Die Abkürzung ECO steht
für Earth Crossing Objekt, von denen hier die kleinen
Objekte, bis hin zu einem Durchmesser von 50m angesprochen
werden. Sternschnuppen, Meteore, Meteorite und Bolide sind die
Namen für diese festen Himmelskörper, die in die
Erdatmosphäre eindringen. Da sie beim Eintritt in die
Atmosphäre heiß werden, erzeugen sie die bekannten,
hell aufleuchtenden Bahnen, die im Volksmund Sternschnuppen
genannt werden. Bei großen Brocken sind auch Zischgeräusche
oder dumpfes Donnergrollen zu vernehmen und wenn ein solcher
Brocken zerspringt, dann knallt es auch. Der Begriff Meteor
leitet sich aus dem Griechischen ab und heisst übersetzt
schlicht 'Himmelserscheinung'.
Meteore werden dabei
diejenigen Eindringlinge genannt, die bereits in den oberen
Atmosphäreschichten abgebremst werden und hier verglühen.
Ihre leuchtende Bahn beginnt in etwa 400km Höhe über
dem Erdboden und endet vor dem Hemmpunkt, der in Höhen
zwischen 4 - 42 km liegt. Meteore sind nur wenige Millimeter groß
und stellen den Hauptanteil der Sternschnuppen dar. Der jährliche
Gewichtszuwachs der Erde durch Meteore beträgt einige
tausend Tonnen.
Bolide sind größere
Meteore, die den Hemmpunkt überschreiten. In den meisten
Fällen zerplatzen sie hierbei explosionsartig und erzeugen
Meteoritenschauer. Ihre Detonation ist über hunderte km weit
zu hören. Die Reste, die den Erdboden erreichen dringen
meist weniger als 1m in den Erdboden ein. Da sich diese Brocken
in der zum Boden dichter werdenden Luft, auf 3000°C und mehr
aufheizen, werden sie sehr hell, so dass sie .. besser die heisse
Luft um sie herum .. selbst am Tag gesehen werden können.
Die ungleichmässige Erhitzung des Boliden selber führt
in der Regel zu seiner Zerstörung, die mit einem lauten
Knall einhergeht.
Meteorite
werden die Himmelskörper genannt, die es schaffen, bis zur
Erdoberfläche vorzudringen. Schätzungen ergeben, dass
etwa alle drei Tage ein Meteorit auf der Erde einschlägt.
Die Größe der meisten Meteorite geht hinauf bis zu
einigen Zentimetern Kantenlänge. Da die Erdoberfläche
sehr groß ist, und zudem 70% der Erde mit Meer bedeckt
sind, kommt es aufgrund dieses Beschusses nur selten zu Unfällen
auf dem Festland. Der bisher einzige bekannte Fall, bei dem ein
Lebewesen (Hund) erschlagen wurde, spielte sich 1911 in Ägypten
ab.
Die
Geschwindigkeit dieser brisanten Geschosse liegt zwischen 20 und
70 km/s, da die Atmosphäre es kaum schafft sie abzubremsen.
Auf der Erde angekommen werden die meisten von ihnen zertrümmert.
Einige verdampfen dabei wegen der hohen Energie, die durch den
Aufprall freigesetzt wird. Der größte bisher gefundene
Meteorit liegt nahe der Hoba Farm, bei Grootfontain in Namibia.
Er besitzt ein Volumen von ca. 9m³ und wiegt über 50
Tonnen. Wieso er die Erde erreichte ohne einen Krater zu
hinterlassen und ohne zu zerspringen, gehört zu den Rätseln
der Astronomie.
Hoba
Farm - Meteorit - Grootfontain, Namibia. Er besitzt ein Volumen
von ca. 9m³ und wiegt über 50 Tonnen. Er zählt zu
der Klasse der Stein / Eisen - Meteorite.
Große Meteorite, also
solche deren Ausmaße beispielsweise dem der Hoba-Farm
entsprechen, sind zu unserem Glück sehr selten. Ihre
Aufprallenergie ist so groß, dass sie trotz ihrer eigenen,
vergleichsweise geringen Größe im Umfeld bis zu
einigen hundert Kilometern alles zerstören. So schlug vor
etwa 25.000 Jahren ein Meteorit von ca. 250 Tonnen in der Wüste
von Arizona ein Loch, von 1,2km Durchmesser und einer Tiefe von
180m. Ein anderes Beispiel ist das Nördlinger Riess bei
Stuttgart, wo vor 14Mio. Jahren ein Meteorit einen 25 km grossen
Krater hinterließ. Als größter Meteoritenkrater
auf der Erde gilt der Vredeford-Ring in Südafrika, der 40km
Durchmesser besitzt.
Nach heutigen Theorien soll
der letzte Meteorit, der die Lebensumstände der gesamten
Erde änderte und zum Aussterben unzähliger Tier und
Pflanzenarten führte, vor etwa 65 Millionen Jahren
eingeschlagen sein. Mit der Zerstörungskraft mehrerer
Millionen Atombomben schlug er auf der Halbinsel Yucatan
(Mittelamerika) ein und riss dort einen Krater von mehr als 100km
Durchmesser. Innerhalb von Minuten breitete sich eine Walze aus
Feuer, Wasserdampf und Gesteinsbrocken, bis weit nach Nord- und
Südamerika hinein, aus. Flutwellen rasten um die Erde und
der aufgewirbelte Staub erhob sich bis zu einem Drittel der
Entfernung Erde-Mond. Die von heftigen Flächenbränden
aufgewirbelte Asche und der Staub in der Atmosphäre
verdunkelten monatelang die Sonne, so dass es auf der Erde Nacht
wurde. Ohne die Sonnenwärme kühlte die Erde ab. Die
Pflanzen gingen ein und die Tiere, unter denen sich auch die
Dinosaurier befanden verhungerten. Nur einige Tierarten
überlebten und unter ihnen befanden sich die Säugetiere,
aus welchen sich in der Folge auch der Menschen entwickelte.
Man schätzt, dass dieser
Meteorit / Asteroid einen Durchmesser von 10km besass und er mit
einer Geschwindigkeit von 150.000km/h aufprallte. Seine Existenz
scheint sich durch einen iridiumhaltigen Niederschlag zu
bestätigen, der in einer, die ganzen Welt umspannenden
Schicht, wiederzufinden ist. Hier in Europa lässt sich diese
Schicht als dünner Streifen in den weissen Kreideklippen von
Stevne Klint (unterhalb Kopenhagen, Dänemark) finden.
Auch in
jüngerer Zeit wird von Meteoriteneinschlägen berichtet.
Ob jedoch die Explosion dazugehört, die sich am 30. Juni
1908 über Tunguska in Sibirien abspielte und alles in einem
Umkreis von 30 km zerstörte, wird nach letzten
Untersuchungen zunehmend bezweifelt. Man vermutet, dass es sich
um eine Gasexplosion handelte, bei der das explodierte Gas aus
der Erde emporstieg.
Der
Barringer Meteoritenkrater oder Canon Diabolo in Arizona (USA),
55km östlich von Flagstaff, in der Nähe von Winslow.
Sein Durchmesser beträgt 1.200 m, seine Tiefe 180m, der
Kraterrand besitzt eine Höhe von 35m. Der Meteorit der
diesen Krater hinterliess, soll einen Durchmesser von ~50m und
ein Gewicht von etwa 300.000 Tonnen besessen haben. Die
Geschwindigkeit mit der er einschlug wird zwischen 13 und 20km/s
veranschlagt. Ob er nun vor ca. 25.000 oder 50.000 Jahren
einschlug ist nicht ganz klar. Man fand in dem Krater Überreste
eines Nickel-Eisenmeteoriten. © United States Geological
Survey.
Herkunft der Meteore /
Meteorite
Die Herkunftsorte von
Meteoren und Meteoriten sind von unterschiedlicher Natur.
Die meisten Meteore stellen
'Verdunstungsprodukte' von Kometen dar. Diese verlieren bei der
Annäherung an die Sonne eine große Menge
Materiepartikel was an dem Kometenschweif sichtbar wird. Kreuzt
die Erde die Bahn eines Kometen, so fängt sie Teile dieses
Staubes ein, was zu den bekannten Sternschnuppenhäufungen in
bestimmten Jahreszeiten führt. Da diese Sternschnuppen alle
aus einem bestimmten Himmelspunkt herauszukommen scheinen, gibt
man diesen Strömen normalerweise den Namen des Sternbildes,
aus dem sie hervorzugehen scheinen. So beispielsweise der Mitte
November auftretende Leoniden-Sternschnuppenschauer. Er scheint
aus dem Sternbild Leo (Löwe) herauszutreten. Seine Partikel
entstammen dem Kometen Temple Tuttle, der zuletzt 1998 seinen Weg
um die Sonne nahm. Mit 70 bis 100 km/Sekunde treten die Partikel,
in der Atmosphäre der Erde ein, erreichen dabei Temperaturen
von ca. 1400°C und verdampfen, was wir als leuchtende Bahn
der Sternschnuppe wahrnehmen. Ein anderer Sternschnuppenschauer,
der im August auftritt, ist der der Perseiden. Seine Partikel
stammen von dem Kometen Swift-Tuttle.
Bei großen Meteoriten
nimmt man an, dass sie Kometenkerne oder Asteroiden darstellen.
Bei den Asteroiden (Kleinplaneten) gibt es Erdbahnkreuzer. Zwei
von ihnen, mit den Namen Hermes und Ikarus, kamen in den letzten
Jahren der Erde sehr nahe. Es wäre denkbar, dass sich auf
den Bahnen solcher, die Erdbahn kreuzenden Asteroiden, auch
kleinere Gesteinsbrocken befinden, die wie die Asteroiden selber,
irgendwann mit der Erde zusammenstossen werden.
Eine
weitere Herkunftsmöglichkeit von Meteoriten ist die, dass
beim Zusammenstoss von Planeten und Monden mit Asteroiden,
Gesteinsbrocken so weit aufgeschleudert wurden, dass sie
'unkontrolliert' in den Raum hinausfliegen, um dann irgendwann
auch die Erde zu treffen. Der Meteorit der 1911 in Ägypten
den Hund erschlug soll ein Bruchstück des Planeten Mars
gewesen sein.
Meteore und
Meteorite sind eine beeindruckende Erscheinung am Nachthimmel.
Wie wenig wir von ihrer Allgegenwart mitbekommen, davon erzählt
die nachfolgende Tabelle. Ihr ist zu entnehmen, dass die Erde
durch sie jeden Tag einige tausend Tonnen schwerer wird, wir aber
nur Bruchteile davon durch die Leuchtwirkung mitbekommen .. und
selbst von diesen entgeht uns die Hälfte der Menge, denn
Meteore und Meteoriten sind auch tagaktiv.
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