|
Bemerkungen zum Bild:
NGC 2346
- Dieser
planetarische Nebel stammt von dem Stern: HD 293373
Bei der Betrachtung von Bildern aus dem
Universum muß man bald von der Vorstellung ablassen, dass
sich in diesen unendlichen Weiten nur ideale Körper,
ungestört von Fremdkräften, entwickeln können.
Gravitationsbeziehungen zwischen Galaxien, die Millionen
Lichtjahre entfernt sind, verzerren ihre ideale Spiralform,
Sterne, die nichts von einer idealen Kugel besitzen, sondern von
Nachbarsternen zu ovalen Eiern verzerrt werden, Schockwellen von
Explosionen die aufeinander treffen und zu filigranen Mustern
verweben, alles das erzählt von Gewalten und Kräften,
zwischen denen nur wenig Raum für ideale Körper bleibt,
auch wenn die Ereignisse tausende von Lichtjahren entfernt
stattfanden.
NGC 2346 ist ein weiteres Beispiel für
eine solche gestörte Entwicklung. Planetarische Nebel wie
der von NGC 2346 entstehen während einer Zeit von einigen
tausend Jahren, während derer ein sonnenähnlicher Stern
seine äußeren Hüllen in den Weltraum hinausweht
.. und man könnte annehmen, dass dabei eine kugelrunde Hülle
in das Universum entlassen wird. Doch kaum ein planetarischer
Nebel entspricht dieser Idealvorstellung. Auch NGC 2346
nicht.
Den Grund für die Form dieses Nebels,
sehen die Astrophysiker in dem Umstand, dass hier ein sehr
dichtes Doppelsternsystem vorliegt, die das HST nicht aufzulösen
vermag. Bei diesem umrunden sich der zusammengefallene Stern und
ein zweiter, ebenfalls alter, sonnenähnlicher Stern alle 16
Tage gegenseitig. Man glaubt, dass beide Sterne zunächst
weiter voneinander entfernt waren als heute. Als sich der
schwerere Partner zu einem Roten Riesen entwickelte, geriet der
zweite Stern in dessen, sich ausdehnende Hülle und wurde
abgebremst. Seither bewegen er sich, wegen der Reibung im Gas,
auf spiralförmigen Bahnen, auf den zwischenzeitlich zu einem
Zwerg kollabierten Partner zu und umkreisen ihn heute alle 16
Tage einmal.
Dabei hinterließ auch der leichtere
Partner große Mengen Gas auf seiner Bahn. Mit der
Herausbildung des heißen Kerns im werdenden Zwerg, wurde
auch dessen Sonnenwind kräftiger. Durch ihn entstanden die
zwei grossen Gasblasen (Perspektive Draufsicht), so wie sie im
Bild zu sehne sind.
|
|