NGC 3031 | M81

© APOD / Giovanni Benintende 
 

 
NGC 3031
RA: 09 55 33.17 Dec: 69 03 55.04 (J2000)
 

M 81
RA: 09 55 33.17 Dec: 69 03 55.04 (J2000)

 
Galaxie: SA(s)ab LINER Sy1
Sternbild:    Ursa Major
 
 
Rotverschiebung:            z = -0.000113
Entfernung:           11,8 Mio.Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   26,9'
Durchmesser:       93.000 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -19,92M
Scheinbare Helligkeit:     7,89m
 
 
Entdeckt: 1785
Friedrich Wilhelm Herschel
 
 
Teleskop: -
Jahr: -
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 3031 = M 81 | Bodes Galaxy
Gruppe: Nachbarschaft

Das Bild der Astronomy Picture of the Day von Giovanni Benintende zeigt die Galaxie NGC 3031 des New General Catalogue von Johan Ludvig Emil Dreyer im Sternbild Großer Bär. In Charles Messiers Katalog der Nebel besitzt er die Nummer 81.

M81 auch Bodes Galaxy genannt und M82 sind zwei Nachbargalaxien im Sternbild des Großen Bären. Sie hängen gravitativ voneinander ab. Mit dem Hubble Space Teleskop wurde 1993 die Entfernung von M81 anhand von 32 veränderlichen Cepheiden-Sternen neu ermittelt und man kam auf eine Entfernung von 11,8 Mio. Lichtjahren. Sie ist damit eine der wenigen Galaxien deren Entfernung sehr genau festgestellt wurde. Untersuchungen in der Folgezeit stießen auf eine Supernova in M81 und zudem stellte sich 1984 heraus, dass diese Galaxie relativ wenig 'Dunkle Materie' besitzt.

Die Dunkle- oder Schwarze Materie wird so genannt, weil sie selber keine elektromagnetische Strahlung, wie beispielsweise Licht, IR-, UV- Röntgenstrahlung, Radiowellen usw. aussendet. Uns Menschen liegen auch keine Messgeräte vor, mit der wir diese Materieform auf direktem Weg erfassen könnten. Sie ist für uns also im weitesten Sinn 'unsichtbar' und bisher nur indirekt durch ihre Wirkungen feststellbar. So haben die Physiker kein festes Bild von ihr und ihr Wesen ist hypothetischer Natur. Die einzige Eigenschaft, die ihr bisher zugeordnet wird, ist die, dass sie anziehende Kräfte auf die uns bekannten Materieformen besitzt.
So kann über ihre Existenz beispielsweise erklärt werden, warum sich Sterne, in den vom galaktischen Kern weit entfernten Spiralarmen, mit weniger Schlupf um diesen drehen, als es rechnerisch zu erwarten wäre. Es muss eine zusätzliche Kraft geben die das System Stern, Spiralarm und galaktischer Kern versteift. Diese Kraft soll aus der Gravitation der Schwarzen Materie resultieren, so die Hypothese der Astrophysiker.

Wäre dies nicht der Fall, so müssten sich die Sterne je weiter sie vom galaktischen Zentrum entfernt sind, auch langsamer um dieses drehen. .. so wie es z.B. im Sonnensystem zu beobachten ist. Hier werden die Planeten um so langsamer, je weiter sie von der Sonne entfernt sind. Genau dies wurde auch bei M81 beobachtet. Ihre Außenbereiche rotieren langsamer um den Kern als man es aus der Beobachtung anderen Galaxien erwarten würde. Es fehlt hier nach der obigen Annahme ein Stück weit die Kraft, welche die entfernten Teile der Galaxie an das Zentrum kettet, so dass sie nicht nacheilen .. die Schwarze Materie eben, der die Theorie diese Kraft zuschreibt.
Eine mögliche Erklärung für die geringe Anwesenheit Schwarzer Materie in M81 könnte in der kosmischen Katastrophe liegen, welche ihre Nachbargalaxie M82 so stark verformte. Aufgrund von Verzerrungen im Inneren von M81 nimmt man an, dass auch diese Galaxie von der unbekannten Katastrophe in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Am linken Bildrand, etwa in der Mitte des Bildes, ist der zarte Schein der Galaxie UGC 5336 zu erkennen.

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Im Sternbild Ursa Major befinden sich neben der oben gezeigten Galaxie zwei Galaxienhaufen mit den Bezeichnungen Ursa Major I und II.

Ursa Major I besteht aus mindestens 300 Mitgliedern in rund 880 Mio. Lichtjahren Entfernung. Der Öffnungswinkel unter dem dieser Haufen erscheint beträgt 40 Bogenminuten, womit er sich über eine Weite von 10 Mio. Lichtjahren hinstreckt. Seine Radialgeschwindigkeit beträgt 15.400 km/s.

Ursa Major II besteht aus mindestens 200 Mitgliedern in rund 2.500 Mio. Lichtjahren Entfernung. Der Öffnungswinkel unter dem dieser Haufen erscheint beträgt 10 Bogenminuten, womit er sich über eine Weite von 72 Mio. Lichtjahren hinstreckt. Seine Radialgeschwindigkeit beträgt 42.000 km/s.
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de