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© NASA, HST 1994 |
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Eta Carinae | |||
HD 93308 | RA: 10 45 03.42 Dec: -59 41 03.80 (J2000) | ||
Roter Riese | Sternbild: Carina (Schiffskiel) | ||
Entfernung: 9.000 Lj | |||
Absolute Helligkeit: - M | Scheinbare Helligkeit: 6 m |
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Bemerkung zum Bild:
Eta Carinae
Alternativname:
Homunkulus Nebula
Der Stern Eta Carinae ist ein Riesenstern der möglicherweise die 100-150fache Masse der Sonne besitzt und er leuchtet ungefähr 4 Millionen mal heller als sie. Normalerweise sollte der Stern sehr hell am Himmel zu sehen sein, denn er ist nur etwa 9.000-10.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Im Jahr 2005, kann man ihn jedoch nur mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop ohne Probleme sehen. Das war schon anders. Edmond Halley katalogisierte den Stern 1677 als einen Stern der 4. scheinbaren Helligkeitsklasse (4mag). In der Folge jedoch steigerte Eta Carinae die Helligkeit bis 1730, wurde wieder dunkler, um sie dann ab 1820 wieder zu erhöhen. Zwischen 1837 und 1856 kam es zu einem gewaltigen Helligkeitsausbruch, der 1843 in einer scheinbaren Helligkeit von -0,8m gipfelte. Eta Carinae wurde nach Sirius der zwei hellste Stern am Himmel, obwohl er mehr als 800 mal weiter entfernt ist als dieser. Diesem Ausbruch folgte bis 1940 ein extremer Helligkeitsabfall bis hinunter zur 8. Helligkeitsstufe. Seither wird der Stern wieder langsam heller und verdoppelte seine Helligkeit zwischen 1998 und 1999 sogar recht hastig. 2005 wird seine scheinbare Helligkeit mit 6m beschrieben. Die Astrophysiker möchten dem Geheimnis der spektakulären Helligkeitsänderungen, und der, bei dem Ausbruch von 1843 entstandenen Nebelwolke auf die Spur kommen. Man weiß, dass Sterne der genannten Größe äußerst unstabil sind und ihren Durchmesser stetig verändern. Ob diese Eigenschaft für den Nebel und die beobachteten Helligkeitsänderung ausreicht, ist jedoch umstritten. So gibt es einen zweiten Erklärungsansatz. Man nimmt an, dass Eta Carinae aus einem Doppelsternsystem besteht, bei dem beide Komponenten sehr groß sind. Vermutlich besitzt jeder der beiden Sterne mindestens 50 mal mehr Masse als die Sonne. Da die Sterne innerhalb der Gaswolke verborgen sind, lassen sie sich optisch nicht voneinander trennen. Der Ausbruch des Jahres 1843 wird als eine Art Oberflächenfusion von Materie vermutet, wobei die Materie zunächst von einem der Sterne zum anderen herüberfloss, um dann bei genügender Menge explosionsartig in einer Fusion zu 'verbrennen'. Hierbei entstand auch der typische Blasennebel von Eta Carinae, der auf obigem Bild zu sehen ist. Seither, so vermutet man ferner, hält der Massefluss zwischen den beiden Sternen an und treibt das System in einen Zustand, in dessen Folge es als Supernova oder gar als Hypernova explodiert. Über den Zeitraum, bis hin zu dieser Explosion, wollen sich die Astrophysiker nicht festlegen. Es könnte irgendwann zwischen heute und den nächsten 10.000 bis 20.000 Jahren geschehen. Der Nebel von Eta Carina, der aus zwei blasenartige Gaswolken an den Seiten des Sterns und einer kleineren Wolke in polarer Achsrichtung besteht, wird Humunkulus- Nebula genannt. Er ist von Streifen aus dunklem Staub durchsetzt. Alle Wolken streben mit einer Geschwindigkeit von 750 km/s von Eta Carinae weg und besitzen eine Ausdehnung von etwa einem halben Lichtjahr. ![]() Dieser Nebelkomplex ist größer als der Orionnebel, jedoch ist er nur auf der südlichen Erdhalbkugel zu sehen, was vermutlich seinen Bekanntheitsgrad schmälert. |
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Hilfsmittel |