HH 32  | Herbig Haro Protostern mit Jet
© Nasa, ESA | Hubble Herritage | AURA, STScI
 

 
HH 32
 
 
 
Protostern mit Jets

RA: 19 20 30.00 Dec: 11 01 58.80 (J2000)

 
 
 
Sternbild:    Aquarius (Wassermann)
 
 
 
Entfernung:           ~960 Lj
 
 
Absolute Helligkeit:        10,16 M
Scheinbare Helligkeit:     17,5 m
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: HH 32

Das Bild des Hubble Space Teleskops aus dem Jahr 1999 zeigt den Protostern HH 32 im Sternbild Wassermann.

Wer dieses Bild verstehen will, muss zunächst genau hinsehen. Alle Sterne des Bildes besitzen diagonale Strahlen, die auf die Linsenoptik des Hubble Space Teleskops zurückzuführen sind. Der Stern in der Mitte des Bildes besitzt sogar noch zwei kleine horizontale Strahlen. Aber um diese Strahlen geht es nicht. Die Materiejets von denen hier die Rede ist, sind nicht zu sehen. Sie verraten sich durch ihre Wirkung auf die umliegende Materie, die sie auf diesem Falschfarbenbild grün und blau einfärben. So gesehen erstrecken sie sich bei diesem Herbig-Haro Objekt, von oben (leicht links) über den Zentralstern hinaus, nach unten (leicht rechts). Das was in diese Richtung unsichtbar den Raum erfüllt, sind zwei scharf gebündelte Materiestrahlen, die etwa 0,54 Lichtjahre, in das Weltall hinausreichen.

Solche Jets sind nach den Erkenntnissen der Astronomen George Herbig und Guillermo Haro nur bei sehr jungen Sternen möglich, bei denen Teile der eingefangenen Materie durch ihr starkes Magnetfeld an den Polen, wieder in das Weltall hinausgeschleudert werden. Bei diesem Stern, der ca. 960 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und etwas älter ist als Hubbles Variabler Nebel, wurden schon große Teile der Staubscheibe, aus der er entstand, aufgesogen und/oder weggeblasen, so dass der Stern frei zu sehen ist.
Anfänglich werden junge Sterne von einer Materiescheibe umgeben, aus der sich das Material spiralförmig auf den entstehenden Stern zubewegt. Große Teile dieser Materie bleiben dem Stern erhalten und er wächst. Ein Teil des zugeflossenen Materials wird jedoch rechtwinklig zur Staubscheibe, über die Pole des Sterns, in Form von zwei Jets, wieder in das Universum hinausgeschleudert. Die Geschwindigkeit dieser Materie kann bis zu 350 km pro Sekunde betragen. Solche Jets strahlen auf dem Bild in den umgebenden Nebel, erzeugen Schockfronten und bringen das Gas hier zum Leuchten. Im Bild leuchten Wasserstoffatome grün, Schwefelionen blau, andere Atome und Ionen, sowie das reflektierte Licht des Sterns leuchten rot. Der nach oben reichende Jet, dessen weiteste Ausdehnung etwa 0,2 Lichtjahre beträgt, zeigt etwas stärker in die Erdrichtung. Sein Gegenüber reicht von uns weg. Er ist scheinbar kraftloser, was entweder an Resten des umgebenden Nebels liegt, die sein Licht dämpfen, oder an zu geringen Materialmengen, die er erleuchten kann.
 
 
 

  Sterne, ihre Entstehung, ihre Kinderstube, ihr Ende

 
 
Hilfsmittel
 

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