NGC 5882
© ESA / NASA - HST
 

 
NGC 5882
RA: 15 16 50,00 Dec: -45 38 57,52 (J2000)
 
 
Planetarischer Nebel
Sternbild:    Lupus (Wolf)
 
 
Rotverschiebung:           -
Entfernung:           7.000 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   0,33'
Durchmesser:       0,7 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -2,26 M
Scheinbare Helligkeit:     9,4 m
 
 
Entdeckt: 1834
John Frederick William Herschel
 
 
Teleskop: HST – 2,4 m
Jahr: 2011
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=73
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 5882 | IC 1108
Dieser planetarische Nebel gehört zum Stern HD 135456.

Planetarische Nebel deuten den Niedergang eines Sterns, bis hinauf zu etwa der 8fachen Masse der Sonne an. Hier betrifft dies den Stern HD 135456 im Südsternbild Lupus. Er hat in mehreren Schüben seine äußeren Gashüllen in das All abgestoßen und dieses leuchtet, ionisiert durch die zunehmend einsetzende, ultraviolette Strahlung des zusammenbrechenden Sterns. Die konkreten Abläufe hierbei werden durch eine Vielzahl von Parametern begleitet *)
Das Hubble Bild zeigt den ablebenden Stern HD 135456 in der Mitte des Nebels. Er besitzt bereits eine Temperatur von 70.000°C (Sonne 5.500°C). Sie resultiert aus dem Gravitationsdruck, der den Weißen Zwerg vollständig zusammendrücken will.

Interessant an dem obigen Falschfarbenbild ist die Offenlegung seiner Farbkomposition. Grundsätzlich werden bei solchen Bildern Filter verwendet, die eine eng begrenzte Wellenlänge der elektromagnetischen Strahlung hindurchlassen. Diese färbt je nach Intensität das Foto dunkel- oder hellgrau. Es entsteht also ein schwarz-weiß Abbild einer Wellenlänge, die ein menschliches Auge nicht zwingend wahrnehmen muß, die aber der Stärke eines physikalischen Zustandes zuzuordnen ist. Bei dem obigen Bild wurden vier solcher Filter verwendet, also vier Graubilder erzeugt.

1. Filter F502N  -er zeigt die Verteilung von ionisiertem Sauerstoff. (blau)
2. Filter F555W - keine Angabe zur physikalischen Größe (grün)
3. Filter F656N - er zeigt die Verteilung von ionisiertem Wassersoffs (dunkelrot)
4. Filter F658N - er zeigt die Verteilung von ionisiertem Stickstoffs (hellrot)

Im nächsten Schritt wurden die Graubilder eingefärbt. Dieser Vorgang kann nach rein willkürlichen Gesichtspunkten geschehen, denn die Farbe erhöht nicht die Aussagekraft der Einzelbilder. Die benutzten Farben sind hinter den Punkten 1-4 jeweils angegeben. Sie orientieren sich an dem Spektrum des sichtbaren Lichts, bei dem sich durch die Kombination von Rot, Grün-Gelb und Blau (RGB), wie bei einem Fernseher, Farbbilder herstellen lassen. Nach der Einfärbung wurden die Bilder also übereinanderkopiert und das obige, publikumswirksame Falschfarbenbild war fertig. Die Schönheit eines Falschfarbenbildes ist somit abhängig von der Zuordnung von Farben zu den Ausgangs-Graubildern und der Wahl des Farbraums, .. wobei sich bei einem RGB-Farbraum immer etwas Buntes ergibt. Ob sich die physikalische Aussagekraft des Bildes ebenfalls erhöht, ist hier unbekannt und hängt wohl von den Fähigkeiten des Betrachters ab, den entstendenen Mischfarben ihre quantitative Zuordnung zu den physikalischen Ausgangsgrößen zu entnehmen.

*) In der Ausarbeitung »Planetarische Nebel verstehen und beobachten« der Universität Thübingen werden die verschiedenen Abläufe bei der Entstehung eines Planetarischen Nebels detaillreich beschrieben. siehe..
astro.uni-tuebingen.de/~rauch/PNe_verstehen+beobachten/PNe_verstehen+beobachten_0606.pdf
 
 
 
  Theorie zur Entstehung planetarischer Nebel
  Liste der planetarischen Nebel
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de