1.5 Ein Sonnensystem
 
Wie in den vorhergehenden Kapiteln berichtet wurde, besteht das Weltall aus einer ungeahnten Anzahl von Galaxien, in denen sich Materie in Form von Gas und Staub gesammelt hat. Bei den Gasen kommt der Wasserstoff am häufigsten vor, er scheint die 'Urmaterieform' des Universums gewesen zu sein. Aus ihm bildeten sich die ersten Sterne, die in der Folge durch ihre Wasserstofffusion und dann bei ihrem Untergang die weiteren chemischen Elemente erzeugten die heute im Weltall zu finden sind, .. und aus denen sich wiederum neue Sterne und .. Planeten bildeten.
Unsere Sonne, so wurde gesagt, gehört mit allen sichtbaren Sternen des Nachthimmels zu einer solchen Galaxie, .. die Milchstraße genannt wird. Letztere besitzt einen Durchmesser von 110.000.000 Lichtjahren, ist 14-20 Milliarden Jahre alt und in ihr vereint sich eine Masse, die dem 100 milliardenfachen der Sonnenmasse entspricht.
Die Sonne also einer ihrer Sterne befindet sich mit ihren Planeten in einem äußeren Arm der Milchstraße und fristet hier seit 4,6 Milliarden Jahren ihr einsames Leben. 4,3 Lichjahre trennen sie von den nächsten Nachbarsonnen, die ein Dreifachsystem bilden und im Sternbild Centaurus liegen.
 
Unsere Zentralstern von der Erde aus gesehen. Die Sonne ist von uns 8,3 Lichtminuten entfernt und entstand zusammen mit ihren Planeten vor etwa 4,6 mrd. Jahren. Ihr Durchmesser beträgt 4,7 Lichtsekunden.
 
Unsere Sonne ist ein normaler Stern, wie sie sich zu tausendmillionen in jeder Galaxie befinden. Sie bezieht ihre Wärmeenergie aus der Atomverschmelzung von Wasserstoff zu Helium und wird so etwa 10 Milliarden Jahre überleben. Größere Sterne sind da schneller. Sie verbrauchen aufgrund der höheren Gravitationskraft ihren Wasserstoffvorrat viel schneller. Aber es gibt auch kleinere Sterne als die Sonne, und auf diese richtet sich in letzter Zeit das Interesse der Wissenschaft.
 
Damit ein Gasball zur Sonne wird, muss er etwa 8% - 9% der Sonnenmasse angehäuft haben. Erst jetzt hat er nach theoretischen Berechnungen genug Gravitationsdruck um die Kernfusion des Wasserstoffs zu zünden. Bleibt seine Masse darunter wird aus ihm ein Planet, ein dunkler schwer sichtbarer Körper im Weltall.
Beispiele für solche verhinderten Sonnen sind in unserem Planetensystem Jupiter und Saturn. Sehr kleine Masseansammlungen können nicht einmal den Wasserstoff an sich binden und ihn gegen die 'Großen' in ihrer Umgebung halten. Bei ihnen bleiben in den Anfangstagen nur die festen Stoffe übrig, was z.B. bei Merkur, Venus, Erde und Mars geschah, und bei der Erde zum Aufbau mehrerer Atmosphären führte.
Solche verhinderten Sonnen zu finden, ist in letzter Zeit das Ziel der Astronomen und es wurden mit dem Hubble Weltraumteleskop schon etliche echte Planeten gefunden. Man kann sie im Bildteil über die Sterne sehen. Allerdings bleibt es weiterhin unmöglich, Körper von der Größe der Erde zu entdecken. Schon bei unseren Nachbarsonnen wären sie nicht mehr auflösbar. In dieser Entfernung liegen zwei Nachbarpunkte eines Bildes des Hubble Space Teleskops 7.396.781 km auseinander. Die Erde hat aber nur einen Durchmesser von 12.000km. Damit wir so einen Körper sehen könnten, dürfte er nicht sehr viel weiter entfernt sein als Pluto, dann läge er aber noch in unserem Sonnensystem.
 
Unser Heimatplanet und unsere Beobachtungsbasis, aus dem nahen Weltraum heraus gesehen. Die Erde entstand zusammen mit der Sonne vor etwa 4,6 mrd Jahren. Ihr Durchmesser beträgt 0,043 Lichtsekunden. Man könnte auch 43 Milli-Lichtsekunden sagen. Die anderen Planeten heißen Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto. Allesamt zu klein und zu kalt, um sie bei einer anderen Sonne zu sehen.
 
Dennoch gibt es sie, die Planeten der anderen Sonnen. So kann unser Sonnensystem mit großer Wahrscheinlichkeit, als Beispiel auf das restliche Universum übertragen werden. Die Frage, ob es auch anderes Leben gibt, kann aber bisher niemand beantworten, doch scheint auch hierfür die Wahrscheinlichkeit groß zu sein .. viel größer, als im Lotto sechs Richtige anzukreuzen.

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