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Der dicke, längliche Strich oberhalb
der zwei hellen Sterne ist die Bewegungsspur von Chiron. Ein
zweiter Asteroid bewegt sich oben links im Bild als dunkelgraue
Spur.
Chiron ist kein Trans-Neptun Objekt, denn
er wurde aus seiner Bahn im Kuipergürtel abgelenkt und
schwebt auf einer neuen und nach Ansicht der Astronomen
unstabilen Bahn um die Sonne. Die Begeisterung seiner Entdeckung
begründet sich aus dem Umstand, dass es wegen der
Unstabilität seiner Bahn noch nicht sehr lange her sein
kann, dass er abgelenkt wurde. Diese Zeit beträgt nur einige
hunderttausend Jahre. So wäre es möglich einen
Vertreter des Kuipergürtels aus 'großer Nähe' zu
untersuchen wird angemerkt.
Chiron wurde am 1.November 1977 auf einer
Fotoplatte vom 18.Oktober des gleichen Jahres entdeckt. Sein
Entdecker ist Charles Kowal. Nachdem er dingfest gemacht wurde,
konnte man auch andere Fotografien gezielt nach ihm durchsehen
und man fand Bilder, die ihn bereits 1885 und in den Folgejahren
zeigen.
Auf seiner jetzigen Bahn umrundet der
Kleinplanet die Sonne in 50,7 Jahren. Seine Bahn besitzt eine
Exzentrizität von 0,383118 und sie ist 6,93540° gegen
die Ekliptik geneigt. Sein mittlerer Abstand zur Sonne beträgt
13,705353 AE, wobei der sonnenfernste Punkt mit 18,94314 AE
angegeben wird, der sonnennächste mit 8,46AE. Der Körper
von Chiron hat einen Durchmesser der zwischen 148 und 208km
liegt. Er dreht sich in 5,9 Stunden um seine Achse.
Die Erscheinungen um Chiron müssen von
den Astronomen erst gedeutet werden. Am 14.Februar 1996 erreichte
er innerhalb der Umlaufbahn von Saturn seinen sonnennächsten
Punkt. Dabei konnte eine Koma mit 2 Mio km Durchmesser, wie bei
einem Kometen entdeckt werden. Chiron übersteigt aber die
Grösse von Kometen um das 50.000 fache und ähnelt eher
einem Asteroiden. Wegen dieses 'Doppellebens' nannte man ihn und
vier nach ihm entdeckte Körper, mit gleicher Bahn und
gleichem Verhalten Centauren (Zentauren). (Das waren in der
griechischen Mythologie Wesen, die halb Pferd, halb Mensch waren)
Seinen Namen erhielt er nach dem weisesten Centaurus Chiron, dem
Berater von Achilles und Herkules.
Erstaunlich ist, dass sich diese Koma bei
relativ niedrigen Temperaturen ausbildet. Sie kann schon auf
Bildern von 1970 nachgewiesen werden. Es müssen sehr
flüchtige Stoffe wie Methan, Kohlenmonoxid oder molekularer
Stickstoff zu ihrer Bildung führen. Um die
Eigentümlichkeiten dieses Himmelskörpers besser zu
verstehen wurde eine Chiron-Arbeitsgruppe gebildet, die im
Internet ihre Ergebnisse austauscht. Um diese Ergebnisse
kennenzulernen, ist das NASA-Datenzentrum ein guter Tipp. Hier
wird man feststellen, ob die Bezeichnung Komet 95P/Chiron oder
Kleinplanet (2060) Chiron zutrifft.
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