Planet: Jupiter
Jupiter Datenblätter
Bilder zum Thema Jupiter
 

Der grösste Planet des Sonnensystems. Der kleine Punkt im Vordergrund von Jupiter ist der Jupitermond Io, rechts daneben der Mond Europa

 

Objekt

 

 

 





Jupiter

Mittlere Entf. Sonne

Durchmesser km

Gravitation

Gasriese

5,203 AE

139.822

23,12 m/s²

5. Planet d.Sonne

778,4 Mio.km

Bahnneigung

Dichte kg/m³

2. äusserer Planet

43,3 Lichtminuten

3,12°

1.326





Monde

Sid.Umlauf Sonne

Sid Rotation

Fluchtgeschw. km/s

67

4.332,6d

9,925h

59,5





 

 

 

 

 

Jupiter ist der 5. Planet der Sonne und der 2. äussere Planet von der Erde aus gesehen. Er ist der erste und grösste Riesenplanet unseres Sonnensystems und besteht vorwiegend aus Wasserstoff in verschiedenen Aggregatzuständen. Für Jupiter werden z.Zt 61 Monde angegeben, man vermutet aber weitaus mehr. Die Inflation der Monde wurde zum einen von der Raumsonde Galileo ausgelöst, die seit 1995 Jupiter umkreist, und zum anderen durch die verbesserte Teleskoptechnik mit ihren automatisierten Analysetechniken zur Erkennung von bewegten Objekten. Die neu hinzugekommenen Monde sind allerdings durchweg grössere Gesteinsbrocken von 2-8km Durchmesser.

Die vier grössten Monde werden nach ihrem Entdecker Galileo Galilei, 'Galileische Monde' genannt. Er sah sie 1610 erstmals. Von diesen ist seit der Ankunft der Raumsonde Galileo 1995, der Mond Europa in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Man vermutet unter seiner Eisschicht Wasser und möglicherweise Leben.
Jupiter ist ständig von Wolken eingehüllt, die man schon in kleinen Teleskopen erkennen kann. Wegen seiner geringen Dichte wird vermutet, dass diese Wolkenschicht sehr dick ist. Deswegen werden er und die Planeten Saturn, Uranus und Neptun als Gasriesen bezeichnet. Sie bestehen wie die Sonne im Wesentlichen aus Wasserstoff und Helium, im Verhältnis 4:1. Damit sich bei der Entstehung dieser Planeten die grossen Gasmengen sammeln konnten, musste sich zunächst ein Gravitationskern aus Staub und Eispartikeln gebildet haben. Man nimmt an, dass dieser frühe Kern etwa die zehnfache Erdmasse besass. Berechnungen ergeben für die heutige Masse des Kerns 1/10 der Gesamtmasse des Planeten Dieser Kern soll von metallischem Wasserstoff umgeben sein, der sich wegen des hohen Druckes in einer Tiefe von 50.000 km, aus dem Wasserstoffgas zu bilden beginnt. Außer diesen Vermutungen ist über das Innere der Gasplaneten nichts bekannt.
 

 

Jupiter gibt etwa doppelt so viel Wärme ab wie er von der Sonne erhält. Das bedeutet, daß er sich nach seiner Entstehung noch nicht vollständig abgekühlt hat. Mit dieser Wärme heizt er seine äußeren Wolkenschichten von unten her auf. Die Gase steigen nach oben und die Spurengase kondensieren in einer Höhe, die ihre Kondensationstemperatur besitzt. Ammoniak NH3 tut dies bei Temperaturen von –130°C und liefert weiße Wolken, Schwefelwasserstoff H2S und Ammoniumhydrosulfit, bei –50°C mit braunroten Wolken. Wahrscheinlich liefern diese Abläufe eine Erklärung für die Wolkenfarben der sichtbaren Jupiteratmosphäre. Die Verteilung der Wolken geschieht durch Strömungen und Wirbel, deren Dynamik noch relativ ungeklärt ist. Nur die Jetstreams in der Nähe des Äquators leiten sich wahrscheinlich aus der hohen Rotationsgeschwindigkeit der oberen Jupiteratmosphäre her. Hier besitzen die Wolken eine Geschwindigkeit von 48.000 km/h was zu den bekannten horizontalen Streifen führt. Der große rote Fleck soll ein langlebiger, stationärer Wirbelsturm sein, wie er sich auch an anderen Stellen der Planetenatmosphäre findet. Jupiter besitzt wie Saturn einen Ring, der erst auf den Fotos der Vojager-Sonden entdeckt wurde.

Zur Zeit (2014) sind 67 Jupitermonde bekannt, von denen allein 2001/2002 elf neu entdeckt wurden. Dies ist der weltgrössten Digitalkamera zu verdanken, die auf den 3,6m Spiegel des Canada-Frace-Hawaii Teleskops montiert wurde. Die Monde haben unregelmässige Gestalten und Durchmesser von 1 bis 4 km. Sie umrunden Jupiter in Abständen zwischen 10 und 30 Millionen Kilometern. Man vermutet, das es sich um eingefangene Asteroiden handelt, wobei man den 'Fangmechanismus von Jupiter noch nicht recht durchblickt.
Seine vier großen Monde, die auch galileische Monde genannt werden, kann man mit einem Fernrohr sehen.

Die 1989 gestartete Raumsonde Galileo, die nach mehreren Beschleunigungs-Umrundungen der inneren Planeten, Jupiter im Jahr 1995 erreichte, lieferte wegen eines Antennendefekts nicht die erhoffte Anzahl von Bildern und Daten. Die von ihr in die Jupiteratmosphäre herabgelassene Tochtersonde drang 160 km tief in die Wolkenschichten ein und erlag nach 58 Minuten Meßzeit, bei einem Druck von 24 Bar und einer Temperatur von 152°C den Verhältnissen dieses Planeten. Die Meßdaten bestätigten die vermutete Zusammensetzung der Atmosphäre, jedoch waren die Dichteverhältnisse geringer als angenommen und Wasserdampf fehlte an der Eintauchstelle total. Man vermutet, daß die Kapsel in einem 'Schönwettergebiet' niederging, denn auch die Blitztätigkeit im Umkreis von 100km war äußerst gering. Unvermutet geriet die Kapsel, je tiefer sie in die Atmosphäre eindrang in einen Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis zu 700 km/h. Man hatte angenommen, daß sich die Windgeschwindigkeiten in den tieferen Schichten verringern würden. Galileo der die Signale seiner Tochtersonde entgegennahm befand sich zur Zeit der Messungen in einer Bahn, die 210.000 km von Jupiter entfernt war.

Die Galileo Mission sollte im November 1997 beendet werden, wurde aber bis 1999 verlängert. Galileo soll in dem letzten Teil seiner Arbeit möglichst dicht an dem Vulkanmond Io vorbeifliegen und wird dort wahrscheinlich seine Funktion einstellen.

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