NGC 1409NGC 1410
© HST / Nasa, ESA
 

 
NGC 1409
RA: 03 41 10.43 Dec: -01 18 09.14 (J2000)
 
 
NGC 1410
RA: 03 41 10.75 Dec: -01 17 55.61 (J2000)
 
 
Galaxienpaar:
Sternbild:    Taurus
 
 
 

Daten:        s. unten

 
 
Teleskop: 2,4m HST
Jahr: 1999
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 1409 / NGC 1410

Das Bild des Hubble Space-Teleskops zeigt die Galaxien NGC 1409 (unten) und NGC 1410 (oben) des New General Catalogue von Johan Ludvig Emil Dreyer im Sternbild Stier.

Bei dem obigen Bild sollte man sich vergegenwärtigen, dass die hellen, diffus leuchtenden Flächen das Licht von Millionen Sternen repräsentieren. Auch das Hubble Space Telescope ist nicht mehr in der Lage, auf die Entfernung von 300 Mio. Lichtjahren, einzelne Sterne aufzulösen. Dies gelingt auch ihm nur bis in Tiefen von ca. 65 Mio. Lichtjahren.

Die Galaxien NGC 1409 und NGC 1410 sind über einen etwa 20 Lichtjahre langen Materieschlauch miteinander verbunden. Dieser Schlauch muss entstanden sein, als sich die Galaxien vor rund 100 Mio. Jahren trafen. Die Pipeline beginnt in NGC 1410 und endet wie eine Paketschnur in NGC 1409. Dass sich tatsächlich ein Materiefluss von Sternen und Gas abspielt, konnte mit dem Space Telescope Imaging Spectrograph nachgewiesen werden. In dem Kanal fließen etwa 0,02 Sonnenmassen Materie pro Jahr.
Die Wissenschaftler glauben, dass die enge Begegnung der beiden Galaxien, die Ursache für den Materiekanal ist, doch sie haben keine Erklärung dafür, warum es gerade NGC 1409 ist, welche die Materie aus der Partnergalaxie absaugt. Auch wissen sie nicht, wo der Kanal in NGC 1410 beginnt. Zudem sind sie erstaunt darüber, dass der Materiefluss bei NGC 1409 keinen Eindruck zu hinterlassen scheint. Eigentlich wäre zu erwarten, dass der ständige Materiefluss hier zu einer regen Stern-Neubildung führen müsste. Die Astronomen spekulieren, dass das Gas möglicherweise zu heiß ist, um zu 'verklumpen' und sternbildend zu wirken. Eine zweite Erklärung wäre die, dass noch nicht genug Materie über den Kanal geflossen ist. Man schätzt, dass bisher etwa eine Million Sonnenmassen den Kanal passiert haben, was nach den Kenntnissen über die Regionen, bei denen sich in unserer Milchstrasse Sterne neu bilden, wenig ist.

Zumindest in NGC 1410 hat der Kontakt beider Galaxien deutliche Spuren hinterlassen. Die beiden blauen Seitenarme dieser gasreichen, aktiven Seyfertgalaxie deuten auf die rege Bildung neuer Sterne hin. Bei NGC 1409 ist nur ein, für Kollisionen typischer Materiestreifen zu sehen, der die Galaxie zweiteilt. Da beide Galaxienkerne nur 23.000 Lichtjahre voneinander entfernt sind und sich beide mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Mio. Kilometer pro Stunde umkreisen, erwarten die Astronomen, dass sie gravitativ so stark aneinander gebunden sind, dass sich weitere Kollisionen der beiden, bis zu einer Verschmelzung in 200 Mio. Jahren wiederholen werden.

Die folgenden Daten beider Galaxien wurden dem NED-Katalog entnommen und über die angegebene Rotverschiebung ergänzt. Die Entfernung des Systems der beiden Galaxien wird in Publikationen auf etwa 300 Mio. Lichtjahre geschätzt.
 
 
 
Hilfsmittel
 

 
Objekt
entdeckt
Entdecker
z
Entfernung
 
 
NGC 1409
1785
Friedrich Wilhelm Herschel
0.025851
336 Mio.Lj
 
 
NGC 1410
1855
William Parsons, 3rd Earl of Rosse
0.025324
330 Mio.Lj
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Objekt
 
Typ
m
M
max.Parallaxe
Durchm.
 
 
NGC 1409
Galaxie
SAB: pec Sy2
14,4b
-20,67
1,0'
98.000 Lj
 
 
NGC 1410
Galaxie
E pec Sy2
15,04
-19,62
1,2'
115.000 Lj
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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