Asteroiden: Kometen
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Kometen sind Himmelskörper, mit typischen Durchmessern zwischen 1-100km. Die Vorstellung war, dass sie aus viel Wassereis, zusammen mit etwas Staub von Steinen und Eisenteilchen sowie anderen Eissorten z.B. Methan, Ammoniak und Kohlenwasserstoff- bzw. Kohlenstickstoffverbindungen, bestehen. Der amerikanische Astronom Fred Whipple, der in den 1950er Jahren eine Beschreibung über den Aufbau von Kometenkernen erarbeitete, nannte sie deswegen schmutzige Schneebälle. Inzwischen wurde sein Bild von der europäischen Raumsonde Giotto im März 1986 und der Deep Impact Mission der NASA im Jahr 2005 ein Stück weit bestätigt. Allerdings war zumindest auf dem Kometen Temple1 weit weniger Wasser vorhanden als bisher angenommen wurde. Dafür aber eine große Menge locker abgelagerter Staub. Die Vorstellung was ein Komet sei, tendiert nun eher zu der Vorstellung eines 'schneedurchsetzten' Schmutzballs.
Die ESA-Sonde Giotto flog in knapp 600km Entfernung am Kern des Halleyschen Kometen vorbei und funkte von diesem Bilder zur Erde und bei Deep Impact wurde der Komet Temple1 von einem Kupfergeschoss der Muttersonde getroffen. Hierbei wurden Messungen durchgeführt. (mehr siehe im Bildmenü)
 
Der Komet Hale-Bopp. Deutlich zu erkennen sind sowohl der helle Staubschweif, sowie der bläulich schimmernde Gasschweif, der aus Ionen oder Plasma besteht.
 
Koma und Schweif
Während der längsten Zeit ihres Umlaufs um die Sonne besitzen Kometen keinen Schweif und kein Koma. Sie sind auch mit den größten Fernrohren nicht zu erkennen. Erst wenn sie in den Bereich des mittleren Sonnensystems gelangen, beginnt ihr Eis zu verdampfen. Der Kometenkern wird dann von einer Wolke aus Staubpartikeln und Gas, dem Koma, umgeben, das etwa einen Durchmesser von 50.000-150.000km besitzt. Der von der Sonne ausströmende „Sonnenwind“, das sind Partikel von zerstörten Atomen, treibt die Gasmoleküle und Staubpartikel vom Kometenkern weg und es bildet sich ein Schweif. Dieser kann über hundert-millionen Kilometer lang werden. Durch das Koma und den Schweif wird aus dem kosmisch kleinen Kometenkern eine imposante Himmelserscheinung. Da der „Sonnenwind“, der von der Sonne weggerichtet ist, die Ursache für den Schweif des Kometen darstellt, zeigt auch der Schweif des Kometen immer von der Sonne weg. Das gilt eindeutig für den Plasmaschweif, der elektrisch aufgeladene Moleküle enthält, die nicht auf die gravitative Anziehungskraft des Kometenkerns reagieren. Der Staubschweif dagegen ist etwas gebogen, da die Gravitation des Kometenkerns versucht die Staubteilchen wieder einzufangen.

Herkunft der Kometen
Man vermutet dass Kometen aus einer Gesteinswolke stammen, die sich in etwa 40.000 bis 150.000AE am Rand des Einflussbereich unserer Sonne befindet und sich als kugelige Hülle um den Sonnenraum verteilt. Diese Wolke, nach einem holländischen Astronomen auch Oortsche Wolke genannt, muss sich in den Anfängen unseres Sonnensystems gebildet haben, bevor es sich auf der Ebene der Ekliptik in die Sonne und die Planeten zusammenzog. Der Umstand, dass Kometen mit jeder beliebigen Bahnneigung zur Ekliptik die Sonne erreichen, spricht dafür. Die einzelnen Brocken der Oortschen Wolke könnten hier auf nahezu kreisrunden Bahnen alle 4Mio. Jahren und länger den Sonnenraum umkreisen. Durch nahe vorbeiziehende Fixsterne wäre eine Störung in diesen Bahnen möglich, so dass einzelne Brocken von ihr abkommen und in den Gravitationsbereich der Sonne gelangen. Das Resultat wäre eine Bahnänderung, die von nun an in einer lang gestreckten Ellipse um die Sonne führt. Etwa 60% der beobachteten Kometen besitzen eine Exzentrizität ihrer Bahnen, die bei nahezu 1 liegt und diese Annahme stützen.

Einige Kometen besitzen eine Exzentrizität die grösser ist als 1. Das bedeutet, dass sie einen hyperbelförmigen Weg zurücklegen und somit aus dem Weltall kommend, die Sonne umrunden, um dann wieder in das Weltall zu verschwinden. Ihr Ziel ist nun ein anderer Stern. Neben den langperiodischen Kometen sind auch kurzperiodische Kometen bekannt. Ihre Umlaufzeiten liegen bis hinauf zu 200 Jahren. Zu ihnen gehört der Komet Encke, der die kürzeste, bekannte Umlaufzeit mit 3,3 Jahren besitzt und der Halleysche Komet, der etwa 76 Jahre benötigt. Seine Maximalentfernung zur Sonne beträgt 35 AE. Die kurzperiodischen Kometen sind wahrscheinlich im Verlauf der Zeit, nach ihrem Absturz aus der Oortschen Wolke, einem der großen Planeten des Sonnensystems zu nahe gekommen. Dieser veränderte ihre Bahn so, dass sie nun die Sonne mit kleiner Ellipse aber hoher Geschwindigkeit umrunden.

Bahnverläufe
In der Nähe der Sonne kreuzen die Bahnen der Kometen die der äusseren und inneren Planeten des Sonnensystems. So auch die der Erde. Die Gefahr, dass die Erde jedoch mit einem Kometen zusammenstößt, ist gering. Dennoch glaubt man, dass das Objekt, das am 30.06.1908 im Bereich des Tunguska-Flusses (Sibirien) im Umkreis von 30 km alles zerstörte, ein kleiner Kometenkern, oder ein Teil eines zerbrochenen Kometen mit 50-100m Metern Durchmesser gewesen sei. Da Kometenkerne aus locker gepacktem Material bestehen kann sie die Gravitation eines Planeten, oder die der Sonne zerbrechen, so wie es 2000 mit dem Kern des Kometen C/1999 S4 Linear geschah.
 
Der Komet C/1999 S4 Linear nachdem er in Sonnennähe zerrissen wurde.
 
Sternschnuppen
Wie oben berichtet, bilden die Kometen in der Nähe der Sonne ihre Koma aus und verlieren dann Gase und Staubkörner in einem langen Schweif. Kreuzt die Bahn eines Kometen die Bahn der Erde, so muss die Erde durch diese Staubwolke hindurchfliegen, wobei die Staubkörner sie treffen. Beim Eintritt der Körner in die Erdatmosphäre werden diese stark erhitzt, beginnen zu glühen und verdampfen. Dieser Vorgang lässt sich mehrmals im Jahr in grosser Vielfalt und Pracht beobachten, wobei man die leuchtenden Bahnen der verglühenden Staubkörner als Stenschnuppen bezeichnet.

Anzahl der bekannten Kometen
Insgesamt sind der Wissenschaft bislang um die 1000 Kometen bekannt. Jedes Jahr werden es mehr, denn die heutigen Beobachtungsinstrumente entdecken pro Jahr ca.30 neue Kometen. Die meisten von ihnen sind jedoch so lichtschwach, dass sie mit bloßem Auge nicht gesehen werden können. Dies liegt einmal an ihrer Entfernung zur Sonne und ihrer Größe, aber auch an dem Umstand, dass irgendwann nur noch so wenig Eis und Staub vorhanden sind, so dass sich keine weit sichtbare Koma und kein Schweif mehr bilden können. Berechnungen lassen vermuten, dass dies nach etwa 100 Umrundungen eines Kometen um die Sonne der Fall ist. Der verschmutzte dunkle Kometenkern ist in diesem Fall zu klein, um ihn mit bloßem Auge zu sehen und auch Teleskope können ihn jetzt nur noch ausmachen, wenn er sehr dicht an der Erde vorbeikommt.

Bezeichnungen von Kometen
Kometen werden nach ihren Entdeckern benannt. Werden sie von mehreren Beobachtern gleichzeitig entdeckt, so erhalten sie Mehrfachnamen, so wie der Komet Hale-Bopp. Zudem erhalten Kometen eine Bezeichnung und eine Ordnungsnummer aus denen ihr Entdeckungsjahr und der Halbmonat ihrer Entdeckung hervorgeht. Bei Hale-Bopp war dies die Bezeichnung 1995 O1. Er wurde also in der ersten Hälfte des Monats August des Jahres 1995 entdeckt und war der erste Komet, der in dieser Hälfte des Monats entdeckt wurde. Konnte man den Bahnverlauf des Kometen ermitteln, so wird seinem Namen ein weiterer Buchstabe vorangestellt. Dieser besitzt die folgende Bedeutung.

P   Periodischer Komet, Umlaufzeit max. 200 Jahre
    (Es wurden mindestens zwei Umläufe beobachtet)
D   Periodischer Komet, der nicht mehr existiert, oder
    der verloren ging.
C   Nichtperiodischer Komet, Umlaufzeit grösser als 200 Jahre
X   Die Bahn des Kometen konnte nicht bestimmt werden.
A   falscher Komet, der sich als Kleinplanet entpuppte.

Zusammen mit diesem Buchstaben lautet die vollständige Bezeichnung von Hale-Bopp, C/1995 O1, denn er besitzt eine Umlaufzeit um die Sonne von etwa 4000 Jahren.
 
Die nachfolgende Tabelle der NASA nennt einige bekannte Kometen.
 

Bez.

Komet

Perihel

Periode

min AE

max AE

1P

Halley

02.09.1986

76,10

0,587

17,940

2P

Encke

09.09.2000

3,30

0,339

2,210

6P

d'Arrest

01.08.2008

6,51

1,346

3,490

9P

Tempel 1

07.07.2005

5,51

1,497

3,120

19P

Borrelly

01.11.1994

6,80

1,365

3,520

21P

Giacobini-Zinner

21.11.1998

6,52

0,996

3,520

26P

Grigg-Skjellerup

22.07.1992

5,09

0,989

2,960

27P

Crommelin

01.09.1984

27,89

0,743

9,200

45P

Honda-Mrkos

17.01.1996

5,29

0,581

3,020

46P

Wirtanen

21.10.2013

5,46

1,063

3,120

55P

Temple-Tuttle

27.02.1998

32,92

0,982

10,330

73P

Schwassmann-Wachmann 3

02.06.2006

5,35

0,933

3,060

75P

Kohoutek ??

28.12.1973

6,24

1,571

3,400

76P

West-Kohoutek-Ik

01.06.2000

6,46

1,596

3,450

81P

Wild 2

25.09.2003

6,39

1,583

3,440

95P

Chiron

14.02.1996

50,70

8,460

13,700

 

Hale-Bopp (1995 O1)

31.03.1997

4.000,00

0,914

250,000

 

Hyakutake

01.05.1996

40.000,00

0,230

1.165,000


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