im Bild veranschaulicht die
Theorie der Astrophysiker, mit der sie die Ereignisse der kleinen
Bilder interpretieren.
Bei dem Doppelsternsystem XTE J1550 konnte
1998 ein heftiger Ausbruch beobachtet werden, bei dem das System
heller wurde und sich rechts und links neben ihm zwei neue
Lichtpunkte bildeten. Bei diesen Punkten, so vermuten die
Astrophysiker, handelt es sich um die Endpunkte zweier Jets
(Hotspots), die etwa 3 Lichtjahre voneinander entfernt liegen.
Sie entstanden, als Gas des Normalsterns zu seinem Begleiter dem
Schwarzen Loch floß, sich dort in dessen Rotationsebene
spiralförmig eindrehte, um dann in das Schwarze Loch
hineingezogen zu werden. Hierbei wird, aufgrund der Wirkung von
riesigen Magnetfeldern im Bereich des Schwarzen Lochs, ein Teil
der einfließenden Materie zu den Polen hin beschleunigt und
mit einer Geschwindigkeit, die nahe bei der des Lichts liegt,
über diese in das Weltall hinausgeschossen. Dabei geben die
Jets wegen der hohen Temperaturen ihrer Gase, Licht im Bereich
der Röntgenstrahlung ab. Das Phänomen endet, wenn nicht
mehr genügend Material von dem Normalstern nachfließt.
Die Abfolge der drei Röntgenfotos aus
den Jahren 2000 und 2002 so meinen die Astrophysiker, belegen und
dokumentieren diese Theorie. Zunächst erschien der linke
Hotspot auf den Chandra Fotos, um dann durch den rechten ergänzt
zu werden. Im Verlauf von 3 Monaten bildete sich folgend der
linke Hotspot zurück, während der rechte noch immer mit
hoher Intensität beobachtbar blieb.
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