Merkzettel: 2029 - Asteroid Apophis
 
 
Am 19. Juni des Jahres 2004 wurde der Kleinplanet 2004MN4 entdeckt, der jetzt den Namen 99942, Apophis erhielt. Er besitzt einen Durchmesser von etwa 330m und befindet sich auf einem Kollisionskurs mit der Erde. Nach Angaben der NASA läßt sich, aufgrund der bis 2005 gewonnenen Bahndaten mit einiger Sicherheit vorhersagen, dass der Planetoid, Freitag den 13.April 2029, in einer Entfernung von etwa 30.000 km (es wurden auch 6000-10.000 km errechnet) an der Erde vorbeifliegt. Das ist etwa ein zwölftel der Entfernung Erde-Mond oder 2,5 mal der Erddurchmesser, also sehr dicht. In einem anderen Bild entspricht dies einer Gewehrkugel die etwa 40cm an dem Kopf eines Menschen vorbeirauscht. Etwa in dieser Höhe befinden sich geostationären Satelliten der Menschheit, denen 2004MN4 gefährlich werden kann.


Nicht ganz so sicher, dass der Planetoid die Erde verschont, sind sich die Astronomen für das Jahr 2036. Bei seinem Vorbeiflug an der Erde 2029, wird Apophis aufgrund der Massenanziehungskraft seinen Bahnverlauf ändern. Durchfliegt er 2029 einen etwa 600m breiten Streifen, der von den Astronomen Tunnel genannt wird, kommt er der Erde im Jahr 2036 näher als zuvor. Zwar sehen die Wissenschaftler auch für diesen Fall, die Wahrscheinlichkeit, dass Apophis die Erde trifft, noch als gering an, doch sind sie andererseits auch nicht in der Lage, alle Variablen, die den Flug bestimmen, konkret in ihre Rechnung einzubeziehen. Einer dieser Parameter ist z.B. der Yarkovski-Effekt. Er nimmt einen geringen, aber eben doch vorhandenen Einfluss auf die Flugbahn kleiner, rotierender Körper. Diese erhalten durch die unterschiedliche Reflektion und Absorbtion von Sonnenlicht, einen leichten, bisher nicht vorherberechenbaren Schub.
 
Der Treffer eines Körpers dieser Grösse hätte für die Erde als Ganzes begrenzte Auswirkungen. Für das Leben einer Region von der Grösse Deutschlands, wären sie hingegen katastrophal. Hier würde alles verwüstet werden und die Überlebenschancen wären gleich Null. Würde der Körper im Meer einschlagen, so wäre eine riesige Tsunami-Welle die Folge, deren Schäden kaum einschätzbar sind, ebenso wie die Auswirkungen des Einschlags auf die Atmosphäre und damit auf das Weltklima.
 
2029 soll Apophis an der Erde vorbeifliegen. Ob ihn die Gravitation der Erde hierbei zerreißt kann nicht vorhergesagt werden. Bleibt er ganz, wird er als Lichtpunkt, mit einer Helligkeit von 3,3m mit bloßem Auge zu sehen sein. Dabei wandert er mit einer Geschwindigkeit von 42° pro Stunde durch die Sternbilder Sextant und Krebs. Diese Bahn ist auch von Mitteleuropa her beobachtbar.
 
In welcher Weise die Menschheit auf die dann noch immer bestehende Bedrohung reagieren wird, bleibt abzuwarten. Maßnahmen Apophis von seiner Bahn abzulenken wurden bereits vorgeschlagen, kosten aber wie die Beschaffung der benötigen, verlässlichen Messdaten seiner Bahn, Geld und viel Vorbereitungszeit. Letzte Meßdaten und Berechnungen bis hin zum Jahr 2016 senken die Wahrscheinlichkeit, dass Apophis im Jahr 2036 die Erde treffen wird gegen 0.
Weitere Informationen z.B. bei der Wikipedia.

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