Sextans dSph
© DSS2 / AAS / AAO
 

 

Sextans I
RA: 10 13 02,96 Dec: -01 36 52.56 (J2000)

 

 

LEDA 088608
Sternbild:    Sextans (Sextant)

 

 
Galaxie: dSph / E3
v-radial: 226 km/s
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.000754
Entfernung:           277 000 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   90' x 65'
Durchmesser:       (~7.000 Lj )
 
 
Absolute Helligkeit:        (-9,2 M )
Scheinbare Helligkeit:    10,4 m
 
 
Entdeckt: 1990
M. Irwin, Bunclark, Bridgeland, McMahon
 
 
Teleskop: DSS2
Jahr: -
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkung zum Bild: Sextans I, Sextans Dwarf Spheroidal, Sex I, LEDA 088608
Galaxie: Lokale Gruppe

Die Sextans Zwerggalaxie wurde 1990 von Mike Irwin, P.S. Bunclark, M.T. Bridgeland, und R.G. McMahon als 8. Zwerggalaxie der Milchstrasse entdeckt. Sie wurde nicht visuell gefunden, sondern durch eine computergestützte Auszählung der Sternendichte. Die Sextans Zwerggalaxie liegt im nur 10 Bogensekunden umfassenden Bereich der weiter entfernten Galaxien Sextans A und Sextans B. Nur 4 Bogensekunden ist sie von dem Kugelsternhaufen Palomar 3 oder Sextans C entfernt, der in ähnlicher Entfernung wie die Zwerggalaxie anzutreffen ist.
Messungen der Radialgeschwindigkeiten von Palomar 3 und der Sextans Zwerggalaxie ergaben, dass beide Objekte unabhängig voneinander sind, obwohl sie nur eine Distanz von ~30.000 Lichtjahren trennt. Der Kugelsternhaufen entfernt sich mit 83km/s die Galaxie dagegen mit 238 km/s von der Sonne. Alternative Namen der Sextans Zwerggalaxie sind ..

Sextans Dwarf Elliptical Galaxy (SexDEG) oder Sextans dSph. Sie besitzt einen Durchmesser von ca. 8.400 Lichtjahren, wobei ihr Kernbereich etwa 1.400 Lichjahre überspannen soll.

Einen Hinweis darauf, mit welchen Schwierigkeiten die Astrophysiker, trotz ihrer modernen Instrumente zu kämpfen haben, um Zwerggalaxien im Umfeld der Milchstrasse zu finden, wurde auf Seiten der Universität von Texas in Austin gefunden. Hier wurden vier Bilder des Anglo Australien Observatory (AAO) nebeneinandergestellt. Sie zeigen folgende Zwerggalaxien ..

Fornax Dw    Sculptor Dw
Carina Dwarf   Sextans Dwarf

Deutlich ist bei den stark kontrastverstärkten Schwarz-Weiß-Bildern die Abnahme der Leuchtintensität der dargestellten Galaxien zu erkennen. So strahlt die Fornax Zwerggalaxie 1400 mal schwächer als die Milchstraße, ist aber noch deutlich zu erkennen. Die Sculptor Zwerggalaxie ist 11.000 mal lichtschwächer. Auch sie kann mit den modernen Teleskopen noch gut erkannt werden. Schwieriger wird die Erkennung der Carina Zwerggalaxie, die 56.000 mal lichtschwächer ist als die Milchstraße. Nicht mehr mit dem Auge zu erkennen die Sextans Zwerggalaxie. Alle erkennbaren Sterne sind solche der Milchstrasse. Der Sextans-Zwerg ist zwar nur 47.000 mal lichtschwächer als die Milchstraße, doch ist die Flächenverteilung seiner alten Sterne so groß, dass nur noch die computergestützte Auszählungen der feinsten Sterne des Bildes zu dem Hinweis führen, dass sich hier eine Galaxie verbirgt.

Dabei ist bemerkenswert, so die Astrophysiker, dass der Anteil der schwarzen Materie in den Zwerggalaxien etwa eine Sonnenmasse pro 30 Kubik-Lichtjahre beträgt und damit etwa um das 100fache höher ist als in den großen Galaxien. Obwohl kaum noch sichtbar, stellen sie sich also als wahre Schwergewichte angehäufter Materie dar, ... womit auch ein schönes Bild zwischen dem was Menschen wahrnehmen und dem was tatsächlich ist, von den obigen Bildern dargestellt wird.

Das Wissen über das Zusammenwirken der einzelnen Galaxien in unsere Lokale Gruppe ist noch sehr unvollständig. So ist nicht immer klar welche Galaxien in dauerhaft großer gravitativer Wechselwirkung zueinander stehen, oder nur zeitweilig, mit wechselnden Partnergalaxien, interagieren. Dem entsprechend können sich Zuordnungen zu den Subgruppen ändern. Bei der Sextans Zwerggalaxie scheint diese Zuordnung wie oben beschrieben, gelungen zu sein.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de