Planet: Venus
Venus Datenblätter
Bilder zum Thema Venus
 

NASA, Aufgenommen bei der Pioneer–Mission im Mai 1980

 

Objekt

 

 

 





Venus

Entf. Sonne

Durchmesser km

Gravitation

Festkörper

0,72 AE

12.050

8,87 m/s²

2. Planet

108,2 Mio.km

Achsneigung z. Bahn

Dichte kg/m³

2. innerer Planet

6 Lichtminuten

177,30°

5.204





Monde

Sid.Umlauf Sonne

Sid Rotation

Fluchtgeschw. km/s

kein

224,701d

243,7d

10,36





 

 

 

 

 

Die Venus ist ist mit Bezug auf die Erde der zweite innere Planet vor der Sonne. Sie ist eine Steinkugel, die ähnlich wie die Erde aufgebaut ist. Auch ihr Durchmesser entspricht etwa dem der Erde. Die Venus besitzt eine Atmosphäre die bis 1975 die Oberfläche verbarg. Diese leuchtet so hell, dass bis zu den ersten funktionstüchtigen Venussonden 1962, kaum Aussagen über diesen Planeten gemacht werden konnten. Die Venus besitzt keinen Mond.

 

Lage im Planetensystem
Die Venus ist von innen nach aussen der 2. Planet der Sonne und im Mittel 108.200 km oder 0,723AE von ihr entfernt. Mit einem Durchmesser von 12.050km ist sie etwa so gross wie die Erde. Sie umrundet die Sonne in 225 Tagen auf einer fast kreisrunden Bahn. Ihre Achsneigung zu dieser Bahn beträgt 177° und das bedeutet, dass sie sich auf ihrer Achse, entgegengesetzt zu der Erdrotation, von West nach Ost dreht. Für eine Umdrehung benötigt sie 243 Tage also mehr Zeit, als sie für die Umrundung der Sonne braucht. Damit ist ein Venustag länger als ein Venusjahr.
Da die Venusbahn innerhalb der Erdbahn verläuft, spricht man von ihr als dem zweiten inneren Planeten. Sie ist nur zu sehen, wenn man in Richtung der Sonne sieht, von der sie sich maximal 48° entfernt. Das macht die Venus zum Planeten des frühen Abends bzw. des frühen Morgens.

Die Venus-Oberfläche
Wie bei Merkur konnten über die Venus sehr lange Zeit keine präzisen Angaben gemacht werden. Wegen ihres grossen Winkelabstands zur Sonne hätte sie sich grundsätzlich gut beobachten lassen. Jedoch besitzt die Venus eine dichte Wolkenatmosphäre, die lange Zeit sogar die Rotationsvermessung unmöglich machte. Durch diese Wolkendecke reflektiert sie das Sonnenlicht mit 76% so gut, dass sie neben Sonne und Mond zum hellsten Objekt am Himmel wird.
Andererseits hinderten Turbulenzen in den Venuswolken die Wissenschaftler daran einen Fixpunkt zu finden, geschweige denn auf die Oberfläche des Planeten hinunterzusehen. Die genaue Rotationsmessung gelang erst mit den Raumsonden der 70.er Jahre. Die ersten Bilder von der Oberfläche lieferten die sowjetischen Raumsonden Venera 9 und 10 am 22.Oktober 1975.

 

Computerbild der Venusoberfläche nach Radardaten der Raumsonde Magellan aus dem Jahr 1989. Es zeigt den 8km hohen Vulkan Maat Mons.

 

Die geologischen Daten der Venus sind denen der Erde sehr ähnlich. So besitzt sie einen geringfügig kleineren Durchmesser und eine ähnliche Dichte, was auf einen inneren Aufbau wie bei der Erde hinweist. Die Oberfläche der Venus konnte nur über Radarvermessungen rekonstruiert werden. Sie besteht zu 70% aus gleichförmigen Ebenen mit runden Einfallkratern vulkanischen Ursprungs. Bis zu 10% der Oberfläche sind von Gebirgen und 20% von grossen Tälern überzogen. Tiefe Gräben und aufgesetzte Vulkane lassen auf Plattenbewegungen der Kruste schliessen, über die nur wenig bekannt ist. Man vermutet in diesen Bereichen aktive Schildvulkane, deren Kohlendioxyd-Auswurf die Atmosphäre weiter mit dem Treibhausgas anreichert, das auf der Erde im Kalkstein gebunden wird.

Die Atmosphäre
Die Venus besitzt wie schon gesagt eine dichte Atmosphäre mit einem ungeheueren Druck von 92bar an der Planetenoberfläche. Sie besteht zu 96,5% aus Kohlendioxyd und zu 3,5% aus Stickstoff. Die Wolken der oberen Atmosphäre, jagen in vier Tagen, mit Geschwindigkeiten von 360 km/h, einmal um den Planeten herum. Sie bestehen nicht aus Wasserdampf, sondern aus 80%igen Schwefelsäuretröpfchen. Wenn sie ausregnen erreichen die Tropfen jedoch nicht den Venusboden sondern verdampfen bereits auf dem Weg dorthin. Die Wolkenschicht erstreckt sich bis in eine Höhe von etwa 65 km. Die Venus ist der heisseste Planet im Sonnensystem, denn die Wolken lassen zwar nur 2% des Sonnenlichts herunter zur Oberfläche, die entstandene Wärme jedoch nicht mehr hinaus in das Weltall. Man nennt das einen Treibhauseffekt. So erhitzt sich die Oberfläche auf über 480°C, was den ersten Venussonden den vorzeitigen Garaus machte.

Magnetfeld
Die Venus besitzt kein eigenes Magnetfeld wie die Erde so ist ihre Atmosphäre nicht gegen den von der Sonne kommenden Sonnenwind geschützt. Jedoch wird durch die solare UV-Strahlung die Hochatmosphäre der Venus ionisiert und es bildet sich eine Ionosphäre -eine leitende Schicht, die mit dem Sonnenwind und seinem Magnetfeld wechselwirkt. Es formt sich eine sogenannte induzierte Magnetosphäre, die den Plasmafluß in wechselnder Höhe, um den Planeten herumlenkt.

Monde
Die Venus besitzt keinen Mond.

Organisches Leben
Keine der bisherigen Landemission auf der Venus konnte Ansätze zu vergangenem oder bestehendem organischen Leben auf der Venus nachweisen. Bei den heutigen Temperaturen um 480°C, in denen Blei schmelzen würde, ist dies aber auch sehr unwahrscheinlich. Dennoch müssen sich auch auf diesem Planeten mit der Entwicklungsgeschichte der Sonne erhebliche Veränderungen abgespielt haben, .. die sich jedoch der menschlichen Robotik weitgehend entziehen. Die Elektronik gibt wegen der hohen Temperaturen auf ihrer Oberfläche einfach in kürzester Zeit ihren 'Geist' auf.

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