ESO 97-1
© ESA / NASA - HST
 

 

ESO 97-1

RA: 13 39 35,07 Dec: -67 22 51,74 (J2000)

 

 
Planetarischer Nebel
Sternbild:    Musca (Fliege)
 
 
Rotverschiebung:            -
Entfernung:           ~8.000 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   0,4'
Durchmesser:       ~1 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        1,05 M
Scheinbare Helligkeit:     13 m
 
 
Entdeckt: -

-

 
 
Teleskop: HST 2,4m + WFPC2
Jahr: 30.07.1995
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: ESO 97-1 | PN MYCN 18
Dieser planetarische Nebel stammt von dem Stern: -
Alternativname: Engraved Hourglass Nebula | Etched Hourglass Nebula

ESO 97-1 ist ein weiter mit Sanduhrnebel oder Hourglass Nebula umschriebener planetarischer Nebel, allerdings ist dieser graviert (engraved) bzw. geätzt (etched). So wie ihn, gibt es viele solcher Nebel im All, denn seitdem das Weltall entstanden ist, sind viele Sterne aufgegangen und wieder erloschen. Mit dem Hubble Space Teleskop lassen sich aber weitaus mehr Einzelheiten solcher Nebel auflösen, als bisher mit den bodengestützten Teleskopen. Aufgrund der neu entdeckten Strukturen sehen sich die Astronomen vor immer neue Rätsel gestellt, für die sie bisher keine Antwort besitzen und für die, bisherige Theorien zu kurz greifen oder falsch werden.

Bisherige Bilder zeigten kreisrunde oder zerstobene Gaswolken und man konnte diese Erscheinungen mit halbwegs einfachen Erklärungsmustern erledigen. Die Bilder des Hubbel Space Teleskops lassen nun filigrane Muster erkennen die Symmetrien zeigen, die sich nicht mehr auf das einfache Muster, eines gestorbenen Sterns, der seine äußeren Hülle abgestossen hat, reduzieren lassen.

Das obige Bild wurde aus drei Komponenten zusammengesetzt. Einmal dem Licht von ionisiertem Stickstoff, der rot dargestellt wird, dem Licht von Wasserstoff in grüner Einfärbung, sowie dem Licht von doppelt ionisiertem Sauerstoff, blau gefärbt. Der bekannte Gasring des gestorbenen Sterns befindet sich mit schichtförmigem Aufbau, dunkelgrün, grün, weiß, graurot, in der Mitte des Bildes, am Äquatorbereich des Sternes. Die bisher nicht erklärbaren Ringe der 'Sanduhr' werden aber in die Richtung der Pole abgestoßen. Zudem steht der sichtbare Stern innerhalb des Nebels nicht in dessen Zentrum.

In Anlehnung an eine Theorie der Entstehung von planetarischen Nebeln wird der Sanduhrnebel durch einen schnellen Sonnenwind erzeugt, der auf eine Wolke sich langsam ausbreitenden Gases stößt, die im Äquatorialbereich dichter ist, als an den Polen. In der Bildmitte ist ein heller elliptischer Ring zu sehen, der auf den erste Blick als äquatoriale Dichteregion verstanden werden kann. Unerklärlich nach dieser Theorie ist jedoch der schalenförmige Aufbau des Nebels und der Grund, warum seine Symmetrieachse so stark von der der großen Sanduhr abweicht. Der heiße Stern, von dem man annehmen könnte, dass er die Wolke ausgestoßen hat und sie erleuchtet und deswegen im Zentrum liegen müsste, liegt eindeutig außerhalb des Zentrums. Auch hierfür gibt es bisher keine Erklärung.

Hubble bringt ausserdem andere Eigenschaften des Objekts ans Licht, die absolut neu und unerwartet sind. Zum Beispiel ist in der Zentralregion ein Paar sich schneidender Ringe zu sehen. Sie erscheinen so, als seien sie der Rand einer kleineren Sanduhr. Dann sind da die filigranen Muster auf den Seitenwänden der Sanduhr. Es stehen mehrere Erklärungsmuster für diese Erscheinung zur Verfügung. Es zeigte sich bisher jedoch keine ohne Widerspruch.
 
 
 
  Theorie zur Entstehung planetarischer Nebel
  Liste der planetarischen Nebel
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de