ZwCL 0024 +1652 - Gravitationslinsen
© ESA / NASA - HST + ACS
 

 

ZwCL 0024 +1652

RA: 00 26 36,00 Dec: 17 08 35,88 (J2000)

 

 
Galaxienhaufen
Sternbild:    Pisces (Fische)
 
 
Rotverschiebung:            z = 0.3901
Entfernung:           ~ 4 Mrd. Lj
 
 
Bilddurchmesser in arcmin:   3'
Durchmesser:       3,7 Mio. Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        -
Scheinbare Helligkeit:     -
 
 
Teleskop: HST 2,4m
Jahr: 14.10.1994
 

 

 

 

 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 

 

 

 

 
Bemerkung zum Bild: ZwCL 0024 +1652 | ZwCl 475-28

Das Bild des Hubble Space Teleskops stammt vom 14.Oktober 1994 und zeigt den Galaxienhaufen ZwCL 0024 +1652 im Sternbild der Fische. Die Hauptgruppe der Galaxien in der Mitte des Bildes ist etwa 4 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt. Verdeckt hinter dieser Hauptgruppe, befindet sich in 10 Milliarden Lichtjahren Entfernung eine weitere Galaxie, die gerade sehr viele junge Sterne produziert und deswegen sehr viele, blau leuchtende Punkte enthält. Eigentlich wäre diese Galaxie nicht sichtbar, den die vor ihr liegenden Galaxien verdecken sie. Dennoch erscheint sie gleich mehrfach, wenngleich zu Bögen verzerrt, im Bild. Der Grund hierfür liegt an dem, was Physiker eine Gravitationslinse nennen.

Das Licht der Galaxie, das rechts, links, oben und unten an dem davor liegenden Galaxienhaufen vorbeistrahlt, würde unser Auge bei geradliniger Ausbreitung nicht treffen und wäre damit unsichtbar. Die starken Gravitationskräfte der Galaxien im obigen Haufen, lenken es jedoch aus seiner geraden Ausbreitungsrichtung ab und biegen die Lichtstrahlen in die Richtung unserer Augen oder besser in das Objektiv der Kamera des Hubble Weltraumteleskops. Da das mehrfach geschieht, erscheint die Galaxie auch mehrfach im Bild.

Auf die Möglichkeit, dass Massen die elektromagnetischen Wellen der Lichtstrahlen beeinflussen, wies der Physiker Albert Einstein in seiner allgemeinen Relativitätstheorie bereits am 25.11.1915 vor der Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin hin. Er nannte es die Krümmung des Raumes. Allerdings musste diese Vorhersage 63 Jahre warten, bis sie im Jahr 1979 erstmals beobachtet werden konnte. Es folgten wenige weitere Beispiele in der Folgezeit, und erst das Hubble Space Teleskop fand Gravitationslinsen in großen Mengen und hervorragender Bildqualität.

Ein zweiter Aspekt des obigen Bildes ist die Anzahl der abgelichteten Galaxien. Selbst auf dieser nur 3 Bogenminuten überdeckenden Aufnahme, die auch 6 Sterne unserer Milchstarße zeigt, können noch um die tausend Galaxien gezählt werden und das Bild zeigt nur einen winzigen Bruchteil dessen, was sich in dem Raum um uns herum an Sterninseln befindet. Jede besetzt mit Milliarden von Sternen

Aus dem Rückblick des Jahres 2014 ist diese Aufnahme des Hubble Space Teleskops eines seiner frühen Bilder. Das HST wurde 1990 in die Erdumlaufbahn geschossen, lieferte aber zunächst nur relativ unscharfe Abbildungen, um dann seit seiner Reparatur im Jahr 1993 der Astrowissenschaft mit scharfen Bildern zu dienen.


Verteilung von Dunkler Materie im Galaxienhaufen
ZwCL 0024 +1652
 
 

 

Hilfsmittel

 

Astro.GoBlack.de