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Chiron
 
 
 
Asteroid: 1977 UB
Typ: Zentaur
 
 
 
 
 

 
 
 
 
Der dicke, längliche Strich oberhalb der zwei hellen Sterne ist die Bewegungsspur von Chiron. Ein zweiter Asteroid bewegt sich oben links im Bild als dunkelgraue Spur.

Chiron ist kein Trans-Neptun Objekt, denn er wurde aus seiner Bahn im Kuipergürtel abgelenkt und schwebt auf einer neuen und nach Ansicht der Astronomen unstabilen Bahn um die Sonne. Die Begeisterung seiner Entdeckung begründet sich aus dem Umstand, dass es wegen der Unstabilität seiner Bahn noch nicht sehr lange her sein kann, dass er abgelenkt wurde. Diese Zeit beträgt nur einige hunderttausend Jahre. So wäre es möglich einen Vertreter des Kuipergürtels aus 'großer Nähe' zu untersuchen wird angemerkt.

Chiron wurde am 1.November 1977 auf einer Fotoplatte vom 18.Oktober des gleichen Jahres entdeckt. Sein Entdecker ist Charles Kowal. Nachdem er dingfest gemacht wurde, konnte man auch andere Fotografien gezielt nach ihm durchsehen und man fand Bilder, die ihn bereits 1885 und in den Folgejahren zeigen.

Auf seiner jetzigen Bahn umrundet der Kleinplanet die Sonne in 50,7 Jahren. Seine Bahn besitzt eine Exzentrizität von 0,383118 und sie ist 6,93540° gegen die Ekliptik geneigt. Sein mittlerer Abstand zur Sonne beträgt 13,705353 AE, wobei der sonnenfernste Punkt mit 18,94314 AE angegeben wird, der sonnennächste mit 8,46AE. Der Körper von Chiron hat einen Durchmesser der zwischen 148 und 208km liegt. Er dreht sich in 5,9 Stunden um seine Achse.

Die Erscheinungen um Chiron müssen von den Astronomen erst gedeutet werden. Am 14.Februar 1996 erreichte er innerhalb der Umlaufbahn von Saturn seinen sonnennächsten Punkt. Dabei konnte eine Koma mit 2 Mio km Durchmesser, wie bei einem Kometen entdeckt werden. Chiron übersteigt aber die Grösse von Kometen um das 50.000 fache und ähnelt eher einem Asteroiden. Wegen dieses 'Doppellebens' nannte man ihn und vier nach ihm entdeckte Körper, mit gleicher Bahn und gleichem Verhalten Centauren (Zentauren). (Das waren in der griechischen Mythologie Wesen, die halb Pferd, halb Mensch waren) Seinen Namen erhielt er nach dem weisesten Centaurus Chiron, dem Berater von Achilles und Herkules.
Erstaunlich ist, dass sich diese Koma bei relativ niedrigen Temperaturen ausbildet. Sie kann schon auf Bildern von 1970 nachgewiesen werden. Es müssen sehr flüchtige Stoffe wie Methan, Kohlenmonoxid oder molekularer Stickstoff zu ihrer Bildung führen. Um die Eigentümlichkeiten dieses Himmelskörpers besser zu verstehen wurde eine Chiron-Arbeitsgruppe gebildet, die im Internet ihre Ergebnisse austauscht. Um diese Ergebnisse kennenzulernen, ist das NASA-Datenzentrum ein guter Tipp. Hier wird man feststellen, ob die Bezeichnung Komet 95P/Chiron oder Kleinplanet (2060) Chiron zutrifft.
 
 
 
 

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