7.11 Dichte bei kosmischen Objekten
 
Als Dichte bezeichnet man einen Verhältniswert, bei dem immer das gleiche Volumen, z.B. ein Kubikzentimeter (cm³) mit verschiedenen Stoffen aufgefüllt wird. Nun wird das Gewicht bestimmt, und man kann vergleichen, welcher Stoff schwerer oder leichter ist. Als Beispiel, 1 cm³ Wasser wiegt gerade 1 Gramm, hat also eine Dichte von 1g/cm³, sprich: ein Gramm pro Kubikzentimeter.
Bei kosmischem Material ist dieser Vergleich besonders interessant, weil hier Werte auftreten, die auf der Erde nicht vorstellbar sind.
 

Material

Dichte g/cm³

 

Neutronenstern

1014

100.000.000 Tonnen / cm³

Weißer Zwerg

106

1 Tonne / cm³

Sonne

1,4

1,4 Gramm / cm³

Erde

5,5

5,5 Gramm / cm³

Luft der Erdatmosphäre

10-3

0,001 Gramm / cm³

Technisches Hochvakuum

10-18

0,000.000.000.000.000.001 Gramm /cm³

Interstellare Materie

10-24

ich gebe auf

Intergalaktische Materie

<10-30

??

 
Denkwürdig ist die Tabelle an mehreren Stellen. Mir fällt die Vorstellung schwer, dass ein Würfel von einem Zentimeter Kantenlänge, gefüllt mit Material eines Neutronensterns 100 Millionen Tonnen wiegen soll, also das Gewicht von etwa 2000 Schiffen vom Typ 'Ozeanriese' besitzt. Dabei sind Neutronensterne noch nicht das Ende der Materiekomprimierung. In 'schwarzen Löchern' soll sie noch viel größer sein .. so daß selbst Licht keine genügend hohe Geschwindigkeit mehr besitzt, um der Anziehungskraft des Sterns zu entkommen. So können solche 'Sterne' nicht mehr nach außen hin leuchten .. und bleiben schwarz und unsichtbar. Nur durch ihre gravitativen Anziehungskräfte auf andere Himmelsobjekte werden sie beobachtbar.
 
Das andere Ende der Tabelle ist nicht weniger verblüffend. In den wunderschönen kosmischen Nebeln (siehe Bildteil) sind die Gasmoleküle um das Millionenfache dünner verstreut als in dem besten Vakuum, das die Technik auf der Erde herstellen kann. Hier kommt auf einen Kubikzentimeter etwa 1 Atom. Wollte man eine solche Verdünnung darstellen, so müsste man ein Schnapsglas voll Wasser auf alle Meere unserer Erde verteilen. Trotzdem finden sich die Moleküle dieser interstellaren Materie im Lauf der Jahrmillionen zu den großen Gasballons zusammen, die wir Sterne nennen. Selbst die intergalaktische Materie, bei der nur noch 1 Atom pro Kubikkilometer auftritt, behindert die Sicht auf entfernte Galaxien. Alles nur eine Frage der 'Zeit' bzw. der Tiefe einer Schicht, durch die man hindurchsehen muss.
 

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