Centaurus A

© NASA, HST

 


 

ARP 153

RA: 13 25 26.00 Dec: -43 01 06.0 (J2000)

 

 

NGC 5128

RA: 13 25 26.00 Dec: -43 01 06.0 (J2000)

 

 
Galaxie: S0 pec, Sy2
Sternbild:    Centaurus
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.001825
Entfernung:           10 Mio. Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   25,7'
Durchmesser:       81.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -19,59M
Scheinbare Helligkeit:     7.84m
 
 
Entdeckt: 1826

James Dunlop

 
 
Teleskop: HST 2,4m
Jahr: 2008
 

 

 

 

 
Bemerkungen zum Bild: NGC 5128 = ARP 153 | Centaurus A

Die Galaxie Centaurus A, oder NGC 5128, ist mit einem Durchmesser von etwa 80.000 Lichtjahren, eine große, elliptische Galaxien des Typs S0. Sie liegt im Sternbild Kentaur. Mit einer Entfernung von 10 Mio. Lichtjahren fällt sie zwar aus der lokalen Gruppe heraus, zählt aber dennoch zu den Nachbarn der Milchstrasse. Centaurus A besitzt mehrere Besonderheiten, die sie von anderen elliptischen Galaxien unterscheidet. Einmal ist sie eine starke Radioquelle, dann befindet sich ein gut sichtbarer Staubbalken in ihrer Mitte und zuletzt sind in ihr Bereiche mit einer Vielzahl junger Sterne zu finden. Gerade in elliptischen Galaxien aber, sind weder Staubbalken noch junge Sterne typisch.

Eine Erklärung für die Radiosignale die von ihr ausgehen ist, dass die Galaxie aus ihrem Zentrum riesige Materialmengen, in die zu ihrer Staubebene rechtwinklig stehenden Richtung, mit nahezu Lichtgeschwindigkeit, ausstößt. Dieses Material verlangsamt sich durch den Zusammenstoß mit interstellarem Gas und Staub und sendet dabei im Zusammenwirken mit Magnetfeldern, Funkwellen aus. Im Zusammenhang mit dieser Modellvorstellung wird im Zentrum von NGC 5128 schon lange ein großer Massekörper vermutet, ein Schwarzes Loch. Bilder des Hubble Weltraumteleskops stützen diese Annahme. Für die Bildung der neuen Sterne scheint allerdings ein zweites Ereignis zu sorgen. Wie es aussieht, ist eine Zwerggalaxie mit Centaurus A zusammengestoßen und 'wirbelt' zusätzlich Staub und Gase auf. Derartige Ereignissen führen, wie von anderen Stellen im Weltall her bekannt ist, zu Schockwellen in den Gas- und Staubnebeln, die zu deren Verdichtung führen, so dass Keime entstehen, die ihrerseits zu neuen jungen Sternen heranwachsen. Für den dunklen Staubbalken ist den Astrophysikern bisher noch keine schlüssige Erklärung eingefallen.

Das nachfolgende Bild aus dem Jahr 2002 zeigt einen Ausschnitt der Galaxie Centaurus A. Ein besonderes Augenmerk richten die Astronomen auf einen etwa 2000 Lichtjahre langen Bogen von blauen Sternen, im rechten oberen Bildbereich. Man glaubt, dass die Entstehung der etwa 200-400 Millionen Jahre alten, oder besser jungen Sterne, durch die Kollision von Centaurus A mit einer kleinen Zwerggalaxie in Zusammenhang steht und sieht dieses Bild als Beispiel für einen galaktischen Kanibalismus an, der für die Bildung der großen Milchstrassen-Systeme und deren Verjüngung, über die Bildung großer Mengen neuer Sterne, verantwortlich ist.
Das Bild wurde mit dem 4m Spiegel des Blanco Teleskops des Cerro Tololo Inter-American Observatory aufgenommen.

Centaurus A -Zentralbereich
© Cerro Tololo
 
 
 

Das nächste Bild des Hubble Space Teleskops aus dem Jahr 1998 konzentriert sich auf den Mittelteil des Staubgürtels von Centaurus A. Er wird aus Dunkelwolken gebildet, und man nahm bisher an, dass hier die Materie zusammenströmt, welche die Radiosignale von Centaurus A bewirkt.

Das Bild des Hubble Space Teleskops löst diesen Bereich nun erstmals, für eine genauere Interpretationen der dortigen Vorgänge auf. Es enthüllt, dass eine Zwerggalaxie an dieser Stelle in NGC 5128 eintritt. Entlang der Kanten, wo Schockwellen die Gas- und Staubwolken verdichten, hat eine umfangreiche Bildung neuer Sterne eingesetzt, die an den blau-weißen Punkten erkannt werden können.


Das Bild wurde aus zwei Einzelbildern zusammengesetzt, die am 1.Aug.1997 und am 10.Jan.1998 aufgenommen wurden. Beide Bilder bestehen aus Einzelaufnahmen im blauen, roten und grünen Lichtspektrum und erscheinen so in der Farbgebung nahezu natürlich. Die Auflösung der Details beträgt 7 Lichtjahre. Das blaue Licht stammt wie angesprochen, von jungen, sehr heissen Sternen, die rötlich-gelbe Farbe entsteht einmal durch erhitztes Gas und stammt zum anderen von älteren Sternen in der Zwerggalaxie. Sie entsteht aber auch dadurch, dass blaue Sterne durch Gas-und Staubwolke hindurchscheinen. Die braune und schwarze Farbe stammt von den verwirbelten Wolken intergalaktischen Staubs.

Centaurus A - Staubgürtel

 
 

Das nächste Bild konzentriert sich auf den Zentalbereich von Centaurus A. Ihr Kern liegt etwas unterhalb der Stelle, an der die zuvor angesprochene Zwerggalaxie auf NGC 5128 stößt. Der rechteckige Kasten gibt den Ausschnitt dieses Bildes an.

 
 

                                                                  

 
 

                             Centaurus A - Zentrum und Kern

© 11.08.1997 HST, Kernbereich von Centaurus A

 
 

Dieses Bild zeigt den Kernbereich von Centaurus A im nahen Infrarotbereich bei 1,87µm. In diesem Spektralbereich strahlen Wärmequellen und so werden Objekte sichtbar, die hinter Gas- und Staubwolken verborgen liegen. Solche Wolken kann sichtbares Licht nicht durchdringen.
Das Bild zeigt eine helle Scheibe mit dem erstaunlichen Durchmesser von 130 Lichtjahren. Sie stellt den Mittelpunkt von Centaurus A dar. Die Scheibe ist vermutlich die Zubringer-spirale (Akkretionsscheibe) für das vermutete Schwarze Loch, welches sich im Zentrum befindet und eine Masse von etwa einer Billion Sonnenmassen besitzt. Die roten Flächen die sich um die Scheibe herum befinden sind Gaswolken, die durch die starke Strahlung des Schwarzen Loches erhitzt wurden und deren Gas nun durch Ionisation strahlt.
 
 
Centaurus A - Radio-Röntgen- sichtbare Strahlung
© 2010 ESO/WFI (Optisch);
MPIfR/ESO/APEX/A.Weiss (Submillimeterbereich)
NASA/CXC/CfA/R.Kraft (Röntgenstrahlung)
 
 
Bei diesem Falschfarbenbild von Centaurus A aus dem Jahr 2010, der ESA und des Max Plack Instituts wurden Aufnahmen aus drei weit voneinander entfernt liegenden Bereichen der elektromagnetischen Wellen kombiniert und den Farben des RGB-Farmodells zugeordnet. So entstand eine Falschfarben-Darstellung des Raumes um Centaurus A, die menschlichen Augen verschlossen ist, aber Astophysikern viel über dessen Eigenschaften erzählt.
Deutlich ist im Röntgenlicht der Materiejet zu erkennen, den das in Centaurus A vermutete Schwarze Loch erzeugt. An seinen Enden befinden sich Wolken, welche Radiostrahlung im Submillimeterbereich bei 870µm aussenden. Materie in dem oberen Jet, der etwa 13.000 Lichtjahre in den Raum hinausreicht, besitzt etwa die Hälfte der Lichtgeschwindigkeit. Diese Materie wurde an den Polenden des Schwarzen Lochs herausgeschleudert.

1. Das Bild im sichtbaren Bereich der elektromagnetischen Strahlung wurde mit dem Wide Field Imager (WFI) des MPG/ESO 2,2m Teleskops in La Silla (Chile) aufgenommen.

2. Das Bild, welches die Verteilung der Röntgenstrahlung im Raum um Centaurus A darstellt, wurde mit dem Chandra X-ray Observatory der NASA hergestellt. Deren Grautverteilung wurde der blauen Farbe zugewiesen.

3. Das letzte Bild, dessen Grauverteilung orange eingefärbt wurde, stammt von dem Radio-Teleskop APEX (Atacama Pathfinder Experiment) des Max Planck Instituts für Radio-Astronomie (MpfR). Es zeigt die Verteilung der elektromagnetischen Wellen mit einer Wellenlänge von 870µm.
 
 
 
Anmerkung
Radioteleskope arbeiten mit Frequenzen im 10m Bereich (30MHz) bis hinunter in den 1mm-Bereich (300GHz).
Wellenlängen die größer sind als 20cm (1,5GHz) werden von der Ionosphäre zunehmend verzerrt und absorbiert. Der Empfang von Wellenlängen die größer sind als 10m, ist mit bodengestützten Radioteleskopen kaum noch möglich. Bei Wellenlängen unterhalb von 1 Zentimeter (30GHz) sind wegen der auch hier verstärkten Absorption nur bestimmte Bänder empfangbar. Die besten Chancen für einen guten Empfang liegen bei Wellenlängen zwischen 1- 20cm.
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de