NGC 1952  |  M 1

© VLT Kueyen + Fors2 | ESO

 

 
NGC 1952
RA: 05 34 31,97 Dec: 22 00 52,06 (J2000)
 
 
M 1
RA: 05 34 31,97 Dec: 22 00 52,06 (J2000)
 
 
SN 1054
RA: 05 34 31,94 Dec: 22 00 52,18 (J2000)
 
 
Nebel einer Supernova
Sternbild:    Taurus (Stier)
 
 
Rotverschiebung:            -
Entfernung:           6.300 Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   6' • 4'
Durchmesser:       11 • 7 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -3,03M
Scheinbare Helligkeit:     8,4m
 
 
Entdeckt: 1731

John Bevis

 
 
Teleskop: VLT 8,2m
Jahr: 17.11.1999
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 1952 = M1 | SN 1054
Diese Supernova gehört zu dem Stern: V* CM Tau
Alternativer Name: Crab Nebula

Der Crab Nebel- (Krebsnebel od. Krabbennebel), auch als Taurus A bezeichnet, befindet sich im Sternbild Taurus (Stier). Er trägt die Messier-Nummer 1 und die Dreyer Bezeichnung NGC 1952. Messier 1 stellt den Überrest einer Supernova dar, die sich am 04.Juli 1054 ereignete und von chinesischen Astronomen beschrieben wird. Die Supernova war für einige Wochen selbst bei hellem Tageslicht bei einer scheinbaren Helligkeit von -6m sichtbar.

Krebsnebel

Zeichnung von M1 durch Lord Rosse aus dem Jahr 1844.
Aus ihr ergibt sich folgend der Namen, Krebsnebel.

In das moderne Bewusstsein gelangte diese Supernova durch den Katalog der nebelartigen Objekte von Charles Messier. Messier fand sie mit seinem 8" Reflektor am 28. August 1758 bei der Suche nach dem Kometen Halley und hielt das Objekt zunächst für den Kometen, er konnte aber keine Eigenbewegung feststellen. Dies war für ihn der Anlass, solche Fälle zu dokumentieren, um zukünftigen Verwechslungen vorzubeugen. Sein Katalogeintrag vom 12. September 1758 lautet: „Nebel über dem südlichen Horn des Stiers, der keinerlei Sterne enthält. Er ist von weißem Licht und hat die ovale Form einer Kerzenflamme." Er verweist hier auch auf die Sichtung des Nebels durch John Bevis, der ihn bereits 1731 beschreibt. (Trotz des Katalogs von Messier wird das Objekt im Jahre 1835 wiederum mit dem Kometen Halley verwechselt.)

M1 ist der hellste Überrest einer Supernova in unmittelbarer Umgebung der Erde. So beschäftigt sich auch die heutige Astronomie intensiv mit ihr. Radiosignale aus der Richtung von M1 waren schon länger bekannt, aber erst 1949 gelingt es J.G. Bolton , die Signale dem Nebel zuzuordnen. Fast 20 Jahre später, 1967, erkennen Antony Hewish und Jocelyn Bell, dass diese Radiosignale in kurzer Folge anschwellen und wieder abnehmen. Sie ordneten dieses Phänomen einem Objekt zu, welches sie einen Pulsar nennen. Heute weiß man, dass Pulsare Neutronensterne sind, die schnell rotieren und dabei in Form von Jets, elektromagnetische Wellen im Bereich der Radiosignale abstrahlen.

Im Fall von M1 brach der ursprüngliche Stern nach seiner Explosion zu einem Neutronenstern, mit einem Durchmesser von etwa 10km und der 16. Helligkeitsklasse zusammen. Seither dreht sich dieser Körper in 33 Millisekunden um seine Achse, was etwa 30 Umdrehungen pro Sekunde entspricht. Die Reste seiner explosionsartig abgestoßenen Hüllen, sein Nebel, ist heller als 75.000 Sterne von der Leuchtkraft unserer Sonne. Stern und Nebel sind 6.000-7.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Der Durchmesser des Nebels beträgt etwa 11 Lichtjahre.
Die rückgerichtete Datierung der Supernova geht auf den amerikanischen Astronomen Edwin P.Hubble zurück, der 1928 aufgrund der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Gases mit 1500m/s das Alter des Nebels auf 900 Jahre berechnete. Die ursprüngliche Ausbreitungsgeschwindigkeit unmittelbar nach dem Ausbruch der Supernova mag 3.000 m/s betragen haben. Abbremsend wirkt das interstellare Gas, das die Geschwindigkeit auf heute etwa 1.100 m/s reduzierte. Der Bremseffekt bewirkt eine Erhitzung des Gases, so dass dieses als leuchtende Wolke sichtbar ist.

Das folgende Bild zeigt einen kleinen Ausschnitt der Explosionswolke des Sterns, in deren Mitte sich der Crab-Pulsar befindet. Sein starkes Magnetfeld schleudert Partikel mit nahezu Lichtgeschwindigkeit von sich fort. Der Pulsar in der Bildmitte ist gut zu erkennen. Er ist umgeben von halbrunden Gasstrukturen, die sich täglich ändern, wie eine mehrmonatige Beobachtung mit dem Hubble Space-Teleskop ergab. Der Grund ist in der hohen Geschwindigkeit des Gases zu finden, das sich auch in größeren Entfernungen noch mit nahezu halber Lichtgeschwindigkeit fortbewegt. Eine solche heftige Dynamik war von den Astronomen nicht erwartet worden. Ein zweites Mysterium ist der Umstand, dass die Masse des Nebels zusammen mit der Masse des Sterns geringer sind, als es die Masse des Ausgangssterns gewesen sein muss.
 
 
 

NGC 1952  |  M 1

 
 

© ESO 17.11.99, Kueyen+FORS2, 8,2m Teleskop

 
 

Das letzte Bild ist ein Falschfarbenbild welches aus der Kombination von Daten der Chandra X-Ray Raumsonde und des Hubble Space Teleskops entstand. Es zeigt den Innenbereich des Crab-Nebels und einen zart getönten Gasjet, der aus Richtung, des mit 30 Umdrehungen pro Sekunde rotierenden Neutronensterns, herstammt. Dieser Jet besitzt halbe Lichtgeschwindigkeit und erzählt von der immens hohen elektrischen Spannung, die von dem magnetischen Feld des Neutronenstern erzeugt wird.

Die Farben haben folgende Bedeutung. Rot repräsentiert Radio-Strahlung, grün zeigt sichtbares Licht und blau entspricht der Röntgenstrahlung.
NGC 1952  |  M 1
 
 

© NASA, Chandra X-Ray Observatory

 
 
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