3.1 Sonne-Erde und Leben .. das Modell der 2mm Erde
 
Das gezeigte Bild entsprang der Idee, den unmittelbaren kosmischen Lebensraum der Menschen auf einem A4 Blatt erfahrbar zu machen, um mit ihm als Beobachtungsbasis, das Universum zu entdecken. Zudem sollte es einen Hinweis liefern, was an der Astronomie so faszinierend ist. Nun gut, die Grafik wurde ein DIN A3-Blatt, damit die Erde, mit einem Durchmesser von 2mm, noch sichtbar blieb, aber als sie fertig war, war ich selber zu einem 'Nichts' verkleinert. Das Bild ist also gefährlich für jeden, der sich mit etwas Hingabe auf seine Darstellung einlässt. Er entdeckt aber sich und seinen einzigartigen Selbstwert in dieser Welt und im Zusammenleben mit den anderen Kreaturen der Erde neu, .. und muss sich nie wieder hinter den spirituellen 'Wahrheiten' anderer Menschen verstecken. Auch die wissen letztlich nix.
 
 
 
© 2010, Bild der Sonne NASA (wikimedia.org)
 
 
Das vorliegende Bild zeigt die Sonne, ihre acht Planeten, drei ihrer Zwergplaneten und einige der größten Monde in diesem System. Die Sonne und die Planeten sind im Maßstab ihrer tatsächlichen Größen zueinander dargestellt. Bei den Entfernungen der Himmelskörper zueinander funktioniert die maßstabsgetreue Darstellung jedoch nicht. Hierzu hätte das Bild über 2km lang werden müssen. Selbst bei der gezeigten Größe der Planeten müßte der Modellabstand zwischen der Sonne und ihrem nächsten Planeten Merkur, noch immer 9,1m betragen. Das 2mm messende Erdkügelchen hätte eine Entfernung von 23,4m zu ihr und der Zwergplanet Eris, mit seiner stark elliptischen Bahn, würde bis zu 2,286km in die Umgebung der Modellsonne hinausfliegen.
 
Die Sonne und ihre Planeten besitzen in der Grafik den Maßstab
1 : 6.382.500.000.
Die folgende Tabelle gibt die verwendeten Maße an.
 
 
Ø im Original
 
Ø im Modell
 
Org.Entfernung zur Sonne
 
Entfernung Modell
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sonne
1.392.000 km
 
218,0 mm
 
 
 
 
 
Merkur
4.880 km
 
0,8 mm
 
57,9 Mio km
 
9,1m
 
Venus
12.200 km
 
1,9 mm
 
108,2 Mio km
 
17,0 m
 
Erde
12.756 km
 
2,0 mm
 
149,6 Mio km
 
23,4 m
 
Mars
6.792 km
 
1,0 mm
 
228,0 Mio km
 
35,7 m
 
Ceres
975 km
 
0,2 mm
 
413,9 Mio km
 
64,8 m
 
Jupiter
142.800 km
 
22,4 mm
 
778,3 Mio km
 
121,7 m
 
Saturn
120.800 km
 
18,9 mm
 
1.427 Mio km
 
223,6 m
 
Uranus
51.120 km
 
8,0 mm
 
2.870 Mio km
 
450,0 m
 
Neptun
49.528 km
 
8,0 mm
 
4.495 Mio km
 
705,1 m
 
Pluto
2.310 km
 
0,4 mm
 
5.906 Mio km
 
925,3 m
 
Eris
2.326 km
 
0,4 mm
 
~5.684 - 14.660 Mio km
 
891,0 – 2297 m
 
Alpha Centauri
~Sonne
 
ca. 220,0 mm
 
4,4 Lj
 
6.374 km
 
VV Chepei A
~2.644.800.000 km
 
ca. 414.400 mm
 
4.900 Lj
 
7,26 Mio km
 
Großer Wagen
 
 
 
 
~85Lj
 
123.134km
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ø im Original
 
Ø im Modell
 
Org.Entfernung zur Erde
 
Entfernung Modell
 
ErdMond
3476 km
 
0,5 mm  
 
384.400 km
 
6,0 cm
 
Raumstation ISS
 
 
 
 
416 km
 
65 µm
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Um einen Anhalt für die Größe von Sonnen zu bekommen, wurde der obigen Tabelle der Stern VV Chepei A hinzugefügt. Er ist ein Überriese und einer der größten bekannten Sterne unserer Galaxie, der Milchstraße. Er besitzt ungefähr den 1.600- bis 1.900-fachen Durchmesser der Sonne. Befände er sich an der Stelle der Sonne, dann würde seine größte Ausdehnung sogar noch die Umlaufbahn des Saturn einschließen. Im Modell hätte er einen Durchmesser von 414m.
 
Man sieht, dass die 2mm große Erde ein Winzling gegenüber den Riesenplaneten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun ist und ein Sandkorn bezüglich der Sonne. Nur die Venus gleicht ihr bezogen auf den Durchmesser. Merkur, Mars und Pluto dagegen sind nicht größer, als die größten Monde bei Jupiter und Saturn und in der Grafik nur noch mit Mühe darstellbar.
 
Alles zusammen nennt sich unser Sonnensystem .. und solche Systeme, so vermuten die Astrophysiker, gibt es auch bei vielen anderen Sternen. Der nächste Stern in unserer Nachbarschaft heißt Alpha Centauri. Sein Durchmesser ist ein wenig größer als der unserer Sonne und wäre in dem obigen Modell 6374 km entfernt. Hätte auch er eine Erde, so müßte man nur ein Teleskop auf ihn richten und könnte diese Erde sehen, ... vorausgesetzt, dass es den Menschen gelänge ein Teleskop zu bauen, welches in über 6000 km Entfernung ein nicht selber leuchtendes Kügelchen, wie das der obigen Erde, aufzulösen, .. ungeachtet der Helligkeit seines Muttersterns, an dem dieses Kügelchen bei dieser Entfernung zu kleben scheint und der es überstrahlen würde. Es ist schon ein Wunder, dass Teleskope das Gesteinskügelchen Eris sichtbar machen können und dieses ist nur 2 km entfernt.
 
Der Mond der Erde
Wie schwer es ist, kosmische Entfernungen in die uns bekannte, reale Welt zu übersetzen, lässt sich am Mond der Erde erahnen. In dem Modell der 2mm-Erde würde der Mond auf einen Durchmesser von 0,5mm schrumpfen und müßte dennoch 6cm von Erde entfernt platziert werden. In 'echt' würde dies seinem mittleren Abstand von 384.400km zur Erde entsprechen. Verglichen mit den Entfernungen zu den Nachbarplaneten der 2mm-Erde 'klebt' er jedoch geradezu an ihr. Schon der Abstand von der Erde zur Venus beträgt im Modell 640cm = 6,4m und zum Mars wären es 1230cm = 12,3m. Geradezu erschreckend ist der 9250cm = 92,5m große Modellabstand zwischen der 2mm-Erde und dem 0,4mm großen Pluto-Kügelchen. Auch bei besten Augen ist es einem Menschen in diesem Modell nicht mehr möglich, den Zwergplaneten zu sehen.
 
Die Sonne
Die Sonne unsere Lebensquelle soll mit ihren Ausmaßen ein normaler Stern sein. In dem obigen Modell beträgt ihr Durchmesser 21,8cm, Damit ist dieser 109 mal größer als der Durchmesser der Erde. Das System Erde/ Erdmond passt also nahezu 2 mal in den Durchmesser der Sonne. Ein anderes Bild zur Verdeutlichung ihrer Größe könnte der Hinweis geben, dass das Volumen der Sonne mit etwa 1,3 Millionen Erdkügelchen aufgefüllt werden kann.
 
Nachbar Alpha Centauri und weitere Sterne
Ein Blick zum Himmel zeigt, dass es weitere Sonnen gibt. Wir sagen zu ihnen Sterne. In einer klaren, dunklen Nacht sollen mit den bloßen Augen etwa 6000 Stück zu sehen sein. Sie befinden sich alle im kosmischen Nahbereich. Der unserer Sonne am nächsten gelegene Stern, ist im Sternbild des Kentaur zu finden und ist dort der hellste Stern. Entsprechend erhielt er in diesem Sternbild die Bezeichnung A. Der griechisch vorgebildete Mensch sagt Alpha Centauri zu ihm.
 
Alpha Centauri ist nur unwesentlich größer als die Sonne. Nahe bedeutet in seinem Fall, dass er nur 4,3 Lichtjahre von der Sonne entfernt ist, was in obigem Modell 6274km entspricht. Wollte man ihn bezüglich seiner Entfernung maßstabsgerecht zeichnen, müsste sich das DIN A4-Blatt mit einer Sonne wie der obigen, über den Atlantischen Ozean hinweg, von Hamburg bis nach New York erstrecken. Ich muss zugeben, dass mich der Gedanke, eine Lichtquelle von der Größe eines Autoscheinwerfers oder Fußballs in New York sehen zu können, nachdenklich stimmt.
Bei den Sternen des 'Großen Wagens', die etwa 85 Lichtjahre entfernt sind, reicht die Erde als Standort des Modells nicht mehr aus. Sie müßten an einem Ort platziert werden, der etwa auf 1/3 des Weges zum 'echten' Mond liegt. Auch der Gedanke, dass es Riesensterne gibt, die um das 1900fache größer sind als die Sonne, also einen Durchmesser von 414m in obigem Modell hätten, lässt Erstaunen in mir keimen .. doch auch bei diesen Großballons fällt mir die Vorstellung schwer, dass sie über den Atlantischen Ozean hinweg, mit bloßem Auge sichtbar wären.
 
Die Milchstraße unsere Galaxie
Viele Sterne bilden eine Galaxie. Viele bedeutet hier einige Milliarden also einige tausende Millionen. Unsere Galaxie, wir Menschen nennen sie Milchstraße, besitzt einen Durchmesse von etwa 100.000 Lichtjahren. Das bedeutet nichts anderes, als dass das Licht einer Taschenlampe, 100.000 Jahre benötigt, um von einem Ende der Sternenscheibe zum dem anderen zu gelangen. Geht man bei Menschen von einer 30jährigen Folge der Generationen aus, entspricht das etwa 3300 menschlichen Generationen. Würde ein menschliches Raumschiff mit Lichtgeschwindigkeit fliegen können, so würde es diesen Raum nach der Geburt des 3300sten Kindeskinds durchflogen haben. Seit dem Jahr 0 der christlichen Zeitrechnung wurden bis zum Jahr 2014 etwa 67 Generationen geboren und seit dem ersten Auftreten von Homo Sapiens (belegt seit 200.000 Jahren) hätte das Raumschiff an die Grenze der Galaxie fliegen können und sogar wieder zurück.
 
In dem vorliegenden Modell wäre die Milchstraße mit ihren Sternen nicht mehr auf der Erde darstellbar. Dieses Modell würde etwas mehr Fläche benötigen, als die Erde bei ihrem jährlichen Umlauf um die Sonne umfliegt. Die nächste Nachbargalaxie mit dem Namen Andromeda Galaxie, die am Himmel noch mit bloßem Auge zu erahnen ist, würde dann im Bereich zwischen Uranus und Neptun liegen, womit sich auch ihr Modell in den Weiten des Weltraums verliert. Das von Menschen erfaßte Universum wird in 'echt' mit einem Durchmesser von mehr als 90 Mrd. Lichtjahren angegeben. In ihm sind weitere Milliarden Galaxien enthalten. Sie würden einen Modellraum füllen, der bis weit über 14,1 Lichtjahre = 133.396.300.000.000 km hinausreichen würde, .. womit letztlich wieder kaum vorstellbare Dimensionen erreicht wären.
 
 
Ø im Original
 
Ø im Modell
 
Originalentfernung
 
Entfernung Modell
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Milchstraße
~100.000 LJ
 
156,7 Mio km
 
 
 
 
 
Andromeda-Galx.
~140.000 LJ
 
207,5 Mio km
 
2,5 Mio LJ
 
3.706 Mio km
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ø im Original
 
Ø im Modell  
 
Universum
>90 Mrd. LJ
 
14,1 Lj = 133.396.300 Mio km
 
 
 
 
   
 

 

 
Höhe
 
Höhe im Modell
 
Vergleichsgröße
 
 
 
 
 
 
 
 
Mount Everest
h = 8.848 m
 
1,39 µm
 
Partikelgröße Zahnpasta 3-18µm
 
Mensch
h = 2 m
 
313 pm
 
Natriumatom ~360 pm
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
.. zurück auf die Erde
Das Erdkügelchen wäre glatt .. hochglanzpoliert. Sein mit 8.848m höchster Berg der Mount Everest, schrumpft im Modell auf 1,39µm. Um ein Bild dieses Maßes zu erhalten kann man Zahnpasta zwischen den Fingern zerreiben. Ihre die Zähne polierenden Partikel liegen zwischen 3 und 18µm. Umgeben wird diese Erde von einer 2,5µm dicken Atmosphäre, sowie von menschlichen Satelliten, von denen die ISS (internationale Raumstation) in einem Abstand von 65µm um sie herumkreist. Für eine Darstellung in obigem Modell sind diese Entfernungen zu klein. Immerhin schaffte es im Jahr 1969 ein mit Menschen besetztes Raumfahrzeug, innerhalb von nur 4 Tagen, den 6cm breiten Abstand zwischen der Erde und ihrem Mond zu überbrücken. In guter Annäherung kann man also davon ausgehen, dass es menschlichen Fortbewegungsmitteln möglich ist, 1,5cm des Modells am einem Tag zu überbrücken, was einer Reisegeschwindigkeit von etwa 4000km/h entspricht, .. die gemessen an der Geschwindigkeit von Autos doch recht hoch ist.
Menschliche Raumsonden können mit der Hilfe anderer Planeten, durch Swingby-Manöver, sogar noch schneller werden. So befindet sich die am 05.09.1977 gestartete Raumsonde Vojager 1 am 30.01.2014, also 13.296 Tage nach ihrem Start, in einer Entfernung zur Sonne, die 17 Lichtstunden und 22 Lichtminuten misst. In 319.104 Stunden hat sie also eine Distanz von 18.743.024.474 km hinter sich gebracht. Ihre mittlere Geschwindigkeit muss also rund 60.000 km/h betragen. Im Modell entspräche das immerhin 9mm pro Stunde. Allerdings relativiert sich auch diese Geschwindigkeit, wenn man den Nachbarstern der Sonne, Alpha Centauri erreichen wollte. Er befindet sich im Modell bei New York. Ihn würde diese Raumsonde in grob 70.000 Jahren erreichen, was etwa 2400 menschlichen Generationen entspräche. Aber wer will schon dorthin?
 
Materie und .. Leben auf der Erde
Alle Planetenkügelchen des obigen Bildes bestehen aus einer Substanz, die Homo Sapiens als Materie bezeichnen. Ob er von dieser Substanz bereits alle Eigenschaften kennt ist ihm unbekannt. Eine seiner wissenschaftlichen Hypothesen geht davon aus, dass sich die Materie aus etwa 98 'natürlichen' Basisstrukturen zusammensetzt, die er als chemische Elemente bezeichnet. Sie sollen in einer Vorgängersonne aus dem ersten chemischen Element mit dem Namen Wasserstoff, durch Kernfusion entstanden sein. Durch eine Vielzahl von Kombinationen dieser Elemente die chemische Reaktionen genannt werden, ergeben sich alle bekannten stofflichen Strukturen der Materie. Diese müssen augenscheinlich in solche Strukuren unterschieden werden, die ungestört, über eine lange Zeit unverändert bleiben, und solche, die sich in zeitlich kurzen Abständen regenerativ neu entwickeln. Die letzte Variante bezeichnet Homo Sapiens als Leben. Dieses kann als ortsfeste Variante (Pflanze) vorliegen oder als sich bewegende Struktur (Tier) den Zeitraum seiner Existenz überdaueren. Der Grund für diese Eigenart der Materie, die bisher nur auf der Erde beobachtet werden konnte, ist trotz vielfältiger Vermutungen unbekannt.
 
Die 'lebende' Materie besteht vorwiegend aus 15 der 98 natürlichen, chemischen Elemente. Die nachfolgende Tabelle schätzt sie am Beispiel eines 70kg schweren Menschen ab[1]. Von diesen werden die ersten vier als Basiselemente bezeichnet und von diesen bildet wiederum der Kohlenstoff mit seinen komplexen chemischen Verbindungsmöglichkeiten die Hüllen für das aus Sauerstoff und Wasserstoff gebildete Wasser darin. Etwas vereinfachend und in Anlehnung an die von Menschen betriebene organische Chemie, könnte man sich lebende Materieklumpen also als 'wassergefüllte Plastiktüten' vorstellen, die in vielen Fällen auch noch laufen können. Das unermeßliche Rätsel hierbei besteht darin, dass die vom Menschen hergestellten Plastiktüten bisher noch nie dabei beobachtet wurden, wie sie sich umwarben und sich zum Zweck der Regeneration vereinigt hätten, .. so dass nach einiger Zeit süße, kleine Plastiktüten entstanden wären.
 
Bild
Element
prozentual
bei 70kg
 
Bild
Element
prozentual
bei 70kg
 
 

 

 

 
 
 
 
 
Sauerstoff
Oxygenium
(O)
63,00 %
44 kg
 
Kohlenstoff
Carbon
(C)
20,00 %
14 kg
Wasserstoff
Hydrogenium
(H)
10,00 %
7 kg
 
Stickstoff
Nitrogenium
(N)
3,00 %
2,1 kg
 
 

 

 

 
 
 

 

 

Kalzium
Calcium
(Ca)
1,5 %
1 kg
 
Phosphor
(P)
1 %
0,7 kg
Kalium
(K)

0,25 %

170 g

 
Schwefel
(S)

0,2 %

140 g

Chlor
(Cl)

0,1 %

70 g

 
Natrium
(Na)

0,1 %

70 g

Magnesium
(Mg)

0,04 %

30 g

 
 
 

 

 

 
 

 

 

 
 
 

 

 

Eisen
Ferrum
(Fe)

0,004 %

3 g

 
Kupfer
Cuprum
(Cu)

0,0005 %

300 mg

Mangan
(Mn)
0,0002 %
100 mg
 
Jod
(J)
0,00004 %
30 mg
 
 

 

 

 
 
 
 
 
 
Die lebende Materie unterteilt sich grob in solche Strukturen, die ortsfest sind, die Pflanzen und die sich bewegenden Strukturen, also die Bakterien, Insekten, Vögel und Säugetiere. Die Viren bewegen sich auf der Grenze zwischen toter und lebender Materie. Sie besitzen keinen Stoffwechsel und können bei ihnen angemessenen Temperaturen eine sehr lange Zeit überbrücken. Erst wenn sie auf eine lebende Zelle stoßen beginnt ihr 'Leben' und sie vermehren sich.
 
Der Tod .. oder die andere Seite des Lebens
Um sich bewegen zu können und sich in geheimnisvoller Weise immer wieder neu zu reorganisieren, benötigt die 'lebende' Materie die Energie[3] der Sonne. Diese wird fast ausschließlich durch die Fotosynthese der Pflanzen erschlossen. Dem entsprechend gibt es laufende Materie die Pflanzen frißt und wiederum solche, welche die pflanzenfressende, laufende Materie frißt.
An dieser Stelle verliert das vorgestellte Modell ein gutes Stück seiner Faszination, denn jede dieser 'lebenden' Materiestrukturen gibt sich redlich Mühe während seiner befristeten Lebenszeit unversehrt zu bleiben, so wie es ihr in ihrem 'Sinnesempfinden' vorgeschrieben ist. Wird sie dennoch gefressen so dürfte es sich für sie als Mord darstellen ... und dieser findet sekündlich in erschreckenden Größenordnungen statt. Diese lassen sich am Beispiel menschlichen Lebens schnell verdeutlichen. Angenommen jeder Mensch benötigt pro Tag 1kg Nahrung, so ergibt dies im Jahr 2018 bei 7,5 Mrd. Menschen, 7,5 Mrd kg = 7.500.000.000 Mio kg = 7.500.000 Tonnen pflanzlichen und tierischen Lebens, das pro Tag sein Leben lassen muss.
 
Da ein Tag 86.400 Sekunden besitzt, sind es 86.806 kg = 87 Tonnen an lebender Materie pro Sekunde, die alleine die Menschheit benötigt. (Dabei hilft auch keine vegane Ernährung, .. denn Planzen leben auch)
 
 
Ein anderes Bild könnte so aussehen. Ein 40 Tonnen LKW kann 25 Tonnen Nutzlast befördern und ist 14m lang. Um das Essen der Menschen für einen Tag zu befördern wären also 300.000 LKW notwendig, Hintereinander aufgestellt ergäbe das eine LKW-Schlange von etwa 4,2Mio m = 4200 km Länge. Die Schlange wird um ein Vielfaches länger, berücksichtigt man, dass auch all die ungezählten, anderen Lebewesen der Erde leben möchten.
 
Homo Sapiens
Wie gerade angedeutet bezeichnet sich eines der laufenden Materieklümpchen als wissender Mensch oder Homo Sapiens. Von dieser Spezies befinden sich im Jahr 2018 etwa 7,5 Milliarden Exemplare auf dem Erdkügelchen. Aufgrund mehrerer Glaubensphilosphien die Homo Sapiens Religionen nennt und nach denen er sich die Welt untertan machen soll[2], bezeichnet und behandelt er die anderen laufenden Materieklümpchen trotz ihrer Formenvielfalt, ihrer physiologischen Anpassungsfähigkeit und Sinneseigenschaften, abwertend als Tiere, Vieh oder gar Ungeziefer. Bei den ortstreuen Materiestrukturen, den Pflanzen, zu denen auch Unkraut zählt, entdeckt er erst seit kurzer Zeit, dass es auch hier Informations- und Reaktionsstrukturen geben muss, ohne dass ein ausgeprägtes Denkzentrum vorliegt. Sich selber sieht Homo Sapiens in der Regel in besonerer Weise aus dem Rest des Lebens hervorgehoben.
 
Auch Homo Sapiens soll in das vorliegende Modell eingepasst werden. Um den Taschenrechner nicht übermäßig strapazieren zu müssen, möge ein Exemplar lang gestreckt auf der Erde liegen und dabei eine Länge von 2m erreichen. Diese Größe entspricht in dem vorgestellten Modell 313pm. Homo Sapiens besäße damit etwa die Größe eines Natriumatoms. Damit hätte ein Beobachter, der ihm bei seiner Denkarbeit auf der 2mm-Erdkugel zusehen wollte und trotz seiner enormen Anzahl, selbst bei der Benutzung eines Elektronen­rastermikroskops, kaum eine Chance ihn zu entdecken. Erst wenn man alle Menschen hintereinanderlegen würde, ergäbe sich etwas fassbares. Alle Menschen zusammen würden einen Strich von 2,2mm Länge bilden, also etwa dem Durchmesser des obigen Erdkügelchens entsprechen. Allerdings hätte dieser Strich eine Breite, die sich wiederum der Sichtbarkeit entziehen würde, da selbst ein dicker Bauch kaum breiter sein wird als 50cm, was 78pm im Modell entspräche. Nun gut, es muss ja auch nicht jeder wissen, wie, die Ebenbilder Gottes[2], diese Welt beherrschen.
 
.. erste Gefühlsregungen
Zunächst bleibt die Feststellung, dass sich dieses Modell nicht als Bastelanweisung für Kindergartenkinder eignet, da die Gefahr zu verunglücken zu groß ist, .. wenn das Modell des Großen Wagens, aus einer fliegenden Rakete heraus, am Himmelszelt befestigt werden soll.
 
Zudem ergibt sich für mich die Erkenntnis, dass die Befreiung des Selbstbewußtseins eines denkenden Menschen vom Joch der 'wissenden' Religionssphilosophen darin besteht, dass er von den das Leben tragenden, elementaren Elementen letztlich nichts weiß, .. letztere aber außer dogmatischen Phrasen auch nichts fundamentales vorzubringen wissen. Sie 'glauben' eben, dass sie wissen.
Kurz: Die Gleichheit in der 'Dummheit' befreit den gesunden Menschenverstand.
 
Natürlich kann man darüber nachdenken, ob es eine 'Allmacht' gibt, welche all das was wir wahrnehmen, im Ursprung hervorbrachte. Sie entzieht sich aber augenscheinlich unserer Vorstellungsgabe. Sicher wäre dann nur, dass sich alles, vom Stein, über das Unkraut und das Ungeziefer auf diesen allmächtigen Ursprung berufen darf, und nicht nur das Lebewesen der Gattung Homo Sapiens.
 
 
Nachdenkenswert ..
Wie anfänglich schon angedeutet bieten die geschilderten physikalischen Tatsachen Stoff zum Nachdenken. Da sich Menschen als Lebewesen der Gattung Homo Sapiens bezeichnen sollte dies gelingen, denn der lateinische Begriff Homo Sapiens[4] bedeutet ..
„verstehender, verständiger“ bzw. „weiser, gescheiter, kluger, vernünf­ti­ger Mensch“.
 
So könnte Homo Sapiens darüber nachdenken, worin der Unterschied zwischen sich und dem anderen Leben besteht und wie sich 'Unkraut' und 'Ungeziefer' davon unterscheiden?
Um Leben zu können benötigt auch Homo Sapiens die Energie[3] der Sonne. So muß er anderes Leben töten. Veganer können nun darüber nachdenken, worin der Unterschied zwischen pflanzlichem und tierischem Leben besteht? .. (was nicht den heutigen Umgang mit dem 'Schlachtvieh' betrifft.)
 
Das Wort „Schlacht“[4] leitet sich von dem althochdeutschen Wort „slahta“ ab, aus dem das mittelhochdeutsche Wort „slaht“ hervorging. Die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes war „Tötung“, so wie sie bis heute in dem Wort „schlachten“, also dem Töten von Nutztieren unter Blutentzug, enthalten ist. Allerdings bezeichnet man seit dem 16. Jahrhundert mit Schlacht auch den „Kampf zwischen zwei Heeren“, in dem sich Lebewesen der Gattung 'Homo Sapiens' unter Blutentzug gegenseitig töten. Eine interressante Frage wäre, wieso sich Lebewesen der Gattung Homo Sapiens für diesen 'Blutentzug' bereitstellen, und das Leiden, sogar ihrer unmittelbaren familiären Mitlebewesen, in Kauf nehmen? .. bzw. irgendwelchen Oberschlächtern wie Kaisern, Königen oder anderen 'Machthabern' hinterherkaufen .. und ihre Burgen und Schlösser noch heute bewundern?
 
Der Begriff Religion[4] leitet sich von lateinisch 'religio' ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, Sorgfalt‘, bzw. 'relegere', bedenken, achtgeben ab. Ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorschriften“.
Das Wort wurde ein Sammelbegriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Weltanschauungen, deren Grundlage der jeweilige Glaube an bestimmte überirdische, übernatürliche, über­sinnliche Kräfte ist. Dieses 'Heilige' und 'Transzendente' ist nicht beweisbar im Sinne der Wissenschaftstheorie, sondern beruht auf intuitiven und individuellen Erfahrungen bestimmter Vermittler, den Religionsstiftern, Propheten und Schamanen. Deren spirituelle Erfahrungen werden in vielen Religionen als Offenbarung bezeichnet. Spiritualität und Religiosität sind also geistig-geistliche Anschauungen, die nicht dem wissenschaftlichen Stand entsprechen.
Nachdem Homo Sapiens in den letzten 150 Jahren eine riesige Menge an Einsichten bezüglich seiner realen Lebensumwelt erfassen konnte, bleibt die Frage ob es ihm unmöglich ist, diese Erkenntnisse mit seinen spirtuellen Einsichten in Einklang zu bringen?
 
 
[1] siehe Wikipedia, Artikel 'Biochemie und Pathobiochemie: Die Bausteine des Lebens'
[2] 1. Buch Mose die Schöpfungsgeschichte (zu finden in den abrahamitischen Religionen)
[3] hier ist die physikalische Energie, die elektromagnetische Strahlung der Sonne, nicht die 'esotherische' Energie gemeint.
[4] vollständige Begriffserklärung siehe Wikipedia
 

Astro.GoBlack.de