Komet: Halley - 1P

 


 

 

Komet Halley

 

© ESO | NASA, 14.03.1986

 

 


 

Kurzperiodischer Komet aus dem Jahr 1986

Exzentrizität: 0,967

 

 

Periode: 75,32 Jahre

Perihel: 0,586 AE

 

 

Bahnneigung zur Ekliptik: 162,262°

Aphel: 35,082 AE

 


 
 
 
 
Wie Kometen von der Erde her gesehen erscheinen, ist auf den vorherigen Bildern mehrfach dargestellt. Das obige Bild zeigt den Halleyschen Kometen aus der Nähe.
Als der Halleysche Komet im Jahr 1986, so wie alle 76,1 Jahre, erneut an der Erde und der Sonne vorbeizieht, stehen ein halbes Dutzend (also 6) amerikanische, europäische und sowjetische Raumsonden bereit um ihn zu beobachten. Die europäische Sonde Giotto kommt ihm dabei mit 500km Abstand am nächsten und kann die vorgestellen Bild seines Kerns aufnehmen.

Halley fliegt dem Drehsinn der Erde um die Sonne entgegengesetzt um diese und besitzt eine Bahn, die gegenüber der Ekliptik um 18° geneigt ist. Am 10.11.1985 kreuzt er die Ekliptik (Bahn der Erde um die Sonne) erstmalig, erreicht dann am 9.2.86 seinen sonnennächsten Punkt (Perihel) und kreuzt am 13.3.1986 die Ekliptik erneut. Halleys sonnennächste Entfernung beträgt dabei 0,587 AE, was etwas mehr als die Hälfte des Abstands von der Erde zur Sonne ist. Seine weiteste Entfernung sind 17,94 AE. Dies bedeutet, dass er knapp bis zur Uranus-Bahn fliegt, von wo aus er wieder zur Sonne zurückstürzt.

Der Kern von Halley ist 15,2 x 7,3 x 7,3 km gross. Seine Dichte beträgt 0,2 bis 0,55 g/cm³. Die Sonne erhitzt seine Oberfläche auf über 100°C. Allerdings besteht diese aus einer sehr dunklen Schicht mit einem Albedo von 0,05. Diese Schicht schirmt das darunterliegende Material ab. So strahlt der Komet bei jeder Umrundung der Sonne aus Löchern in der Oberfläche, eine nur wenige Meter dicke Schicht seines Materials ab.
Giotto registrierte Staubpartikel des Kometen im Bereich von einigen tausendstel Millimetern bis zu solchen im Millimeterbereich. Halley verströmte pro Sekunde 18 Tonnen Gas, das aus 80% Wasserdampf, 10-12% Kohlenmonoxid, und je 1-2% Methan, Kohlendioxid, Ammoniak sowie Stickstoff besteht. Ebenso verlor er 20 Tonnen Staub pro Sekunde. In ihm wurden organische und gesteinsbildende Verbindungen, wie Eisen- Kalzium- und Magnesiumsilikate gemessen.

In Bezug auf Halley spekulieren einige Wissenschaftler, die seine Perioden in die Vergangenheit zurückgerechnet haben, dass er der Stern von Bethlehem gewesen sein könnte, von dem die Bibel berichtet. Da er, wie andere Kometen auch, bei jeder Annäherung an die Sonne, viel Material versprüht, dürfte er damals sehr viel heller gewesen sein. Jedoch ist diese Theorie begründeter Weise stark umstritten.

Der jährlich auftretende und von Partikeln des Kometen Halley erzeugte Meteoritenschauer wird Orionidenschwarm genannt, denn er scheint aus dem Sternbild des Orion zu kommen. Halley wird im Jahr 2062 wieder sichtbar zurückkehren.
 
 
Kern des Kometen Halley, etwa 15 x 8km. Aufgenommen im Jahr 1986, von der
ESA- Raumsonde Giotto aus 500 km Entfernung.

Leider wurde die Kamera der Raumsonde bei diesem Vorbeiflug beschädigt, so dass von dem Kometen Grigg-Skjellerup, den die Sonde im Jahr 1992 erreichte, keine Bilder aufgenommen werden konnten.
 
 
 
 

 

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