NGC 2427NGC 2426ARP 271

© Gemini Observatory / AURA

 


 
ARP 271
RA: 14 03 25.50 Dec: -06 02 60.00 (J2000)
 
 
NGC 5426 (unten)
RA: 14 03 24.85 Dec: -06 04 08.80 (J2000)
 
 
NGC 5427 (oben)
RA: 14 03 26.05 Dec: -06 01 50.92 (J2000)
 
 
wechselwirkende Galaxien
Sternbild: Virgo
 
 
 
Weitere Daten:     s.unten
 
 
Teleskop: Gemini South Teleskope
Jahr: -
 

 
 
 
 
Das Bild wurde mit Bezug zum Aladin Sky Atlas nach Norden ausgerichtet.
Die Angaben entsprechen der Nasa-MAST- oder NED- Datenbasis. Ho=74,2
 
 
 
 
 
Bemerkungen zum Bild: NGC 5426 / NGC 5427 / Arp 271

NGC 5426 (unten) und NGC 5427 (oben) sind zwei Balken-Spiralgalaxien von ähnlicher Größe und Masse. Sie befinden sich im Sternbild der Jungfrau, etwa 110 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ihr geringster Abstand soll etwa 60.000 Lichtjahre betragen. Das nachfolgende Bild zeigt, wie sich die Astrophysiker den Ablauf der Begegnung beider Galaxien in den folgenden hunderten Millionen Jahren vorstellen.
 
 
 

Veranschaulichung der Relativbahn von NGC 5427 mit Bezug auf NGC 5426. Im Moment liegt NGC 5427 noch hinter NGC 5426, wird aber folgend auf der eingezeichneten Bahn, vor NGC 5426 vorbeifliegen und dabei der Erde näher sein als NGC 5426.
Aus “The Isolated Interacting Galaxy Pair NGC 5426/27 (Arp 271)” Astronomy & Astrophysics Vol. 415, pg. 451-469 von I. Fuentes-Carrera et al. (2004)
 
 
 
Für den Moment erscheinen die Formen beider Galaxien noch weitgehend unbeschädigt zu sein, allerdings zeigen genauere Studien die ersten Veränderungen durch die herrschenden Gravitationskräfte. So wollen die Astronomen des Gemini Observatoriums eine sich bildende Brücke zwischen den Galaxien ausgemacht haben, die durch die Spiralarme von NGC 5426 gebildet wird. Über diese Brücke, die etwa 60.000 Lichtjahre lang sein soll, was weniger wäre als der Durchmesser einer der Galaxien, könnten sich Sterne, molekularer Staub und Wasserstoffgas zwischen den Galaxien bewegen, was mit einer intensiven Neubildung von Sternen einhergehen würde. In obigem Bild sind HII Wasserstoffbereiche in denen sich die Neubildung von Sternen abspielt, als rosarote Flecken in den Spiralarmen zu erkennen. Das ist für Spiralgalaxien keinen ungewöhnlichen Zustand. Erste Anzeichen deuten aber auch hier darauf hin, dass von der Sternbildung bereits der Brückenkopf zwischen beiden Galaxien betroffen ist.

Nahm man noch vor wenigen Jahren an, dass die Begegnung von Galaxien in den Weiten des Weltalls sehr seltene Ereignisse seien, so ist inzwischen klar geworden, dass sie sich häufig abspielen und als normal in der Entwicklung des Universums gelten können. Zumindest in den dichteren Galaxienhaufen, so wird vermutet, haben die meisten Galaxien in den vergangenen 13 Mrd. Jahren nach dem 'Big Bang', mehrere engere oder weitere Kontakte mit anderen Galaxien gehabt. Im Fall einer Verschmelzung entstehen dann die großen elliptischen Galaxien. Auch die Milchstraße, also unsere Heimatgalaxie, ist von solchen Begegnungen betroffen. Im Moment sind es Zwerggalaxien wie die Magellanschen Wolken, die mit ihr in Wechselwirkung stehen. In absehbarer Zukunft, also 4 bis 10 Mrd. Jahren wird es die Andromeda Galaxie sein, mit der sich die Milchstraße trifft. Da dies kein Mensch mehr erleben wird, kann das obige Bild einen Eindruck vom Auftakt dieses Ereignisses liefern.

Die Aufnahme stammt vom Gemini South Telescope in Chile, es wurde der GMOS (Gemini Multi-Object Spectrograph) benutzt.
 
 
Hilfsmittel
 

 
Objekt
entdeckt
Entdecker
z
Entfernung
 
 
NGC 5426
1785
Friedrich Wilhelm Herschel
0.008579
113 Mio.Lj
 
 
NGC 5427
1785
Friedrich Wilhelm Herschel
0.008733
115 Mio.Lj
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Objekt
 
Typ
m
M
max.Parallaxe
Durchm.
 
 
NGC 5426
Galaxie
SA(s)c pec
12,68
-20,01
3,0'
98.000 Lj
 
 
NGC 5427
Galaxie
SA(s)c pec, Sy2
11,93
-20,8
2,8'
93.000 Lj
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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