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Sonne

 

 

 

Finsternis vom 11.08.1999

 

 

 

 

 

 


 
 
 
 
Dieses Bild wurde am 11.August des Jahres 1999 in der Nähe von München, von Mitarbeitern der ESO (Europäische Südsternwarte) aufgenommen. Es zeigt wie der Mond zwischen Sonne und Erde hindurchwandert und mit seinem Durchmesser die Sonnenscheibe verdeckt. Dadurch wird es auf der Erde, rund um den Beobachtungspunkt des Betrachters dunkel, und für einige Minuten herrscht dort, wo er sich befindet, tiefe Nacht. Astronomen lieben diese Minuten einer Sonnenfinsternis, denn die sonst nicht sichtbare äußere Hülle der Sonne, die Millionen Grad heiße, aber sehr gasarme Korona, wird sichtbar. Bei dem Bild oben sind die roten Flecken am Sonnenrand Protuberanzen. Hier steigen, entlang von starken Magnetfeldern, riesige Mengen von Sonnenmaterie, hunderttausende von Kilometern empor, um wieder auf die Sonnenoberfläche zurückzustürzen.

Die Sonnenfinsternis vom 11.08.1999 war für Europa ein astronomisches Jahrhundertereignis. Die letzte von Deutschland aus zu beobachtende totale Sonnenfinsternis fand am 19.August 1887 statt, und in Hamburg verdunkelte sich sie Sonne am 12.August 1654 letztmalig total. Das Ereignis ist vorbei und nun muß man in Hamburg bis zur nächsten totalen Sonnenfinsternis warten. Diese wird sich in den Mittagsstunden des 23.Juli 2093 ereignen. Die nächste dann folgende Finsternis in Deutschland findet am 7.Okt 2135 statt.

Teilweise Sonnenfinsternisse sind nicht ganz so selten, wie es nach den obigen Daten den Anschein hat. Die totale Abdunkelung der Sonne durch den Mond bleibt jedoch für einen bestimmten Ort auf der Erde etwas Besonderes und kehrt nur etwa alle 500 Jahre wieder. Der Grund hierfür liegt in einer Vielzahl von Bedingungen die eintreten müssen, damit sich der kleine Erdmond, von einem bestimmten Beobachtungspunkt auf der Erde aus gesehen, genau vor die Sonnenscheibe schieben kann. Der Streifen in dem sich eine totale Verdunkelung der Sonne durch den Mond abspielt ist zwar einige tausend Kilometer lang, aber nur bis zu 300 km breit. (Am 11.08.99 war die Zone 109 km breit).

Ausserhalb dieser schmalen Zone tritt zwar eine Verdunkelung der Sonne ein, aber es bleibt taghell (teilweise oder partielle Sonnenfinsternis). Diese Zone kann bis zu 7000 km breit sein. In der Kernzone jedoch wird es für etwa 2 Minuten so dunkel, dass die Sterne sichtbar werden. Hier ist die Finsternis total.

Auch solche totalen Verfinsterungen der Sonne sind nicht unbedingt selten zu nennen, doch häufig liegen die Zonen im Bereich der Meere oder in fernen Ländern, so dass es teuer wird dort hinzukommen. Am 11.08.1999 spielte sich dieses Ereignis jedoch mitten in Deutschland ab. Die Karte zeigt, wie schmal der Bereich der totalen Verdunkelung war. Er zog sich auf einer Linie Stuttgart-München-Bukarest hin. Ebenfalls eingetragen ist der Bereich einer 80% Verdunkelung (partielle Verfinsterung) der über Kopenhagen und Neapel hinausragt.
Der Beginn dieser Sonnenfinsternis lag etwa 300km südlich der kanadischen Halbinsel Nova Scotia, überquerte den Atlantischen Ozean, zog seine Spur quer durch Europa um dann am Golf von Bengalen zu enden.

 
 
 
 

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