ARP 261

© VLT, ESO

 

 


 
ARP 261
 RA: 14 49 32.70 Dec: -10 09 47.00 (J2000)
 
 
PGC 52935
 RA: 14 49 32.70 Dec: -10 09 47.00 (J2000)
 
 
wechselwirkende Galaxien IB(s)m pec
Sternbild: Libra
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.006191
Entfernung:           81Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   1,7'
Durchmesser:       40.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -17,48M
Scheinbare Helligkeit:     14,5m
 
 
Teleskop: VLT 8,2m
Jahr: -
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: PGC 52935 / LEDA 52935 / MCG-02-38-017 / Arp 261

Das Bild zeigt zwei Zwerggalaxien von denen die linke Galaxie mit der Katalogbezeichnung PGC 52935 belegt ist. Ob die rechte Galaxie ebenfalls eine Bezeichnung trägt, konnte nicht ermittelt werden. Beide Galaxien zusammen werden als ARP 261 angesprochen und sind etwa 80 Mio. Lichtjahre entfernt, im Sternbild der Waage zu finden. Der Namensgeber Halton Arp charakterisiert seine Nummer 261 als 'Galaxie mit unregelmäßigen Klumpen' wobei das 38 Jahre später vom Very Large Telescope (VLT) der ESO aufgenommene Bild die tatsächlichen Verhältnisse deutlich erscheinen lässt.
Die beiden Galaxien bewegen sich relativ langsam aufeinander zu, wobei die Kräfte der Massenanziehung, die Sterne, das Gas und den Staub der Galaxien heftig durcheinander wirbeln. Hierbei wird es zwar mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zum Zusammenstoß von einzelnen Sternen kommen, jedoch bewirken die Schockwellen im Gas und dem Staub eine rege Bildung neuer Sterne. Ihre Anhäufungen sind im Bild bereits als blaue Sprenkel zu erkennen.

Im Jahr 1995 ereignete sich in ARP 261 die Supernova SN 1995N. Sie ist der maßgebliche Grund für die obige Aufnahme. Der Stern der hier explodierte sollte noch einmal beobachtet werden. Er stellt sich als relativ unbedeutender, weißer Punkt, etwa in der Mitte des Bildes, rechts von dem hellsten Teil der rechten Galaxie dar. Bei dieser Supernova fiel der Kern des Sterns in sich zusammen wobei ungewöhnlich ist, dass sie nur sehr langsam ihre Helligkeit verminderte. Sieben Jahre nach diesem Ereignis ist SN1995N noch gut zu erkennen. Zudem stellt SN 1995N eine der seltenen Supernovae dar, die Röntgenstrahlung aussendet. Man nimmt an, dass diese Eigentümlichkeiten darauf basieren, dass sich die Supernova in einer sehr dichten Materiewolke abspielte. Das von ihr herauskatapultierte Material traf auf diese Wolke und bewirkte hier die Röntgenstrahlung.

Neben den weit entfernten Objekten sind auf dem Bild auch zwei Asteroiden unserer Heimatgalaxie abgebildet, die sich im Bereich zwischen Mars und Jupiter aufhalten. Ihre Bahnen verraten sich durch die rot-grün-blaue Färbung. Während das VLT auf ARP 261 gerichtet blieb durchflogen sie den Bildraum ein Stück weit, und lieferten nach dem jeweiligen Filterwechsel, Abbilder in der benutzten Filterfarben. Bei dem Asteroiden ganz oben im Bild handelt es sich um die Nummer 14670 und der Asteroid darunter, links trägt die Bezeichnung 9735. Die Gesteinsbrocken sind etwa 5km im Durchmesser und das von ihnen reflektierte Sonnenlicht benötigt etwa 15 Minuten bis zur Erde. Sie sind also 15 Lichtminuten von der Erde entfernt.

Der sehr helle Fleck ganz unten im Bild stellt einen sonnenähnlichen Stern dar, der allerdings mit bloßem Auge nicht zu sehen wäre. Er ist etwa 500 Lichtjahre entfernt, also ca. 20 Millionen mal weiter entfernt als die beiden Asteroiden. Gemessen an ARP 261 ist dies nun wieder nahe, denn obwohl ARP 261 noch in der Nachbarschaft unserer Milchstraße gesehen wird. beträgt der Entfernungsfaktor zwischen dem Stern und ARP 261 etwa 140.000.
50 bis 100 mal weiter entfernt als ARP 261 sind nunwiederum die Galaxien des Galaxienhaufens rechts im Bild.

Das Bild entstand mit dem FORS2 Objektiv des Very Large Telescope (VLT ) der ESO (European South Observatory) auf dem Mount Paranal in der Atacamawüste von Chile.
 
 
Hilfsmittel
 

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