Asteroidengürtel: TNO - Trans Neptun Objekte |
TNO Datenblätter |
Bilder zum Thema TNO |
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Die Grafik, mit einem Blick von oben und einem von der Seite auf unser Sonnensystem, vermittelt einen Eindruck von der Anzahl der bekannten Kleinplaneten im äusseren Sonnensystem, dem Bereich hinter dem Planeten Neptun. Dieser NASA-Plot zeigt die Positionen der Asteroiden vom 1.Juli 2008 zusammen mit den Bahnen der Kometen Hale-Bopp und Halley. |
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Objekt |
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KBO,SDO,OCO |
Mittlere Entf. Sonne |
Durchmesser km |
Gravitation |
Festkörper |
35 - 130 AE |
< 2.500 |
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Zwergplaneten |
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Achsneigung |
Dichte kg/m³ |
und Asteroiden |
5 -18 Lichtstunden |
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Monde |
Sid.Umlauf Sonne |
Sid. Rotation |
Fluchtgeschw. km/s |
möglich |
- |
- |
klein |
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Die Bezeichnung TNO, die
Trans-Neptun Objekt bedeutet, umfasst alle Himmelskörper
unseres Sonnensystems, die sich hinter der Bahn des letzten
Planeten Neptun aufhalten.
Diese Körper werden in
weitere Gruppen unterteilt, die unten beschrieben sind. Es
handelt sich um die ..
1. KBO Kuiper Belt Objekte Cubewanos 1:2 Resonanz -Twotinos 2:3 Resonanz -Plutinos 2. SDO Scattered Disk Objekte 3. ANO Anormale Objekte 4. OCO Oort Cloud Objekte Unter diesen Objekten können sich Zwergplaneten, Asteroiden (Kleinplaneten) und Kometen von beliebiger Größe verbergen, wobei die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass deren Größe einen Durchmesser von 2.000 -2.500km übersteigt. Nach unten hin sind keine Grenzen gesetzt. Einige der bisher gefundenen Objekte haben es zum Status eines Zwergplaneten gebracht, diesen sind in eigene Seiten gewidmet. |
1951, ein Jahr nachdem der
niederländische Astronom Jan Hendrik Oort seine
Vorstellungen einer kugelförmigen Kometenwolke um den Raum
des Sonnensystems dargelegt hatte, verkündete der ebenfalls
aus den Niederlanden stammende Astronom Gerard Peter Kuipers,
dass er es sich nicht vorstellen könne, dass der Raum
zwischen Pluto und der weit entfernten Oortschen Wolke leer sein
solle. Zunächst findet seine Theorie keine Beachtung doch
sie wird belebt, als 1977 der Kleinplanet Chiron (ein Zentaur
s.u.) gefunden wird. Eine Bestätigung findet sie dann im
Jahr 1992 mit der Entdeckung von 1992 QB1, einem echten Objekt
des nach Kuiper benannten Kuiper Belts oder Kuiper Gürtels
(KBO).
Inzwischen (2014) sind über
1000 Kleinplaneten ausserhalb der Neptunbahn bekannt. Spektakulär
verlief die Entdeckungen der größeren Objekte dieses
Bereichs, bis hin zum 2005 gefundenen Sonnentrabanten 2003 UB313
(Eris), der sogar größer ist als Pluto, dem bis dahin
letzten Planeten.
Vielen Astrophysikern war Plutos Beschreibung als letztem Planet schon lange nicht mehr geheuer. Seine Eigenschaften wichen zu stark von denen der inneren Planeten ab und störten die Systematik der Astronomie. Hingegen stimmten seine Eigenschaften mit denen der neu gefundenen Objekte im Kuipergürtel überein. So wurden Pluto und die neuen Kleinplaneten immer häufiger als Objekte hinter der Neptunbahn, also als Trans-Neptun Objekte, kurz TNO, bezeichnet. Dieser Prozess endete im Jahr 2006 mit der Degradierung von Pluto zu einem Zwergplaneten und führte zu der nachfolgend beschriebenen Einteilung des Raumes um die Sonne in vier Bereiche ..
Innerhalb dieser vier Bereichen sind die Transneptun-Asteroiden (TNO) in den Bereichen 2 bis 4 zu finden und werden durch die nachfolgend beschriebenen Eigenschaften gekennzeichnet... |
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0. Die
Zentauren
Nicht zu den TNO gehören
die Zentauren. Diese Kleinplaneten reichen mit ihren Bahnen nicht
unbedingt über die von Neptun hinaus, befinden sich also im
inneren Sonnensystem. Mit langen, exzentrischen Bahnen kreuzen
sie zumeist die Bahnen der äußeren Planeten. Ein
Beispiel ist Chiron, der 1977 als Kleinplanet 2060 entdeckt
wurde. Sein sonnennächster Umlaufpunkt liegt innerhalb der
Saturnbahn, sein maximaler Umlaufpunkt reicht fast bis zur
Uranusbahn. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er
51 Jahre. Er und ebenso Pholus (Kleinplanet 5145) sind Beispiele
für Kleinplaneten die Zentauren genannt werden.
Ihre Umlaufbahnen sind wegen
der Bahnkreuzer mit den Riesenplaneten nicht dauerhaft. Über
kurz oder lang werden sie vermutlich von einem der Riesenplaneten
eingefangen, zerrissen oder derartig ungünstig abgelenkt,
dass sie aus dem Sonnensystem herausgeschleudert werden. Man
vermutet, dass die äusseren Jupitermonde oder der Neptunmond
Triton ehemalige Zentauren waren.
1. Die Trans-Neptun Objekte (TNO) Diese Körper des Sonnensystems besitzen eine Umlaufbahn um die Sonne, die außerhalb von der des Planeten Neptun liegt. Dabei wird eine geringe Unterschreitung der Neptunbahn, wie sie z.B. bei Pluto der Fall ist, toleriert. Weitere Unterteilungen der TNO beziehen sich auf deren Entfernung zur Sonne, ihrem Anstellwinkel zur Hauptebene des Sonnensystems, der Ekliptik, der Elliptizität ihrer Bahnverläufe und der Umlaufresonanz bezüglich des Planeten Neptun. Man unterscheidet folgende Objekte ..
1.1.2 Twotinos (1:2) und Plutinos (2:3) Die Twotinos und Plutinos unterscheiden sich von den Cubewanos nur in sofern, als sie bei ihrem Umlauf um die Sonne von der Gravitation des Planeten Neptun beeinflusst werden. Sie besitzen einen Umlaufzeitraum um die Sonne, der mit dem von Neptun in einem festen ganzzahligen Verhältnis steht. 1.1.2.1 Twotinos besitzen eine Resonanz von 1:2 was bedeutet, dass sie in der Zeit zweier Neptunumläufe um die Sonne, diese einmal umlaufen. Dieser Bereich liegt bei ~47,7 AE 1.1.2.2 Plutinos besitzen eine Resonanz von 2:3, so dass von ihnen das Sonnensystem nach drei Neptunumläufen, zweimal umrundet wurde. Dieser Bereich liegt bei ~39,4 AE 1.2 Die scattered Disk Objekte (SDO) Unter der scattered Disk (Raum mit vertreuten Objekten) versteht man einen Bereich zwischen dem Kuipergürtel und der inneren Oortschen Wolke. In diesen Bereich fallen Objekte mit langgesteckten elliptischen Bahnen, die extreme Neigungswinkel zur Hauptebene des Sonnensystems haben können. Bisher sind solche Objekte bekannt, die sich 35AE bis hin zu 130AE von der Sonne entfernen. Wie die Objekte zu diesen Bahnen kommen, haben die Astronomen noch nicht verstanden. Eine Erklärung wäre, dass diese Objekte bei der Entstehung des Sonnensystems einem der großen Planeten zu nahe kamen und abgelenkt wurden. Wie weit diese Objekte in den Raum hinausfliegen, lässt sich an 1996 TL66 ermessen, der sich der Sonne auf 35AE nähert, um sich dann auf ~130AE oder ~15 Lichtstunden von ihr zu entfernen. Ein weiters Beispiel für ein SDO ist der 2005 gefundene Zwergplanet Eris. Im Sinn dieser mechanischen Vorstellung meinen einige Astronomen, dass auch die Zentauren abgelekte Objekte seien, die jedoch nicht nach aussen, sondern in das Sonnensystem abgelenkt wurden. 1.3 Die anomalen Objekte (ANO) Die hier beschriebene Struktur ist im Fluss. Die Vielzahl der Körper des fernen Sonnensystems wurde erst in den Jahren nach1992 und mit immer neuen Überraschungen gefunden. Dies liegt an drastischen Verbesserungen der astronomischen Instrumente in den letzten 15 Jahre. Sie geht zudem mit der Fortentwicklung der Computertechnik und einer hochintegrierten immer sensibler reagierenden Sensorik einher. Für viele der beobachteten Eigenschaften und gewonnenen Einsichten haben die Astronomen einfach noch keine schlüssige Erklärung und müssen ihre Eindrücke erst sortieren. 1.4 Die Oort Cloud Objekts (OCO) Eine mit Resten der Urwolke gefüllte Kugelhülle um die Sonne herum, die das Sonnensystem bis tief in das Weltall hinaus umhüllt. Aus ihr sollen z.B. die Kometen stammen, die sich durch ihre extrem elliptischen Bahnen auszeichnen. Die Oortsche Wolke, die noch immer eine rein hypothetische Annahme darstellt, könnte sich im Bereich zwischen 10.000AE bis hinaus zu 100.000 AE hinstrecken. |
Asteroiden mit Monden Eigentlich nicht verwunderlich, aber dennoch bemerkenswert ist, dass inzwischen mehrere Dutzend Trans-Neptun Objekte beobachtet wurden, die auch Monde besitzen. Dabei ist der Begriff Mond recht undefiniert. Denn welches Objekt von zwei ähnlich großen, ist der Mond. Möglicherweise sollte man von Doppelsystemen sprechen und auch die gibt es nachgewiesener Weise im Kuipergürtel. Pluto könnte ein Beispiel sein, allerdings ist er seit 2005 sogar ein Vierfach-System. |
Zwergplaneten
Seit dem 24.August 2006 ist
die Welt der Planeten im Raum der Sonne von der Internationalen
Astronomischen Union (IAU) neu geordnet worden. Seither gibt es
Planeten, Zwergplaneten und Kleinplaneten (Asteroiden). Der
Begriff Zwergplanet bezeichnet dabei einen nicht als Sonne
anzusprechenden Himmelskörper, welcher folgende
Eigenschaften besitzt ..
Er befindet sich auf einer direkten Bahn um einen Stern, ist also kein Mond. Er verfügt über eine ausreichende Masse, so dass er aufgrund seiner Eigengravitation eine annähernd runde Form besitzt, muss aber anders als Planeten die Umgebung seiner Bahn noch nicht bereinigt haben. Dieser Festlegung folgend verlor Pluto nach 76 Jahren seinen Status als Planet und wurde zum Zwergplaneten. Ceres ein Kleinplanet im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter sowie Eris, ein Transneptun-Objekt, ehemals 2003 UB313, erhielten diesen neuen Status ebenfalls. Am 15.Juli 2008 entschloss sich die IAU auch 2005 FY9 zum Zwergplaneten mit dem Namen Makemake (Ma-kei Ma-kei) zu ernennen, ebenso 2003 EL61- Haumea, so dass 2008 fünf dieser Objekt die Sonne umkreisen. Weitere Zwergplaneten könnten in den kommenden Jahren folgen, denn die Definition dessen was als Zwergplanet angesprochen werden soll, bestimmt im Besonderen, dass ein solches Objekt eine Masse besitzen muss, so dass sein Körper aufgrund der Gravitation dieser Masse, eine nahezu runde Form annimmt. Im Bereich der Mars-Jupiter Asteroiden ist außer Ceres vermutlich kein weiterer Zwergplanet zu erwarten. Aber unter den Trans-Neptun-Objekten (TNO) könnten noch einige diesen Titel beanspruchen. Ob es dabei wirklich so viele werden, wie in astronomischen Verlautbarungen gemutmaßt wird, bleibt abzuwarten. |
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