- Saturn ist der 6. Planet der Sonne und der 3. äussere
Planet von der Erde aus gesehen. Er ist nach Jupiter der
zweitgrösste Wasserstoffgas-Riesenplanet. Er ist bekannt
wegen seiner Ringe. Sein Name wurde der römischen
Mythologie entlehnt, in der Saturn der Gott des Ackerbaus war.
Der Planet Saturn ist mit blossem Auge sichtbar und war daher
bereits im Altertum bekannt. Seine Ringe hingegen sind nur mit
Ferngläsern zu sehen. Sie wurden erstmal 1610 von Galileo
Galilei, der als erster ein Fernrohr zur Himmelsbeobachtung
einsetzte, als Henkel an dem Planeten beschrieben. Im Jahr 1655
erkannte der niederländische Astronom Christiaan Huygens
ihrer wahre Ringstruktur und 1675 fand Giovanni Domenico Cassini
die grösste Lücke in den Ringen, die seither nach ihm
Cassini-Teilung genannt wird.
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Der Planet
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Saturn ist ein Gasplanet der mit 96,2% vorwiegend aus
Wasserstoff besteht. Der zweite grosse Gasanteil wird von Helium
mit 3,25% gebildet. Die restlichen 0,55% verteilen sich auf Gase
wie Methan, Ammoniak und Ethan. Diese Gase bilden unter
steigendem, nach innen zunehmendem Druck zunächst eine
flüssige Schale dann einen festen Körper aus
metallischem Wasserstoff. Letzterem müssen etwa 25%
silikatisches Gestein beigemischt sein. So gelangt man auf
Saturns Dichte von 0,687g/cm³. Nach ebenfalls theoretischen
Erwägungen vermuten die Physiker, dass der feste Kern etwa
47% seines Umfangs einnimmt. Als 'Oberfläche' des Planeten
wird für die Ermittlung seines Durchmessers die Kugelhülle
angenommen, bei der ein atmosphärischer Druck von 1bar
herrscht. Sein mittlerer Durchmesser beträgt an dieser
Grenze 1,43353 Milliarden km. Allerdings ist Saturn aufgrund
seiner hohen Rotationsgeschwindigkeit an seinen Polen stark
abgeplattet. Man könnte auch sagen, am Äquator ist er
um 12.000 km dicker.
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Saturns Masse ist nur 95 mal grösser als die der Erde,
dafür würde die Erde etwa 764 mal in sein Volumen
passen. Ein Flugkörper der Saturn verlassen möchte
muss eine Geschwindigkeit von 35,5 km/s besitzen, was127.800 km
/h entspricht. Würde der Flugkörper die
Lichtgeschwindigkeit von 299.792,458 km/s erreichen, so käme
er nach 1 Stunde und 18 Minuten Flugzeit bei der Sonne an. So
lange benötigt auch das Sonnenlicht, bis es Saturn
erreicht. Raumsonden wie Vojager und Cassini sind da etwas
langsamer, sie benötigen je nach Umweg .. über Venus
und andere Planeten an denen sie Schwung holen müssen, 5
bis 7 Jahre.
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Saturn benötig für eine Umrundung der Sonne 29,457
Jahre, so dass er mit einer mittleren Geschwindigkeit von 9,69
km/s durch das Weltall sausen muss. Seine Bahnebene ist
gegenüber der Bahnebene der Erde um 2,485° geneigt. Auf
ihr steht die Drehachse des Planeten unter einem Winkel von
26,73°. Wie lange er benötigt um sich einmal um seine
eigene Achse zu drehen ist schwer festzustellen, da er aus Gas
besteht. Dieses bewegt sich nicht mit der gleichen
Geschwindigkeit, wie der tiefer liegende feste Kern des
Planeten. Schon bei dem Oberflächengas zwischen der Pol-
und der Äquatorregion gibt es mit ca.30 Minuten Differenz ,
erhebliche Geschwindigkeitsunterschiede. Die NASA gibt eine
Tageslänge von 10 Stunden 33 Minuten und 54 Sekunden an.
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Seine Ringe
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Das Ringsystem befindet sich in der Ebene des Äquators von
Saturn. Erste Ringe sind bereits 6.500 km über Saturns
Oberfläche zu finden, letzte sehr feine Ringe reichen bis
zu einer Tiefe von bis zu 500.000 km in das All hinaus. Die
Ringe sind in der Reihenfolge ihrer Entdeckung mit Buchstaben
gekennzeichnet. So ergibt sich von innen nach aussen die
Reihenfolge D-C-B-A-F-G-E. Ihre Breite liegt zwischen 50km beim
F-Ring und 300.000km beim E-Ring. Die Höhe der Ringscheibe
beträgt im B-Ring weniger als 100 m und im E-Ring 30.000km.
Trotz dieser enormen Höhe wurde er zuletzt gefunden, den
seine Dichte ist gering und seine Teilchen sind sehr klein. In
den gut sichtbaren Ringen besitzen die Teile aus denen sie
bestehen Korngrössen von einigen Zentimetern bis hin zu
mehreren Metern. Wie oben erwähnt fand G.D.Cassini 1675 die
erste Lücke in den Saturnringen. 1837 erkannte der aus
Hamburg stammende Mathematiker und Astronom Johann Franz Encke
eine weitere, 325km breite Lücke im A-Ring. Beide Teilungen
wurden nach ihren Entdeckern benannt. Johann Gottfried Galle,
ein Schüler von Encke, fügte dem Wissen um Saturns
Ringe 1846 den C-Ring hinzu. Die weitere Entdeckungsgeschichte
basiert auf modernen Instrumenten, bis hin zu den Raumsonden,
von denen Cassini die vorerst letzte ist.
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- Wie das Ringsystem entstand ist bis heute ungeklärt
auch wenn inzwischen sehr genaue Kenntnisse der Ringstruktur
vorliegen. Es gibt zwei Erklärungsvarianten für das
Ringsystem. Entweder aus der, in der Urscheibe des Sonnensystems
vorliegenden Materie konnte sich wegen der Masse des gerade
entstehenden Saturn kein Mond bilden, oder die Materie entstammt
einem ehemaligen Mond, der Saturn zu dicht kam und zerrissen
wurde. Eine dritte Annahme vereint beide vorherigen Theorien.
Auch nach dem Flug der Sonde Cassini, welche die Ringstruktur
zwischen F-und G-Ring durchflog, ist nicht letztendlich geklärt,
aus welchem Material die Ringe bestehen. Messungen lassen in den
äusseren Bereichen auf Wassereis als Hauptbestandteil
schliessen aber bei den inneren Ringen herrschen Staubpartikel
und Geröll vor. Cassini enthüllte zudem, dass die
Ringe in tausende Unterringe zerlegt sind, die teilweise von
radialen Wellen erschüttert werden. Zudem zeigte sich, dass
die Ringe keine dauerhafte Struktur bilden sondern sich
kontinuierlich verändern. Erst aus weiteren Messungen von
Cassini und Berechnungen in Computern, welche die Einflüsse
der grossen Saturnmonde sowie der kleinen in den Lücken
beheimateten Monde berücksichtigen, wird sich in den
nächsten Jahren ein genaueres Bild erarbeiten lassen,
welche Dynamik in den Ringen wirkt.
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Seine Monde
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Im Jahr 2014 sind 62 Saturnmonde bekannt. Von diesen erreichen
neun, grössere Durchmesser als 100km. Titan ist mit 2.575km
Durchmesser sogar der zweitgrösste Mond des Sonnensystems.
Er besitzt eine Atmosphäre und erhielt im Januar des Jahres
2005 einen Besuch der ESA Landesonde Cassini. Diese übermittelte
Bilder seiner Oberfläche zur Erde. Alle anderen Monde
zählen in den Bereich grosser Gesteinsbrocken bis hin zu
fliegendem Kleinfelsen von 6-20km Durchmesser. Je dichter die
Raumsonden an Saturn herankommen, desto mehr solcher Monde
werden entdeckt. Die Astronomen fragen sich inzwischen, bis zu
welchem Maß sie diese Brocken noch als Monde bezeichnen
wollen. Vor allem in dem Ringsystem warten sicher noch weitere,
bis hinunter zur Partikelgrösse von einigen Zentimetern.
Bei den großen Monden ist man sich bis auf Phoebe sicher,
dass sie zusammen mit Saturn entstanden. Bei den Monden die
Saturn retrograd, also entgegen dessen Eigendrehsinn umfliegen
nimmt man an, dass sie eher zu eingefangenen Kometen oder
Asteroiden zählen. Bei einigen der fliegenden Kleinfelsen
vermutet man sogar, dass es sich um Splitter der eingefangenen
Asteroiden oder der regulären Monde handeln könnte,
die nach Zusammenstössen mit anderen Asteroiden von diesen
abgesprengt wurden.
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