7.18
Die Planetenkörper
Waren die Planetenkörper
im Verlauf ihrer Geschichte einmal flüssig, so formten sie
sich zu einer Kugel. Diese Kugeln sind aufgrund der Eigenrotation
der Planeten am Äquator meist dicker und zu den Polen hin
abgeplattet. Durch Masseverschiebungen oder Gravitationswirkungen
mit andern Planeten, Monden oder Sonnen können noch weitere
Abweichungen von der Kugelform auftreten, die zu Beulen auf der
Planetenoberfläche führen oder zu einer Birnenform, wie
beim Mars, bei dem die südliche Halbkugel 1-2km dicker ist
als die nördliche.
Mittlerer Radius
Als mittleren Radius eines
Planeten bezeichnet man das geometrische Mittel zwischen dem
Radius des Planeten von seinem Mittelpunkt zum Äquator (rä)
und dem Radius von seinem Mittelpunkt zum Pol (rp). Man berechnet
ihn nach der Formel:
mittlerer
Radius = (rä + rp) / 2
Elliptizität
Um einen schnellen Vergleich
über das Maß der Abplattung zwischen zwei
Himmelskörpern unterschiedlicher Größe vornehmen
zu können, wurde in der Astrophysik die Elliptizität
eingeführt. Sie besitzt keine Einheit und berechnet sich wie
folgt:
Elliptizität
= (rä-rp) / rä
Die Werte der Elliptizität
können zwischen 0 und 1 liegen. Für die Elliptizität
einer idealen Kugel würde 0 herauskommen und für eine
flache, in der Äquatorebene liegende Scheibe ohne Dicke der
Wert 1. Der letzte Wert ist ein theoretischer Zustand und wird
natürlich von keinem Himmelskörper erreicht.
Neben den Angaben, die die
geometrische Form eines Planeten beschreiben gibt es solche, die
seine materiellen Eigenschaften betreffen. Hierzu gehören
seine Masse, seine mittlere Dichte, seine Oberflächenschwerkraft
und weitere..
mittlere Dichte
War ein Planeten einmal
flüssig, so kann davon ausgegangen werden, dass sich die
schweren Elemente in seinem Kern und die leichteren Elemente sich
schalenförmig nach außen hin angelagert haben. Zudem
herrscht im Kern des Planeten aufgrund der gravitativ bedingten
Massenkompression ohnehin eine größere Dichte als in
den äußeren Schichten. Die mittlere Dichte ignoriert
diese unterschiedlichen Verteilungen und tut so, als läge
eine gleichmäßige Verteilung der Materie im gesamten
Körper vor.
Oberflächen-Gravitation
Die Oberflächen-Gravitation
oder Massenbeschleunigung gibt an, mit welcher Beschleunigung
einer Masse an der Oberfläche eines festen Körpers zu
rechnen hat. Bei gasförmigen Körpern bezieht sich
dieser Wert auf eine Tiefe, bei welcher der Druck 1 bar
entspricht. Gas das oberhalb dieser Tiefe liegt wird als
Atmosphäre des Gaskörpers betrachtet.
Fluchtgeschwindigkeit
Die Fluchtgeschwindigkeit
gibt an, welche Geschwindigkeit ein Körper erreichen muss,
um die Anziehungskräfte des Planeten zu überwinden. Ist
seine Geschwindigkeit kleiner, so fällt der Körper auf
den Planeten zurück.
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