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Bemerkungen zum Bild:
NGC 6782
Bei
der Darstellung von Galaxien spielt das zur Fotografie benutzte
Licht eine entscheidende Rolle. So sieht NGC 6782 im sichtbaren
Licht wie eine normale Spiralgalaxie, mit geschwungenen Armen
nach aussen, aus. Im ultravioletten Licht der obigen Aufnahme
jedoch, ist von diesen Spiralarmen kaum noch etwas zu erkennen.
Dafür hebt sich der Kernbereich mit einem Ring hervor, in
dem viele neue Sterne entstehen. Ebenso wird augenfällig,
dass sich von hier aus, zwei deutlich sichtbare Staubstreifen
durch ein Mittelfeld alter Sterne ziehen, um dann in einem
weiteren Schweif mit jungen Sternen zu enden. Eine genaue
Betrachtung des Kernbereichs zeigt eine Balkenstruktur rechts und
links von einem winzigen Kern. Von den Balken bildet der innere
Ring in seinen zwei Teilen eine schweifähnliche Fortsetzung.
Wenn man so will befindet sich hier eine kleine Balkengalaxie
innerhalb einer Spiralgalaxie. Diese Strukturen regen die
Astronomen an darüber nachzudenken, welche dynamischen
Zusammenhänge am Werk sind.
Die Rätsel um die Dynamik des
Universums sind trotz besserer Instrumente und computergestützter
Bildauswertung in den Jahren seit 1990 nicht geringer geworden.
Im Gegenteil, es haben sich Berge neuer Fragen aufgetürmt,
die auf eine Beantwortung warten. Eines wurde aber inzwischen
durch statistische Strukturvergleiche zwischen den weit
entfernten, also entwicklungsgeschichtlich frühen Galaxien
und den heutigen Galaxien deutlich. Anders als bisher angenommen
verändern Galaxien (auch ohne kosmische Katastrophen) ihr
Erscheinungsbild im Lauf der Jahrmilliarden. Welchen Gesetzen
diese Strukturänderung folgt, bleibt aber noch immer ein
Geheimnis des Universums und seiner schöpferischen Kräfte.
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