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- Merkur ist mit Bezug auf die Erde, der erste innere und
sonnennächste Planet. Er ist der kleinste Planet der Sonne,
kleiner als der Zwergplanet Pluto. Das er zu den Planeten
gezählt wird, liegt im Gegensatz zu Pluto daran, dass seine
Umlaufbahn um die Sonne frei ist von weiteren Objekten, so wie
es die neue Definition der IAU für einen Planeten verlangt.
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Merkur ist eine Steinkugel, besitzt keine Atmosphäre und
seine Oberfläche gleicht mit vielen Einschlagkratern der
des Erdmondes. Merkur selber besitzt keinen eigenen Mond und
entzog sich wegen seiner Sonnennähe bis zur Merkursonde
Mariner 10, die ihn 1974 erreichte, weitgehend der Einsicht der
Astronomen. Von Mariner 10 wurden ca.85% seiner Oberfläche
kartiert.
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- Lage im Planetensystem
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Merkur ist von der Sonne und im Mittel 57.900 km oder 0,387 AE
entfernt. Mit einem Durchmesser von 4.880 km besitzt er nur 1/3
des Erddurchmessers und ist damit neben Pluto der kleinste
Sonnentrabant. Merkur dreht sich langsam in 59 Tagen um seine
Achse. Da er in 88 Tagen einmal um die Sonne kreist, entspricht
ein Merkurtag 2 Merkurjahren und ist 176 Erdtage lang. Seine
Bahn ist exzentrischer als die aller übrigen Planeten,
Pluto ausgeschlossen, so dass sich die, auf seine Oberfläche
einstrahlende Sonnenenergie um den Faktor 2 ändert.
Zusammen mit seiner Drehung muss dies zu zwei um 180°
verschobene Wärmepole auf seiner Oberfläche führen.
Die Neigung seiner Achse zur Umlaufbahn ist mit 0,1° gering.
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Da die Merkurbahn innerhalb der Erdbahn verläuft, spricht
man von ihm als erstem inneren Planeten. Man kann ihn nur sehen,
wenn man in Richtung der Sonne sieht, von der er sich nie weiter
als 28° nach Ost oder West entfernt. Infolgedessen ist er
schwer zu beobachten, denn kurz nachdem die Sonne untergeht,
verschwindet auch Merkur vom Himmel.
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Innerer Aufbau des Planeten
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Aus der Dichte von 5,5g/cm³ lässt sich schliessen,
dass Merkur nicht nur aus Silikatgestein 3g/cm³ bestehen
kann. Auch wenn man aufgrund der Gravitation eine
Massenselbstkompression annimmt kann die Dichte von 5,5g/cm³
nicht erreicht werden. Man nimmt daher an, dass ein schweres
Element seinen Kern bildet und vermutet Eisen, dass sich wie auf
der Erde in dem Planetenkern befindet. Bei der geringen Grösse
des Planeten müsste der Anteil des Eisens mit 65-70%
grösser sein, als auf der Erde. Ein Magnetfeld, welches die
Mariner 10 Sonde ermittelte unterstützt diese Theorie.
Jedoch ist dieses Magnetfeld um das 100fache schächer als
das irdische, was die Theorie des angenommenen Eisenkerns wieder
schwächt.
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- Die Merkur-Oberfläche
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Bis zum März 1974 wusste man sehr wenig über Merkur.
Seit die Raumsonde Mariner 10 dreimal an ihm vorbeiflog ist
bekannt, dass er an der Oberfläche, ein unserem Mond
ähnlicher Himmelkörper ist. Sie ist übersäht
von Kratern, die in der Frühzeit des Sonnensystems
entstanden sind. Ihre Durchmesser liegen zwischen 100m und
100km. Die grossen Becken sind nicht wie auf dem Mond mit Lava
gefüllt und besitzen Ringwälle bis 1000m Höhe.
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Die Ursache für 100m tiefe, bis zu 10km breite und mehrere
100km lange Grabensysteme mit hohen Steilrändern, die
vorzugsweise von Nordwest nach Südost verlaufen ist
unbekannt. Ihre Entstehung muss vor etwa 3 Milliarden Jahren
abgeschlossen gewesen sein. Man vermutet, dass es sich um
tektonische Verwerfungen handelt, die durch eine Schrumpfung des
Planeten nach seiner Abkühlung entstanden.
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Die Atmosphäre
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Merkur besitzt so gut wie keine Atmosphäre. Der Luftdruck
an seiner Oberfläche beträgt 0,001 picobar. Die
wenigen Atome seiner Luft teilen sich in 42% Sauerstoff , 29%
Natrium, 22% Wasserstoff und 6% Helium.
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Magnetfeld
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Wie bereits angesprochen ist das Magnetfeld von Merkur um das
100-fache geringer ausgebildet, als das der Erde.
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Monde
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Merkur besitzt keinen Mond.
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Organisches Leben
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Da bisher keine Landemission auf Merkur stattfand, liegen auch
keine Analysen in diese Richtung vor. Nach dem bisherigen
Kenntnisstand über die Entwicklung von organischem Leben,
ist die Wahrscheinlichkeit, gerade auf Merkur eine Form hiervon
zu finden, äußerst gering.
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