Abell 2667
© NASA / ESA - HST
 

 

Abell 2667

RA: 23 51 40.70 Dec: -26 05 01.00 (J2000)

 

 

PGC 3234374    (Comet Galaxy)

weder in NED noch Simbad

 

 
Galaxie
Sternbild:    Pegasus
 
 
Rotverschiebung:            -
Entfernung:           3,2 Mrd. Lj
 
 
Durchmesser in arcmin:   -
Durchmesser:       -
 
 
Absolute Helligkeit:        -
Scheinbare Helligkeit:     -
 
 
Teleskop: HST 2,4m
Jahr: 02.11.2001
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkung zum Bild: Abell 2667
Alternativname: PGC 3234374 | Comet Galaxie

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus dem Galaxienhaufen im Sternbild Pegasus. Dieser ist etwa 3,2 Mrd. Lichtjahre entfernt. Der Vordergrundstern in der Bildmitte, befindet sich noch in der Michstraße, der längliche Strich rechts, ist die verzerrte Brechung des Lichts, einer weit im Hintergrund liegenden Galaxie, so wie sie durch Gravitationslinsen hervorgerufen wird. (s. vorhergehende Beschreibungen)
Das Kernobjekt dieses Bildes liegt am oberen, linken Bildrand und wird mit PGC 3234374 bezeichnet. Hier ist eine bläulich leuchtende Spiralgalaxie zu erkennen, die blaue 'Tropfen' hinter sich zu schleudern scheint. Sie ist weiter unten noch einmal vergrößert dargestellt. Hier geben sich die Tröpfchen als Klumpen junger Sterne zu erkennen.

Die Galaxie durcheilt mit etwa 1000 km/s den Galaxienhaufen Abell 2667 und stößt hierbei auf dessen Gravitationsfeld. Dieses wird durch die Masse hunderter Galaxien, deren Dunkler Materie und heißem, ionisiertem Gas, welches den Raum des Clusters durchsetzt, gebildet. Bei der hohen Geschwindigkeit, mit der die Galaxie in dieses Umfeld hineinrast, so vermuten die Astrophysiker, verliert sie ihre Gas- und Staubwolken, in denen wegen der heftigen Turbulenzen zugleich eine Neubildung von Sternen eingesetzt hat. Das intergalaktische, heiße Gas mit Temperaturen zwischen 10-100 Mio. Kelvin, wirkt dabei wie die Luft, die bei einem dahinrasenden Auto zu einem kraftvollen Sturm anschwillt. Welche Wirkung die Gravitation auch über weite Entfernungen ausübt, lässt sich an den Gezeitenkräften von Sonne und Mond auf das Wasser der irdischen Ozeane, oder die Erdkruste, auch hier auf der Erde nachvollziehen. Letztere soll sich durch die Anziehungskraft des Mondes um 50cm anheben, wenn er über ihr steht. Auf die Spiralgalaxie wirken die Gezeitenkräfte einiger Billiarden Sonnen, was durchaus den Verlust ganzer Sterngruppen der Spiralgalaxie nahelegt.
Als Endzustand so wird spekuliert, hat sich die Spiralgalaxie in eine gasarme, elliptische Galaxie gewandelt, die nur noch aus älteren, rötlichen Sternen besteht.
 
 
Die Kometen-Galaxie (Comet-Galaxy) im Galaxiencluster Abell 2667
 
Das heutige Universum besteht etwa zur Hälfte aus gas- und staubreichen, irregulären und Spiralgalaxien, in denen sich typischer Weise eine Neubildung von Sternen beobachten läßt, sowie aus gasarmen, elliptischen Galaxien in denen überwiegend ältere, gelblich leuchtende Sterne zu finden sind. Die elliptischen Galaxien treten dabei häufiger im Raum dicht bestückter Galaxienhaufen auf, während Spiralgalaxien eher in Räumen mit weitläufiger Galaxienbesetzung, zu finden sind.
Beobachtungen weit entfernter Galaxienhaufen, deren Alter etwa der Hälfte des uns umgebenden Weltalls entspricht, ergeben dagegen eine Verteilung von 1 zu 5 zwischen elliptischen Galaxien und Spiralgalaxien. Hieraus schließen die Astrophysiker, dass es einen Wandlungsprozess zwischen Spiralgalaxien hin zu elliptischen Galaxien geben muss. Bisher konnte dieser Prozess jedoch nirgendwo beobachtet werden.
Mit dem obigen Bild des Hubble Space Teleskops aus dem Jahr 2001 glaubt man nun ein erstes Beispiel für diese Metamorphose entdeckt zu haben. Es stellt zudem anschaulich dar, wie viele heimatlose Sterne es im Universum geben muss, die für menschliche Teleskope nicht sichtbar, im Raum verteilt sind. Ebenso gibt es einen Hinweis darauf, wie intergalaktische Gasfelder entstehen mögen.
 
 
 
Hilfsmittel
 

Astro.GoBlack.de